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Opferfonds CURA

CURA und Tennis Borussia Berlin gedenken gemeinsam Todesopfern rechter Gewalt

Der Fußballverein Tennis Borussia Berlin will ein Zeichen gegen rechte Gewalt setzen und einen Beitrag zur lokalen Erinnerungskultur in Gedenken an die Opfer rechtsextremer, menschenverachtender Gewalt leisten. Den zweiten Spieltag in der Regionalliga Nordost gegen FSV Union Fürstenwalde am 27. Juli 2021 bestreitet Tennis Borussia Berlin deshalb mit einer Trikot-Sonderedition, auf der das Logo des Opferfonds CURA zu sehen ist. Zum Aufwärmen tragen die Spieler außerdem T-Shirts, auf denen die Namen der Menschen stehen, die in Berlin seit 1990 durch rechte Gewalt ums Leben kamen.

Nicht nur der Profibereich im Fußball war durch die Pandemielage betroffen, in den unteren Ligen ruhte der Spielbetrieb sogar noch für eine längere Zeit. Deswegen freut es uns besonders, dass sich unsere Freund:innen von Tennis Borussia in der spielfreien Zeit mit uns zusammengesetzt haben und wir diese Aktion gemeinsam geplant planen konnten.

Verein will Engagement gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus auf den Fußballplatz bringen

Der Verein will das Bewusstsein für die Gefahren menschenverachtender Ideologien stärken, auch weil rechte Gewalt leider im deutschen Fußball kein Fremdwort ist. “Wir waren uns schnell einig, dass wir die Zeit bis ein neuer Hauptsponsor für die Saison gefunden ist, nutzen wollen, um die Werbefläche für eine gemeinnützige Initiative bereitzustellen”, sagt Steffen Friede vom Vereinsvorstand.

Mahmud Azhar, Mete Ekşi, Nguyen Van Tu, Günter Schwannecke, Silvio Meier, Beate Fischer, Jan Wnenczak, Kurt Schneider, Dieter Eich, Ingo Binsch, Burak Bektaş, Luke Holland, Jim Reeves, Eugeniu Botnari – diese Menschen wurden seit 1990 in Berlin von Rechtsextremen und anderen Menschenfeinden ermordet. Tennis Borussia und der Opferfonds CURA sehen es als notwendigen Teil der Auseinandersetzung mit den schrecklichen Taten an, die Namen der Opfer zu nennen und ihre Geschichten als Mahnung zu erzählen. Wir wollen den Tätern nicht das letzte Wort überlassen, sondern die Erinnerung an die Opfer wachhalten.

Fußballverband lehnt längerfristige Nutzung der Trikots ab

Leider hat der Nordostdeutsche Fußballverband e. V. (NOFV) den Antrag von Tennis Borussia abgelehnt, die Trikots bei gleich mehreren Spielen zu tragen. Die Begründung beruft sich auf Punkt 8 des Paragraphs 25 der Spielordnung: „Werbung für politische Gruppierungen und mit politischen Aussagen wird nicht genehmigt.“ Die Unterstützung Betroffener rechter, menschenverachtender Gewalt und die Erinnerung an die Opfer von Hassverbrechen ist kein politischer Akt, sondern sollte in einer demokratischen Gesellschaft eine Selbstverständlichkeit sein – unabhängig politischer Ausrichtungen. Wir bedauern und kritisieren die Entscheidung des NOFV daher sehr.

Shirts zum Solipreis im Fanshop erhältlich

Tennis Borussia bietet die Shirts mit den Namen der Todesopfer rechter Gewalt zum Solidaritätspreis zum Verkauf in ihrem Fanshop an. Jedes Shirt ist ein Unikat. Der Erlös wird, abzüglich der Unkosten, an den Opferfonds CURA gespendet, der mit Spendengeldern Betroffene rechter Gewalt finanziell unterstützt.

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Kommentar

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