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Antisemitische Bedrohungen bei Soliparty für Dyke-March

| , Berlin

Für den Berliner Dyke-March – eine Demonstration, um lesbische Sichtbarkeit im öffentlichen Raum zu schaffen – gibt es vorab in Berlin-Kreuzberg eine Solidaritätsparty. Eine Gruppe jüdischer Queers und deren Unterstützer*innen gehen zur Party. Da vorab durch das Organisationsteam des Dyke-Marchs ein problematischer Post geteilt wurde (unter anderem mit rotem Dreieck, dem Symbol, das die Hamas verwendet um israelische Ziele zu markieren und zu eliminieren), setzen sich die jüdischen Queers gemeinsam an einen Tisch und legen auf diesen ein Plakat mit der Aufschrift „Safe table for Jews and Israelis“ und hängen eine Regenbogenflagge mit Davidstern auf. Eine Mitarbeiterin der Bar fordert sie daraufhin auf die Flagge abzuhängen, da sie keine „nationalistischen Symbole“ sehen möchte. Der Davidstern ist allerdings kein „nationalistisches Symbol“, sondern ein religiöses Symbol. Eine Person sagt auf die Frage hin, ob sie die antiisraelische Boykottbewegung BDS unterstütze „ja, ich stehe dahinter“. Kurz darauf werden die jüdischen Queers von 50 Besucher*innen bedroht und als „Zionistenschweine“, „zionist rapists“, „Faschisten“ und „genocide supporters“ beschimpft. Das Dyke-March-Organisationsteam bittet die Gruppe zu gehen. Die jüdischen Queers wollen nicht gehen, weil draußen bereits eine „aufgebrachte Menschenmenge“, die gegen die Scheiben schlägt, auf sie wartet und ihnen Angst einflöst. Sie werden belächelt und gefragt, ob sie Angst hätten. Auch die Türsteherin und das Bar-Personal geht die Gruppe mehrfach lautstark an und fordert sie auf zu gehen. Um ihren Schutz sorgt sich niemand. Die Mitarbeitenden geben den jüdischen Queers die Schuld für die Eskalation. Sie schaffen es irgendwann selbst die Polizei zu rufen.

Vorfalltyp: Kundgebungen, Demonstrationen, Veranstaltungen / Bedrohung und Beleidigung

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