Mehrere Redakteur*innen der Wochenzeitung „Jüdische Allgemeine“ erhalten eine anonyme E-Mail mit dem Betreff „Die Quelle des Rassismus“. In der E-Mail wird mit angeblichen Zitaten aus dem Talmud versucht, einen dem Judentum inhärenten „Menschenhaß“ (sic) nachzuweisen. Jüd*innen sollen als „Sataniden“ enttarnt werden, die sich als „internationales Finanz-Judentum“ bzw. „Global-Elite“ an die Spitze der „Neuen Weltordnung“ setzen würden. Als Instrumente dieser werden in dem Text u. a. die „Flüchtlingsströme“ und die „islamische Bedrohung“ als „Exekutiv-Organ“ benannt. Damit soll „den Völkern“ die „identitäre Selbstbestimmung“ genommen werden. Die Bezugnahme auf angebliche Talmudzitate ist eine tradierte antisemitische Argumentationsweise, welche zum Beispiel in der antisemitischen Fälschung der „Protokolle der Weisen von Zion“ praktiziert wurde. Handelt es sich dabei zum Teil um immer wieder reproduzierte Fälschungen, werden andere Zitate verkürzt und verfälscht wiedergegeben oder die Bedeutung durch die Weglassung des Kontexts in ihr Gegenteil verkehrt.
Antisemitische E-Mail an „Jüdische Allgemeine“-Redakteur*innen
, Berlin
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