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Grußbotschaften zu den Aktionswochen gegen Antisemitismus 2021

Unsere Grußbotschaften Aktionswochen gegen Antisemitismus 2021

Antisemitismus geht uns alle an – egal ob Politiker:in, Jüdinnen:Juden, Antira-Aktivist:innen oder TV-Moderatoren. Nur gemeinsam können wir Antisemitismus bekämpfen. Deshalb sind wir umso dankbarer zu wissen, dass wir in diesem Kampf Verbündete haben. Was sie genau zu dem Kampf gegen Antisemitismus und für die Sichtbarkeit jüdischen Lebens und Perspektiven zu sagen haben, könnt ihr hier nachlesen.

 

Gut zu wissen, dass wir so viele Verbündete im Kampf gegen Antisemitismus auf unserer Seite haben!

Schirmherr: Dr. Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus

„Antisemitismus bedroht unsere Demokratie als ganze, nicht nur Jüdinnen und Juden. Die Ereignisse der letzten zwei Jahre zeigen, wie wichtig ein bundesweites und digital zugängliches öffentliches Forum für seine Bekämpfung ist. Ich bin deshalb froh, dass die Aktionswochen in diesem Jahr wieder laut und deutlich gegen Judenhass in all seinen Formen aufklären!“

Foto: BMI

Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland

„Gern werde ich gefragt: Was tun gegen Antisemitismus? Ich frage zurück: Was tun Sie – was tut jede und jeder einzelne von Ihnen gegen Antisemitismus? Schluss mit Sonntagsreden: die Maßnahmen des Kabinettsausschusses gegen Rechtsextremismus und Rassismus umsetzen, das Demokratiefördergesetz endlich auf den Weg bringen, Zivilgesellschaft nachhaltig fördern, in Bildung- und Ausbildung investieren. An die jungen Menschen appelliere ich: Engagiert euch für eine Welt ohne Antisemitismus und Rassismus!“

Foto: Zentralrat der Juden

Hanna Veiler, Vizepräsidentin Jüdische Studierendengemeinschaft

Wir alle werden mit antisemitischen Tropen sozialisiert. Es bedarf viel Wissen und eine gezielte Dekonstruktion von Gelerntem, um sich dieser Tatsache bewusst zu werden. Leider beobachte ich auch in progressiven Räumen, in sogenannten „safe spaces“, dass genau dieses Wissen und die Awareness fehlen. Das Thema Antisemitismus und seine Funktionsweisen bilden einen blinden Fleck. Daraus folgt, dass ich mich in kaum einem Raum wirklich sicher vor antisemitischer Gewalt fühlen kann.

Cem Özdemir, Fraktion GRÜNE im Bundestag

"Ausnahmslos jede Form von Antisemitismus muss hart verurteilt und bekämpft werden. Wer vor Synagogen israelische Flaggen verbrennt, Steine wirft und online oder auf der Straße Jüdinnen und Juden attackiert, ist kein sogenannter Israelkritiker, sondern nichts weiter als ein Antisemit. Die Mehrheitsgesellschaft muss sich geschlossen dagegenstellen. Jüdisches Leben in Deutschland zu verteidigen ist unser aller Aufgabe."

Foto: © Sedat Mehder (CC BY 3.0)

Düzen Tekkal, Vorsitzende HÁWAR.help Gemeinnütziger e.V.

„Antisemitismus wandelt mit der Zeit und passt sich immer der gesellschaftlichen Großwetterlage an. Aber wenn wir Antisemiten nicht widersprechen und ihre Taten nicht strafrechtlich verfolgen, schafft das ein Klima der Angst. Dabei sollten wir eine Kultur schaffen in der Antisemiten Angst haben, nicht die Juden. Wir müssen den Betroffenen eine Stimme geben, ihnen zuhören, hingucken und dementsprechend handeln. Ich wünsche mir, dass wir alle laut sind gegen Antisemitismus.“

Foto: Copyright Richard Pflaume

Benjamin Strasser, FDP Fraktion im Bundestag

Antisemitismus ist nicht nur ein Problem von jüdischen Menschen in Deutschland - es ist eine Herausforderung für alle. Als nichtjüdische Mehrheitsgesellschaft müssen wir gemeinsam Antisemiten die Stirn bieten. Jüdinnen und Juden sollen angstfrei ihren Glauben und ihre Identität leben können. Das gelingt durch eine verlässlich finanzierte Präventionsarbeit. Zudem müssen staatliche Behörden antisemitische Codes besser analysieren, um Antisemitismus wirksamer bekämpfen zu können."

