Weiter zum Inhalt Skip to table of contents

Cura hilft MittenDrin


Trotz häufiger Bedrohungen und Übergriffe engagiert sich das Jugendprojekt MittenDrin seit vielen Jahren im brandenburgischen Neuruppin gegen Rechtsextremismus. Nach dem letzten schweren Anschlag half der Opferfonds CURA der Amadeu Antonio Stiftung dem Projekt.

Das Jugendprojekt MittenDrin in Neuruppin ist 1993 aus einer Initiative Jugendlicher entstanden, um der Ausbreitung rechtsextremer Jugendkulturen entgegenzuwirken. Es will Jugendlichen Raum zur freien Selbstentfaltung und -verwirklichung bieten. Unter anderem arbeiten sie zum Thema Rechtsextremismus und zur Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus in Neuruppin. Schwerpunkte sind dabei beispielsweise das jüdische Leben in Neuruppin, der Widerstand gegen den Nationalsozialismus und die Aufarbeitung der Vergangenheit.

Widerholte Anschläge

Aufgrund ihrer Arbeit wird das Projekt immer wieder Opfer von Anschlägen durch Neonazis, vor allem durch die sogenannten Freien Kräfte Neuruppin. In den letzten beiden Jahren gab es bereits vier Anschläge. Beim letzten Anschlag wurden 16 Scheiben durch Steinwürfe auf beleuchtete Fenster zerstört. „Verletzungen von Menschen wurden also in Kauf genommen“, sagt Oliver Leonhardt vom Jugendprojekt MittenDrin, „da werden Erinnerungen an die Übergriffe der letzten Jahre wach. Damals wurden gezielt Bewohner beworfen und öfter das Café ‚entglast‘.“

Unterstützung durch CURA

Die Stadt als Vermieterin weigert sich die Jugendlichen zu unterstützen. Deswegen hat der Opferfonds CURA der Amadeu Antonio Stiftung in Kooperation mit der Opferberatungsstelle Opferperspektive jetzt den Jugendlichen finanzielle Hilfe und Unterstützung zugesichert.

Entwarnung für die Zukunft kann Leonhardt nicht geben. Er betrachtet die zunehmende Präsenz rechter Gruppen in Neuruppin mit Sorge: „Die Nazis treten selbstbewusster in der Stadt auf. Sie haben wohl das Gefühl, dass es für sie keine Grenzen gibt.“ Für das MittenDrin ein Grund mehr, sich gegen Rechtsextremismus zu engagieren. „Wir versuchen das Bewusstsein der Leute zu schärfen und engagieren uns weiter im Aktionsbündnis ‚Neuruppin bleibt bunt'“, so Leonhardt, „denn der Intoleranz darf keine Chance gegeben werden.“

Von Timo Reinfrank

Der Opferfonds Cura der Amadeu Antonio Stiftung bietet Unterstützung für alle Opfer rechtsextremer, rassistischer und antisemitischer Gewalt.
Opferfonds Cura

Weiterlesen

Kopie von Better Face Check Than Sorry HP
Neuerscheinung

Die extrem rechte Telegram-Szene während des sächsischen Kommunalwahlkampfes 2024 – EFBI Digital Report erschienen

Auf Telegram sind die rechtsextremen Freien Sachsen ein zentraler Akteur, ihre Nachrichten werden breit rezipiert. Auch im Kommunalwahlkampf präsentierten sie sich als übergreifende Bewegungspartei. Sich größer zu machen, als sie sind, gehört aber auch zur Strategie der Kleinstpartei. Der Kommunalwahlkampf der Freien Sachsen ist Schwerpunktthema des neuen Digital Reports der Amadeu Antonio Stiftung und des Else-Frenkel-Brunswik-Institut an der Universität Leipzig.

Mitmachen stärkt Demokratie

Engagieren Sie sich mit einer Spende oder Zustiftung!

Neben einer Menge Mut und langem Atem brauchen die Aktiven eine verlässliche Finanzierung ihrer Projekte. Mit Ihrer Spende unterstützen Sie die Arbeit der Stiftung für Demokratie und Gleichwertigkeit.