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Stellungnahme

„Anschläge wie diese sind Anschläge auf unsere offene Gesellschaft“

Vor einigen Tagen gab es einen Brandanschlag auf eine Moschee in Berlin. Wir, die Mitarbeiter*innen der Amadeu Antonio Stiftung, verurteilen diese Tat. Unser Team erklärt sich solidarisch mit der betroffenen Gemeinde und mit allen Muslimen, die in Deutschland friedlich ihre Religion ausüben.

Ob diese Tat von Radikalen mit deutschem, türkischem oder kurdischem Hintergrund begangen wurde, ist egal: Anschläge wie diese sind Anschläge auf unsere offene Gesellschaft. Und sie sind durch nichts zu rechtfertigen! Wir verurteilen den Hass, der dazu geführt hat und wir werden weiter alles tun, um Menschen zu ermutigen, gegen diesen Hass anzutreten!

950 Angriffe auf Muslime und Moscheen haben die Sicherheitsbehörden im vergangenen Jahr dokumentiert: Angriffe auf Kopftuch tragende Frauen, Anschläge, Nazi-Schmierereien und Schändungen mit Schweineblut. Muslime sind die „Lieblingsfeinde“ der neuen Rechten. Die tägliche Hetze gegen sie ist systematisch und flächendeckend. Ob die Neurechten dabei wirklich die Religion meinen, darf in vielen Fällen bezweifelt werden. Ihnen ist es egal, ob die pauschalen Urteile, die Kampagnen und Diffamierungen einer großen Bevölkerungsgruppe in Deutschland wirklich Muslime trifft.

Die Unterstellungen im Hass sind rassistisch unterlegt. Hier geht es um Einwanderung jeder Art. Hier wird kein Unterschied gemacht, ob jemand Christ, Kopte, Yesid oder Jude ist, solange er nicht den völkischen Vorstellungen vom Deutschsein entspricht! Sie sagen Islam und meinen die Herkunft. Sie sagen christliches Abendland gegen Islamisierung und sind selbst ganz unchristlich. Sie ethnisieren Konflikte in der Gesellschaft, die gut auch anders verhandelt werden können als über Herkunft und Religion. Sie schreiben den Betroffenen so lange Übles zu, bis die Radikalen im Islam sich mit Freude bestätigt fühlen.

Die Amadeu Antonio Stiftung sieht mit Sorge, wie hier gegen Muslime und Einwanderer ganz allgemein aufgehetzt wird. Jeder Mensch trägt ein Teil der Verantwortung für das Gelingen des Zusammenlebens. Jeder muss auch für die eigene Verantwortung einstehen und sich hinter Ethnizität oder religiöser Zuschreibung zu verstecken bedeutet Verantwortung abzulehnen. Das gilt für alle in Deutschland lebenden Menschen. Niemand darf einen anderen der Religionszugehörigkeit wegen, der Herkunft, Hautfarbe, sexuellen Orientierung, Geschlecht, Behinderung usw. abwerten, angreifen, diskriminieren. Niemand. Selbst wenn er selbst einer solchen Gruppe angehören mag.

Wir stellen uns schützend vor die Muslime. Als Männer, Frauen, Deutsche, Juden, Schwarze, Weiße, religiös oder nicht, politisch oder nicht. Als Personen, als Menschen, als Mitarbeiter*innen der Amadeu Antonio Stiftung.

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