Dr. Karamba Diaby, Integrationsbeauftragter der SPD-Bundestagsfraktion

"Spätestens der Anschlag in Halle muss uns unmissverständlich klar gemacht haben, dass Jüdinnen und Juden, jüdische Kultur und jüdisches Leben in Deutschland bedroht sind. Es reicht nicht, gleichgültig nebeneinanderher zu leben. Wir müssen die Bereicherung unserer Gesellschaft durch die jüdische Religion und Kultur sowie die von ihr geprägten Menschen aktiv wahrnehmen, wertschätzen und schützen!"

Fotohinweis: Karin Böhme www.freistil-8.de

Peter Beyer, CDU Fraktion im Bundestag

Antisemitismus und Fremdenhass muss man benennen und bekämpfen. Wegschauen und wegducken ist keine Option. Das beste Mittel gegen Hass ist Bildung. Sie hat eine präventive Funktion – sie hat aber auch ihre Grenzen. Corona hat uns gezeigt: Die Feinde der Demokratie finden immer neue Wege, um ausgrenzende Ideologien zu verbreiten. Unsere Aufgabe als Demokraten ist: Der kompromisslose Kampf gegen Ausgrenzung. Ein Baustein ist die Stärkung unserer Zivilgesellschaft, so wie es die Organisatoren der Bildungs- und Aktionswochen gegen Antisemitismus tun. Es ist ein wichtiges Zeichen dafür, dass die Mehrheit der Deutschen ausgrenzendes Verhalten nicht duldet.

Martina Renner, die Linke. im Bundestag

Tödliche Kontinuität

Für die Extreme Rechte ist Antisemitismus zentraler Bestandteil von Ideologie und Praxis. Terror gegen Jüdinnen*Juden und gegen die Erinnerung an die Verbrechen des Faschismus durchzieht die Geschichte der Bundesrepublik von den Anfängen bis heute. Gleichzeitig ist Antisemitismus auch ein Bindeglied zwischen bürgerlicher und extremer Rechter und tief in die deutsche Geschichte eingeschrieben. Beide Aspekte müssen stärker erforscht und politisch bekämpft werden, gerade weil sie in vielen gegenwärtigen Debatten fehlen.

Abdullah Unvar, SPD Hanau

Antisemitismus und Rassismus - 2 Worte, zwei Bedeutungen, zwei Ursprünge: 1 Konsequenz: Angst!

Angriffe auf andersdenkende, andersaussehende und andersgelesene Menschen haben in jüngster Vergangenheit in Deutschland wieder extrem zugenommen. Ich bezeichne es als Hetzjagd, die von Menschen gesteuert wird, die soziale und wirtschaftliche Unzufriedenheit einzelner innerhalb unserer Gesellschaft ausnutzten, um ihre eigenen wirtschaftliche und/oder politische Machtansprüche zu stärken. Diese Menschen spielen mit der Angst, dass einzelne Teile der Gesellschaft anderen etwas wegnehmen könnten. Faktische Belege dazu liefern sie nicht: „Es werden lediglich wenn-dann Szenarien heraufbeschworen“.

Als Gesellschaft haben wir diese Auswirkungen fremdindizierten Hasses in Halle und Hanau schmerzhaft erleben müssen. Die antisemitischen und rassistischen Angriffe legen den Finger in die Wunde. Unschuldige Menschen mussten Leiden und Sterben, viele fühlen sich nicht mehr sicher und alleingelassen. Für mich steht fest: Gemeinsames Denken und Handeln ist jetzt angesagt, miteinander sprechen und für einander da sein! Unsere vielfältige Gesellschaft ist eine Bereicherung für uns Alle. Kämpfen wir dafür, dass das so bleibt!

Dorothee Bär, Staatsministerin für Digitales

„Seit 1700 Jahren leben Menschen jüdischen Glaubens in Deutschland. Auch in meiner Heimat Franken schauen wir auf eine lange, bewegte Vergangenheit jüdischen Lebens zurück. Ich bin sehr dankbar, dass das Judentum nicht nur ein fester Bestandteil unserer Geschichte, sondern eben auch unserer Gegenwart ist. Denn klar ist: Erinnern reicht nicht – wir müssen jüdisches Leben, jüdische Tradition sichtbar machen. So sagen wir jedem, der antisemitisch denkt und handelt: Das Judentum gehört zu Deutschland. Und darauf sind wir sehr stolz. Wir sind als Gesellschaft, aber auch jede und jeder Einzelne gefordert, uns laut, selbstbewusst und kompromisslos gegen jeden Antisemitismus zu stellen. Immer und überall.“

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