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Interview

Demokratiktok: Politische Bildung im Videoformat

(c) Demokratiktok/Jannis Hutt

Im September knackte die App TikTok die Milliardenmarke an aktiven User:innen. Mit dem Projekt Demokratiktok widmet sich die Amadeu Antonio Stiftung (@amadeuantonio) dort den aktuellsten Trends, Memes und nutzt die Kurzvideoplattform als neuen pädagogischen Interventionsraum. Neben dem Spaßfaktor bietet die App auch innovative Möglichkeiten, politische Bildung einer jungen Generation zu vermitteln. Wie das funktioniert, wissen Theresa Lehmann und Eva Kappl von Demokratiktok.

Wie sieht Hate Speech auf TikTok aus?

Die Plattform bringt neue Herausforderungen mit sich. Menschenfeindliche Inhalte ergeben sich oft erst aus dem Zusammenspiel von Mimik und Gestik, Sprache, Kleidung, Text sowie durch das Setting, den Sound oder einen verwendeten Filter. Um die Bedeutungsebenen erkennen zu können, müssen Inhalte deshalb auf mehreren Ebenen analysiert werden. Die Plattform ist außerdem bekannt dafür, dass auch kleine Accounts durch den algorithmusbasierten Feed eine enorme Reichweite erzielen können. So kommen Nutzer:innen schnell mit Hate Speech in Berührung.

Was kann man gegen Hate Speech auf TikTok tun?

TikTok bietet ein Verfahren an, um Videos, Kommentare und Profile zu melden, die gegen die Gemeinschaftsstandards verstoßen. User:innen können die Inhalte als Hassrede melden bzw. kennzeichnen, dass diese unter das Netzwerk durchsetzungsgesetz fallen. Creator:innen können Kommentare unter ihren Beiträgen nach Begriffen filtern und individuell nach Durchsicht freigeben. All das ersetzt aber natürlich nicht die aktive Gegenrede der User:innen.

Wie funktioniert Gegenrede auf TikTok?

Auch Gegenrede nimmt auf TikTok viele Formen an. Neben klassischen Kommentaren positionieren sich Creator:innen zum Beispiel mit kurzen, mal lustigen, mal ernsten Statementvideos gegen Hate Speech. Es gibt sogar Accounts, die sich nur dem debunking (d.h. dem Aufdecken von Desinformation) widmen. Auch Antidiskriminierungssketche sind sehr beliebt. Die Plattform bietet viel kreatives Potenzial, um sich gegen Diskriminierung und Demokratiefeindlichkeit zu positionieren – deshalb ist es um so wichtiger, dass Projekte der digitalen Zivilgesellschaft hier prsent sind!

 

Dieses Interview erschien in der taz Beilage, Ermutigen Nr. 27, Nov. 2021

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