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Neuerscheinung

Neue Publikation: NWO, ZOG und Globalisten – deconstruct:antisemitism!

Was steckt hinter den Erzählungen über ,,Die Rothschilds‘‘ oder ,,Die Juden von der Ostküste‘? Wann ist “Israelkritik” antisemitisch und warum werden Jüdinnen:Juden immer wieder mit einer großen Nase dargestellt? Über diese und weitere Fragen klärt die neue Handreichung der Bildungs- und Aktionswochen gegen Antisemitismus auf.

Die Handreichung steht ab sofort hier zum Download und Beestellen bereit!

In Sozialen Medien, bei Demonstrationen, in Talkshows, an Stammtischen, in Parlamenten: Die Verwendung antisemitischer Codes und Metaphern kann bewusst oder unbewusst erfolgen. Antisemitismus zeigt sich mal offen, mal codiert. Eine unbewusste Kommunikation ist möglich, weil einige Codes seit Jahrhunderten genutzt werden und im kollektiven Gedächtnis der Gesellschaft verankert sind. So etwa wenn im Zuge der Coronapandemie behauptet wird, jemand hätte das Virus in die Welt gebracht, um der Menschheit zu schaden oder dass eine dämonische Macht im Hintergrund die Strippen ziehe und das Weltgeschehen lenke. Hier ist zwar nicht direkt von Juden die Rede, eine antisemitische Weltsicht ist es aber trotzdem.

Antisemitismus erfüllt eine bestimmte Funktion, er personifiziert, er vereinfacht und er entmenschlicht komplexe Geschehnisse. “Deswegen ist er gerade auch in Krisenzeiten so attraktiv”, erläutert Nikolas Lelle, der Projektleiter der Bildungs- und Aktionswochen gegen Antisemitismus. “Ob bei der Finanzkrise oder im Kontext der Coronapandemie, Menschen halten es schwer aus, Sachverhalte nicht zu verstehen, es gibt schnell das Bedürfnis, Dinge zu vereinfachen. Das mischt sich dann mit seit Jahrhunderten virulenten antisemitischen Verschwörungsmythen”, so Lelle weiter.

Deswegen haben die Bildungs- und Aktionswochen sich die gängigsten Codes und Metaphern aus den Feuilletons, auf Demos oder vom Stammtisch angeschaut. Sie erklären in ihrer neuen Handreichung, was “ZOG” und NWO” bedeuten, was antisemitisch an “JewSA” ist und warum die extrem Rechte immer wieder das Bild des “Happy Merchant” aktualisiert. Manchmal kommt Antisemitismus aber auch vermeintlich kritisch und demokratisch daher, er gibt sich widerständig. Man habe die Wahrheit verstanden, man wisse wer die Strippen ziehe, etc. Schiebt man die vermeintlich aufklärerische Fassade der ,,Elitenkritik‘‘ beiseite, zeigt sich der antisemitische Kern dieser Narrative.

“Lehrkräfte, Bildungsmultiplikator:innen und Engagierte haben so ein Werkzeug an der Hand, um Antisemitismus zu erkennen, egal wie versteckt er daherkommt”, erläutert Nikolas Lelle weiter “Das ist nämlich gar nicht immer so einfach zu erkennen. Um Antisemitismus aber bekämpfen zu können, muss man ihn erkennen. Deswegen haben wir diese Handreichung geschrieben, die Licht in das Dunkel von Codes, Metaphern und Synonymen wirft.”

Der Fall Hans-Georg Maaßen steht hierfür sinnbildlich. In sozialen Netzwerken, Interviews oder eigenen Publikationen bedient sich Maaßen explizit rechtsextremer Codes. Er spricht von ,,Wirtschaftsglobalisten‘‘ und verwendet verschwörungsideologische Begriffe wie den der ,,neuen Weltordnung‘‘. Dabei funktionieren seine Aussagen nach dem Prinzip einer Hundepfeife. Ihre Bedeutungen bleiben der breiten Masse ein Rätsel, während sie von der wissenden Anhänger:innenschaft erkannt werden.

Die neue Handreichung “deconstruct” der Bildungs- und Aktionswochen gegen Antisemitismus verbindet Aufklärungsarbeit mit Präventions- und Interventionsmöglichkeiten. Sie zeigt auf, welchen Zweck antisemitische Codes und Metaphern erfüllen und welche Gefahren von ihnen ausgehen. Sie hilft, solche Codes und Metaphern zu erkennen und zu deuten. Und möchte damit die demokratische Gesellschaft und ihre Mitglieder im Kampf gegen Antisemitismus und für jüdisches Leben unterstützen.

Die Handreichung wird im Rahmen der Bildungs- und Aktionswochen gegen Antisemitismus veröffentlicht. Ergänzend dazu bieten die Aktionswochen unter www.shalom-deutschland.de weitere Informationen, Veranstaltungshinweise und Hintergrundtexte rund um das Thema Antisemitismus.

Die Bildungs- und Aktionswochen gegen Antisemitismus der Amadeu Antonio Stiftung finden in Kooperation mit dem Anne Frank Zentrum statt. Die vorliegende Publikation wurde durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und den Beauftragten der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus gefördert.

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Neuerscheinung

Enthemmter Antisemitismus: Antisemitische Vorfälle in Thüringen erreichen mit 392 Vorfällen einen neuen Höchststand

Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) Thüringen dokumentiert für das Jahr 2024 mit 392 Meldungen einen neuen Höchststand antisemitischer Vorfälle in Thüringen. Die Gesamtzahl der von der Meldestelle dokumentierten Vorfälle stieg im Vergleich zum Vorjahr (297) um rund ein Drittel an. Jeder achte antisemitische Vorfall ist Thüringer Hochschulen zuzuordnen. Erstmals seit Beginn der Dokumentation wurden die meisten Vorfälle der Erscheinungsform „israelbezogener Antisemitismus“ zugeordnet.

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