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Der Antifeminismus der AfD bedroht alle Bemühungen um Gleichstellung in Deutschland

Um die Themen Gender, Feminismus und Gleichstellung ist ein Kulturkampf entbrannt, der längst die Mitte der Gesellschaft erreicht hat und etwa seinen Ausdruck darin findet, dass Politiker geschlechtergerechte Sprache in Schulen, Verwaltungen und Universitäten verbieten.

Die Urheberschaft der populistischen Scheindebatte ist dabei extrem rechten und antifeministischen Milieus zuzurechnen: Traditionalistische Geschlechterrollen, Vorstellungen vom „richtigen Mann“ und das Bild der „deutschen Mutter“ sind nicht nur Kernmotive im rechtsextremen Weltbild, sondern setzen im aktuellen Diskurs um gesellschaftliche Modernisierungen, Pluralisierungen und progressive Ideen zur Gleichstellung wirkmächtige Akzente, die weit über die traditionellen Milieus der extremen Rechten Einfluss nehmen.

Kein Wunder also, dass auch die AfD und ihre Vertreter*innen antifeministische und vielfaltsfeindliche Positionen und teilweise ein Frauenbild aus der Steinzeit vertreten, wie unter anderem zahlreiche Kommentare und Postings von AfD-Akteur*innen in sozialen Netzwerken zeigen.

Die AfD wendet sich in ihrem Programm explizit gegen Gleichstellung und Maßnahmen, die Gleichstellung ermöglichen (wie z.B. Quoten oder paritätische Besetzung von Gremien und Parlamenten). AfD-Politiker*innen diffamieren Gleichstellungspolitik als „Gleichstellungstotalitarismus”. Strukturelle Benachteiligungen wie eine geringere Entlohnung oder einen geringeren Anteil von Frauen in Führungspositionen leugnen sie. Darüber hinaus fordert die Partei, „alle Gesetze und Initiativen, die das Geschlecht als unterscheidendes Kriterium vorsehen, zu korrigieren und entsprechend abzuändern“. Das wäre das Ende der Gleichstellungsbemühungen in Deutschland.

Der Deutsche Frauenrat warnt: „Die AfD macht in ihren Programmen keinen Hehl aus ihren rückwärtsgewandten Frauen- und Familienbildern: Sie will hart erkämpften frauenpolitischen Fortschritt zurückdrehen. Sie will Ungleichheit und die Wiederherstellung einer vermeintlich natürlichen, patriarchalen Ordnung“.

Was tun?

  • Aufklären: Antifeministische Behauptungen erkennen und widerlegen: https://gegen-antifeminismus.de/. Hier werden die gängigsten antifeministischen Behauptungen zum Thema geschlechtsspezifische Gewalt einem Realitätscheck unterzogen. Zu jedem Thema finden Sie zudem feministische Forderungen und SharePics, die Sie auf Social-Media-Kanälen teilen können. Die Antifeminismus-begegnen-Mediathek nimmt an einem Ort gesammelt On- und Offline-Medien auf, die sich kritisch mit Antifeminismus auseinandersetzen: https://antifeminismus-begegnen-mediathek.de/de
  • Antifeminismus melden: Sexistische, frauenfeindliche, queerfeindliche oder menschenfeindliche Botschaften, Angriffe auf Gleichstellung, politische Strategien gegen Emanzipationsbestreben sichtbar machen: https://antifeminismus-melden.de/

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News_Bundestag_Unsplash_Christian Lue

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