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Gemeinsam für eine offene und solidarische Gesellschaft – #WannWennNichtJetzt!

In den ostdeutschen Bundesländern Thüringen, Brandenburg und Sachsen feiern rechtsradikale Parteien politische Erfolge. Für eine demokratische Zivilgesellschaft wird dies zunehmend zur Bedrohung – gerade im ländlichen Raum. Unter dem Slogan #WannWennNichtJetzt findet in diesen drei Bundesländern eine Veranstaltungstour statt, die die Menschen besser vernetzen will und zeigt, dass die Gesellschaft auch hier bunt und vielfältig ist. Unterstützt wird sie dabei von der Amadeu Antonio Stiftung.

Von Femke de Kort

Die Ergebnisse der Europawahl und der Kommunalwahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg verheißen nichts Gutes für das Engagement gegen Demokratiefeindlichkeit. In Brandenburg und Sachsen schnitt die AfD bei der Europawahl als stärkste Kraft ab, in Thüringen landete sie nur knapp auf dem zweiten Platz. Auch bei den Wahlen der kommunalen Vertretungen konnte die Partei viele Stimmen gewinnen, durch den Zuwachs an Mandaten wird sie noch stärker den öffentlichen Diskurs prägen und Einfluss nehmen können. Außerdem entscheiden Kommunalparlamente unter anderem über Jugendarbeit oder Demokratieprojekte. Am 1. September wählen Sachsen und Brandenburg ihre neuen Landtage, am 27. Oktober findet diese Wahl in Thüringen statt. Auch hier wird ein weiteres Erstarken der Rechtsradikalen befürchtet. #WannWennNichtJetzt sollen wir uns gemeinsam gegen diese Entwicklung stellen und für eine offene, solidarische Gesellschaft einstehen?

Unter diesem Motto veranstaltet ein Zusammenschluss aus Organisationen und Einzelpersonen eine vielfältige Marktplatz- und Konzerttour in Thüringen, Sachsen und Brandenburg. In diesen Bundesländern geben Rechtsradikale in einigen Regionen und Orten schon länger den Ton an. Zivilgesellschaftliche Initiativen werden zunehmend gefährdet. So sitzen Mitglieder rechtsradikaler Parteien mancherorts bereits in Gremien der Jugendhilfeausschüsse. Damit können sie Einfluss auf Jugendzentren nehmen und prüfen, ob diese im Sinne der eigenen Ideologie handeln und sie dann drangsalieren, indem sie ihnen beispielsweise Fördergelder entziehen.

Die Mobilisierung von bundesweiten Bewegungen wie der Seebrücke oder #unteilbar bleibt vornehmlich auf die Großstädte beschränkt. Um gerade die ländlichen Regionen zu stärken und eine nachhaltige Zusammenarbeit zu etablieren, wurde die #WannWennNichtJetztTour bewusst für kleinere Städte geplant. Hier will sie jenen Menschen eine laute Stimme geben, die sonst von einer hasserfüllten, rechten Meinungsmache übertönt werden. Unter anderem finden Veranstaltungen mit örtlichen Kulturschaffenden, Künstler*innen und Schriftsteller*innen statt, egal ob Straßentheater, Lesungen oder Ausstellungen. Von Argumentationstrainings über Graffiti-Workshops, bis hin zu Initiativen wie Schule ohne Abschiebung oder Fridays for Future wird auch von und für Jugendliche einiges geboten. Abends treten politische und örtliche Musiker*innen sowie bekannte Bands und DJ-Kollektive bei Konzerten auf den Marktplätzen auf. Auf der gesamten Tour spielen die Marktplätze eine zentrale Rolle: Egal ob politisch aktiv oder zufällig vor Ort, die Veranstalter*innen wollen hier mit allen Menschen ins Gespräch kommen. Denn darüber zu reden, wie wir unser Zusammenleben gestalten, ist der Schlüssel zu einer demokratischen Kultur.

Die Botschaft von #WannWennNichtJetzt ist deutlich: Gegen Angst und Hass, für eine offene und solidarische Gesellschaft. Die Tour stellt sich gegen Rechtsradikale und macht es sich zum Ziel, eine demokratische Zivilgesellschaft zu stärken. Sie macht deutlich, dass eine rechtsradikale und rechtsnationalistische Politik keine Alternative ist. Die #WannWennNichtJetztTour wird von der Amadeu Antonio Stiftung im Rahmen der Förderkampagne Zivilgesellschaft stärken – Ihr habt es in der Hand!, unterstützt.

 

Tourdaten

20.07. – Zwickau

27.07. – Bautzen

03.08. – Cottbus

03.08. – Erzgebirge

03.08. – Müncheberg

10.08. – Plauen

16.08. – Neuruppin

17.08. – Forst

30.-31.08. – Grimma (Crossover Festival)

21.9. – Saalfeld

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