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Hilfe kommt bei Opfern an

Spendenübergabe in Cottbus: Herr Celik mit seiner Freundin, Timo Reinfrank von der Amadeu Antonio Stiftung und Ulf Bühnermann von der Opferperspektive Brandenburg


Der Opferfonds CURA überreicht 1.500 Euro an Herrn Celik, dessen Imbissstand im Dezember 2007 von Rechtsextremen in Brand gesetzt wurde.

Herr Celik war sichtlich erfreut über die große Solidarität und unkomplizierte Hilfe, die ihm und zwei weiteren Opfern von rechtsextremen Brandanschlägen entgegengebracht wurde. In der Nacht vom 8. auf den 9. Dezember 2007 zündeten junge Neonazis, drei Männer und eine Frau, mit Hilfe eines Brandbeschleunigers seinen Imbissstand in einem kleinen Ort bei Cottbus/Brandenburg an. Es entstand ein Totalschaden von 14.000 Euro. Drei der fünf Täter wurden wenige Stunden nach der Tat mit Hilfe einer Zeugin gefasst. Nachdem die zwei Kriminellen ihre Mithelfer belastet hatten, konnten auch diese festgenommen werden. Die Gerichtsverhandlung steht noch an. Die finanzielle Existenz des aus der Türkei stammenden Opfers wurde infolgedessen stark gefährdet. Im März rief die Amadeu Antonio Stiftung deshalb zu Spenden für den Opferfonds CURA auf, um drei Familien in Sachsen-Anhalt und Brandenburg zu unterstützen, deren Geschäfte von Neonazis abgebrannt worden waren. Dank der hohen Spendenbereitschaft kamen fast 4.000 Euro von 16 Spenderinnen und Spendern zusammen.

Ein Umzug kommt nicht in Frage …

Fast wäre der willenstarke Mann gezwungen worden, Cottbus zu verlassen. Doch ein Umzug kommt für Herrn Celik und seine Freundin nicht in Frage. Die beiden fühlen sich in Cottbus sehr wohl. 1.500 Euro wurden ihm am Montagvormittag übergeben. Mit  sichtbarer Erleichterung hat er das Spendengeld in Empfang genommen. An einen neuen Imbissstand ist vorerst nicht zu denken. Seine Schulden sind momentan noch viel zu hoch. Nicht zuletzt deswegen, weil Versicherungen bei mobilen Imbissbuden wegen der erhöhten Anschlaggefahr keine Policen abschließen wollen. Dennoch waren Herr Celik und seine Freundin bei der Spendenübergabe guter Dinge. Besonderen Dank sprachen die beiden auch Ulf Bühnermann von der Opferperspektive Brandenburg aus, der Herrn Celik seit dem Anschlag beisteht.

Herr Celik lässt sich nicht einschüchtern. Den Tätern hat er bereits ein Gespräch angeboten. Er dankt den Spenderinnen und Spender sehr herzlich. Die Stiftung schließt sich dem Dank an! Die restlichen Spenden werden an zwei vietnamesische Geschäfte in Sachsen-Anhalt übergeben. Ihre Geschäfte wurden ebenfalls im vergangenen Jahr von Neonazis niedergebrannt.

Antonia Oettingen

Wenn Sie mehr über den Opferfonds CURA wissen möchten – klicken Sie hier:
www.opferfonds-cura.de

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