Weiter zum Inhalt Skip to table of contents

Angstzonen aufbrechen

Am 30. August wird es am Skagerrakufer in Kiel wieder bunt, laut und tanzbar, denn das »Festival am kleinen Strand« startet in die dritte Runde. Unter dem Motto: Musik, Gemüse und warmes Wasser gegen Nazis laden die Veranstalter Anstatt e.V. zu einem tollen Tag gegen Rechts ein. Die Amadeu Antonio Stiftung unterstützt sie dabei in ihrem Vorhaben.

Von Lisa Herbst

Seit nunmehr sechs Jahren treffen sich regelmäßig Neonazis am Skagerrakufer in Kiel (Schleswig-Holstein), um Partys mit rechtsextremer Musik zu feiern und rechte Aktivitäten zu planen. Gewalt blieb dabei nicht aus: mehrmals war der ortsansässige Kebabladen Ziel ihrer rassistischen und menschenverachtenden Attacken. Um den Neonazis keinen Raum für ihre Ideologie und Vorhaben zu lassen, veranstaltet der junge Verein Anstatt e.V. in Kiel nun bereits zum dritten Mal das »Festival am kleinen Strand«. Die Amadeu Antonio Stiftung unterstützt sie in ihrem Vorhaben.

»Angefangen hat das Ganze damit, dass Rechtsextreme CD’s mit Nazi-Musik an Kieler Schulen verteilt haben. Da sowas nicht klar geht, haben wir deren Idee geklaut und coole CD’s mit cooler Musik gegen Nazis an Schulen verteilt«, erklären die Engagierten des Anstatt e.V.. Da diese Aktion nicht die einzige bleiben sollte, gründete sich der Verein vor nun drei Jahren. Seitdem ist viel passiert: zahlreiche Konzerte, Informationsveranstaltungen und diverse Partys fanden statt, um vor allem die jungen Kielerinnen und Kieler gegen Rechts aufzurütteln. Das alljährliche Highlight bildet das »Festival am kleinen Strand«. Dieses Jahr unter dem Motto »Musik, Gemüse und warmes Wasser gegen Nazis«.

Am 30. August ist es wieder soweit: dann wird es am Skagerrakufer bunt, laut und tanzbar. Diverse Bands aus unterschiedlichen Musikgenres haben sich bereits angekündigt, um mit allen interessierten Besucherinnen und Besuchern einen unvergesslichen Tag ohne rechtsextremes Gedankengut und Pöbeleien zu feiern. Immer wieder kam es in den letzten Jahren zu kleineren Auseinandersetzungen mit Neonazis vor dem Veranstaltungsgelände, doch das Team rund um Anstatt e.V. ist optimistisch, dass ihr Festival auch in diesem Jahr ein großer Erfolg wird. Mithilfe der vielen engagierten Helferinnen und Helfer steht einem entspannten Tag mit toller Musik nun nichts mehr im Weg.

Weiterlesen

20180919-Sachsen-verlassen-1280x720_Kundgebung Chemnitz
Kommentar

Chemnitz-Urteile: Bankrotterklärung für den Rechtsstaat

Sieben Jahre nach den rechtsextremen Gewaltexzessen von Chemnitz kommen die Angeklagten vor Gericht mit Freisprüchen und Einstellungen davon. Polizei und Justiz behandeln schwere politische Gewaltstraftaten wie Bagatelldelikte. Das verhöhnt die Opfer und ermutigt rechte Täter – nicht zum ersten Mal.

ostmullen-3jpg
Analyse

„Ostmullen“: Wie junge Frauen zum rechten Lifestyle-Phänomen werden

Der Social-Media-Trend #Ostmullendienstag zeigt junge Frauen, die rechte Codes inszenieren – und von Männern sexualisiert kommentiert werden. Was harmlos wirkt, ist Teil einer Strategie: antifeministische Frauenbilder als Lifestyle-Angebot. Bereits die Verwendung des Begriffs „Ostmulle“ verrät die misogyne Schlagseite: „Mulle“ ist eine abwertende Bezeichnung für Frau, „Ostmulle“ spielt zusätzlich auf eine ostdeutsche Herkunft an.

Bleib informiert!

Melde dich jetzt zum Newsletter an und verpasse keine unserer nächsten Publikationen!

Schön, dass du dich für unsere Publikation interessierst! In unserem monatlichen Newsletter erhältst du spannende Einblicke in den Alltag demokratischer Zivilgesellschaft und in unsere Arbeit.
Publikation bestellen Publikation lesen