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Veranstaltung

Verschwörungsmythen entgegenwirken! 7. Fachgespräch der Allianz für Zusammenhalt

Eine der großen Herausforderungen für die Demokratie sind die immer zahlreicher und aggressiver verbreiteten Verschwörungsmythen, die häufig auch den Vorwand bilden, um Politikerinnen und Politiker verbal oder physisch anzugreifen. Im Rahmen eines Fachgesprächs der Allianz für gesellschaftlichen Zusammenhalt diskutierten unter anderen Karl Lauterbach, Pia Lamberty und Melanie Hermann über Mittel und Wege im Umgang mit den Anhängern solcher Erzählungen.

Auf Einladung der Bertelsmann Stiftung, der Amadeu Antonio Stiftung und der Körber-Stiftung tauschten sich am 14. April rund 80 Teilnehmende bei dem Fachgespräch »Konfrontation mit dem Irrationalen – wie Politikerinnen und Politiker mit Verschwörungsmythen umgehen« aus, darunter der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung Felix Klein, der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse und zahlreiche Bundestagsabgeordnete, Bürgermeister und Vertreter von Zivilgesellschaft und Wissenschaft.

Unter der Moderation von Radiojournalist Sebastian Engelbrecht vom Deutschlandfunk berichtete zunächst der Gesundheitsexperte und Bundestagsabgeordnete Karl Lauterbach eindringlich von seinen persönlichen Erfahrungen mit Bedrohungen. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie grassieren besonders viele Verschwörungserzählungen, die sich in den sozialen Medien rasch verbreiten: von Bill Gates, der unter dem Deckmantel der weltweiten Impfkampagne vermeintlich die ganze Weltbevölkerung mit Computerchips überwachen will, bis hin zu einer „Diktatur“, die mit Hilfe der staatlichen Corona-Maßnahmen etabliert werden soll. Politiker und Mediziner, die wie Karl Lauterbach im Angesicht der Pandemie den öffentlichen Diskurs prominent mitbestimmen, werden in dieser aufgeheizten Atmosphäre besonders schnell das Ziel von Anfeindungen seitens der Verschwörungsgläubigen.

Die Sozialpsychologin und Autorin Pia Lamberty, Co-Autorin des Buches »Fake Facts – Wie Verschwörungstheorien unser Denken bestimmen«, wies im Gespräch darauf hin, dass der Anteil der Verschwörungsgläubigen in der Gesellschaft mit bis zu 25 Prozent nicht unterschätzt werden dürfe und betont, dass wir diese als Gefahr für das Gemeinwesen durchaus ernst nehmen müssen. Bildungsreferentin Melanie Hermann der Amadeu Antonio Stiftung stellte im Laufe des Gesprächs acht Tipps zum Umgang mit Verschwörungserzählungen im privaten Umfeld vor, zum Beispiel, wie das Gespräch im privaten Umfeld auf Augenhöhe gelingen kann. Als Botschaft an die Politik formulierte sie, dass ein entscheidender Schritt bei der Bekämpfung von Verschwörungsmythen die deutlich bessere Förderung des politischen Bildungssektors sein müsse.

Anschließend stellte Sven Tetzlaff, Bereichsleiter Demokratie, Engagement, Zusammenhalt der Körber-Stiftung das neue Portal »Stark im Amt« vor, das die Körber-Stiftung in Kooperation mit den kommunalen Spitzenverbänden erarbeitet hat, um Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitikern eine Anlaufstelle für Informationen, Vernetzung und Beratung bei Angriffen im Internet zu bieten. Das Portal versammelt Angebote von über 30 Organisationen und Servicestellen und wird Ende April von Bundespräsident Steinmeier freigeschaltet.

Das Fachgespräch fand im Rahmen der von der Bertelsmann Stiftung initiierten Allianz für gesellschaftlichen Zusammenhalt statt, an der sich außerdem noch die Alfred-Toepfer-Stiftung, die Amadeu Antonio Stiftung, die Breuninger Stiftung, die Brost Stiftung, die Deutsche Nationalstiftung, die Körber-Stiftung, die Nordmetall Stiftung, die Robert Bosch Stiftung, die Stiftung Mercator, die Stiftung Bürger für Bürger, die Vodafone Stiftung und die Zeit-Stiftung beteiligen. Weitere Fachgespräche der Allianz für gesellschaftlichen Zusammenhalt sind geplant.

Hier finden Sie praktische Tipps und Hinweise auf weiterführende Informationen:

  • Auf der Überblicksseite corona-entschwoerung.definden Sie eine ganze Reihe unterschiedlicher Materialien und Informationen.
  • Wie absurd Verschwörungsmythen sind, das weiß der „Entschwörungsgenerator“. Ganz konkret: Mit ihm kann man seine eigenen DIY-Verschwörungsmythen kreieren. Was dabei rauskommt, glauben vielleicht nicht mal Verschwörungsideologen, aber die beschriebenen Muster und Funktionsweisen von Verschwörungserzählungen lassen sich gut nachvollziehen.

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