Im Rahmen des Bundesligaspiels Hertha BSC gegen Borussia Mönchengladbach kommt es zu einem antisemitischen Angriff und Beleidigungen durch Gladbacher Fans: Ein Hertha-Fan, der einen antifaschistischen Pullover trägt, wird zunächst antisemitisch beschimpft und dann geschlagen. Zuvor war es bereits am Bielefelder Hauptbahnhof zu einer antisemitischen Beleidigung gekommen. Der betroffene Hertha-Fan verlässt das Olympiastadion einige Minuten vor Spielende. Er trägt einen Kapuzenpulli mit der Aufschrift „Berliner Sportclub gegen Rechts“. Auf Höhe der S-Bahnbrücke in der Flatowallee kommt ihm eine Gruppe von 10-15 Gladbach-Fans entgegen. Unvermittelt rempelt ihn eine Person aus der Gruppe an und ruft: „Du Jude!“ Der Betroffene entgegnet daraufhin: „Das ist unerträglich! Das akzeptiere ich nicht!“ In diesem Moment wird er von hinten so auf das Ohr und das Jochbein geschlagen, dass er seine Brille verliert. Der Betroffene kann den Schlag einem Mann zuordnen, der einen Anglerhut trägt, auf dem in Frakturschrift „Gladbach“ steht. Der Betroffene wird von den beiden Männern der Gruppe, die ihn bereits davor angegangen waren, weiter angerempelt, als „Hurensohn“ beleidigt und bedroht: „Wir könnten Dir auch in die Fresse geben!“ Zudem wird er leicht auf den Oberkörper geschlagen. Da von den zahlreichen Umstehenden niemand eingreift, sucht der Betroffene Schutz bei einem sich in der Nähe befindlichen Streifenwagen. Bereits am Morgen des 22. September war es in Bielefeld zu einem antisemitischen Vorfall durch Fans von Borussia Mönchengladbach gekommen: Der Fanzug nach Berlin wartet am Bahnsteig in Bielefeld einige Minuten auf die Weiterfahrt, als unvermittelt mehrere Fans durch ein geöffnetes Fenster eine wartende Person auf dem Bahnsteig mit „Ey, Du Judensau!“ anbrüllen. Der Betroffene reagiert daraufhin nicht. Aus der gleichen Personengruppe folgt dann eine weitere antisemitische Beleidigung: „Ey du Judenschwein! Wir kriegen euch!“ Der Betroffene zeigt daraufhin der Gruppe den Mittelfinger. Sich in der Nähe befindliches Bahnpersonal greift nicht ein.
Antisemitischer Angriff und Beschimpfungen im Fußballkontext
, Berlin
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