Bei der Demonstration gegen den Militäreinsatz Israels im Gazastreifen soll es am Samstag in Gießen zu antijüdischen Vorfällen gekommen sein. Dies zumindest behauptet das Gießener Bündnis gegen Antisemitismus und Antizionismus. In einer Presseerklärung berichtet das Bündnis von mehreren Vorfällen, bei denen Gegendemonstranten von Teilnehmern der »Free-Gaza«-Demonstration als »Scheißjuden« oder »jüdische Hurensöhne« bezeichnet worden seien. Teilweise sei den als Juden identifizierten Personen Gewalt angedroht worden. Die Vorfälle sollen sich am Rande der beiden Demonstrationen bzw. nach Abschluss der Veranstaltungen zugetragen haben. Unstrittig ist, dass bei der »Free-Gaza«-Demonstration, an der rund 1000 Menschen teilgenommen hatten, Plakate mitgeführt wurden, auf denen »Kindermörder Israel« oder »Babymörder Israel« stand. Für die in Gießen auf Plakaten vorgenommene Gleichsetzung der Judenvernichtung durch die Nazis mit dem Militäreinsatz Israels im Gazastreifen gilt das womöglich so eindeutig nicht. »Hört auf zu tun, was Hitler mit euch getan hat«, war auf mehreren Plakaten in Englisch zu lesen.
Offen antisemitische Parolen und Plakate bei Anti-Israel-Demonstration
, Gießen
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