Unter Antifeminismus werden gesellschaftliche, politische, religiöse und akademische Strömungen und Akteur*innen verstanden, die sich organisiert gegen Feminismus wenden. Antifeminismus richtet sich gegen Feminismus – bzw. dem was darunter verstanden wird – und gegen feministische Anliegen, wie beispielsweise die Beseitigung von Sexismus, die Umsetzung von Gleichberechtigung oder die Stärkung weiblicher Selbstbestimmung. Antifeminismus ist eine zentrale Ideologie im Rechtspopulismus und Rechtsextremismus. Das Erstarken extrem rechter Akteur*innen und menschenfeindlicher Ideologien in den letzten Jahren in Deutschland geht daher auch mit einem Erstarken von Antifeminismus einher. Populistischen und extrem rechten Akteur*innen gelingt es dabei verstärkt auszunutzen, dass Antifeminismus im Vergleich zu Rassismus oder Antisemitismus weniger stark als menschenfeindlich erkannt und gewertet wird.
Das Bekämpfen von Feministinnen oder Gender-Mainstreaming, die Agitation gegen sexuelle und geschlechtliche Vielfalt und die Gleichheit der Geschlechter fällt auch in der Mitte der Gesellschaft auf fruchtbaren Boden. Über antifeministische Themen können Menschen und breite Bündnisse bis weit in die politische Mitte angesprochen, mobilisiert und organisiert werden. Antifeministische Positionen und Meinungen können überdies eine Brückenfunktion über diverse extrem rechte Lager und eine Scharnierfunktion bis weit in konservative oder bürgerliche Kreise hinein haben. Im Antifeminismus verorten sich also verschiedene gesellschaftliche Strömungen, Akteur*innen und Netzwerke. Die Fachstelle stellt Analysen und Hintergrundinformationen zu antifeministischen Narrativen und Akteur*innen zur Verfügung und berät Organisationen, Verbände und Multiplikator*innen im Umgang mit Antifeminismus.
Weitere Informationen
- Handreichung „Antifeminismus als Demokratiegefährdung.Gleichstellung in Zeiten von Rechtspopulismus“ im Auftrag der BAG Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen
- Expertise „Auswirkungen von Antifeminismus auf Frauenverbände. Demokratie-Empowerment als Gegenstrategie“ im Auftrag des Deutschen Frauenrats
Ihre Ansprechpartnerin:
Judith Rahner
Amadeu Antonio Stiftung
Fachstelle Gender, GMF und Rechtsextremismus
Novalisstraße 12
10115 Berlin
Telefon: 030. 240 886 12
e-Mail: fachstelle@amadeu-antonio-stiftung.de