Ermordet von Neonazis: Ein Denkmal für Hans-Georg Jakobson
Eine Gedenkinitiative setzt sich seit Jahren für einen dauerhaften Gedenkort für den 1993 ermordeten Hans-Georg Jakobson und alle Todesopfer rechtsextremer Gewalt in Märkisch-Oderland ein.
Eine Gedenkinitiative setzt sich seit Jahren für einen dauerhaften Gedenkort für den 1993 ermordeten Hans-Georg Jakobson und alle Todesopfer rechtsextremer Gewalt in Märkisch-Oderland ein.
Queere Thüringer*innen und ihre Unterstützer*innen hatten am 20. Juli 2024 die Qual der Wahl: mit dem 1. CSD in Sonneberg und dem 3. CSD in Altenburg fanden zwei öffentliche Aktionen statt, die queere Vielfalt in Thüringen feierten.
Am 9. Juni fand in Brandenburg die Kommunalwahl statt und die nächste Wahl steht schon in den Startlöchern. Im September dieses Jahres wird der brandenburgische Landtag gewählt und die Ergebnisse der Kommunalwahl prophezeien düstere Aussichten. Doch in Steinhöfel ist der Einsatz für die Demokratie unermüdlich. In diesem Jahr kam der „DemokratieFlitzer“ erstmals zum Einsatz.
Das Projekt „Vielfalt im Stadion“ arbeitet gemeinsam mit Fans und Vereinen daran, den Fußball für queere Fans zugänglicher zu machen. In vier Jahren ist bereits viel passiert, um die Vielfalt in Stadien zu erhöhen und. Doch für safer spaces für alle braucht es noch weitere Anstrengungen. Die Amadeu Antonio Stiftung fördert das Projekt.
Die Amadeu Antonio Stiftung unterstützt nicht nur im Juni Projekte, die sich für die Sichtbarkeit queerer Lebensrealitäten stark machen, LSBTIQA+ empowern oder sich öffentlichkeitswirksam gegen Queerfeindlichkeit engagieren. Die Förderung unterstützt dabei insbesondere Initiativen in kleinstädtischen und ländlichen Räumen, die auf anderem Wege wenig Chancen auf finanzielle Unterstützung haben.
Von Pirna, Panketal, Zittau über Grimma, Bautzen, Gera bis Müncheberg, Annaberg-Buchholz, Taucha: 61 Initiativen bekommen Unterstützung beim Kampf gegen Rechtsextremismus und Demokratieverachtung. Wir ziehen eine Zwischenbilanz des Gegenwind – Förderfonds für Ostdeutschland.
Aktivist*innen in ländlichen Räumen wünschen sich mehr Kontakte untereinander und Unterstützung ihrer Arbeit, auch durch Initiativen und Engagierte aus Großstädten. Denn angesichts wachsender Bedrohungen durch rechtsextreme Gruppen und Einzelpersonen braucht es gebündelte Kräfte mehr denn je. Die Amadeu Antonio Stiftung unterstützt die Vernetzung.
Aktuelle Statistiken und Umfragen zeigen eine deutlich gesunkene Hemmschwelle zu Anfeindungen, Beleidigungen und Angriffen gegen Lokalpolitiker*innen. Auch im niedersächsischen Landkreis Gifhorn erleben Kommunalpolitiker*innen Anfeindungen. Engagierte, die solchen Hass schon selbst erlebt haben, machen sich stark für die Unterstützung von Betroffenen.
Seit 1998 berät der Verein Opferperspektive Brandenburg Betroffene von rechter Gewalt und Diskriminierung. Die Initiative, entstanden aus selbstorganisierten Jugendzentren heraus, ist das erste Projekt, das die junge Amadeu Antonio Stiftung mit einer Förderung ermöglicht. Vorbehaltlos an der Seite der Opfer zu stehen, war ein Paradigmenwechsel in den Baseballschlägerjahren – und die Blaupause für Beratungsstellen bundesweit.
Ausgerechnet die Teile des Landes, die von Zuwanderung massiv profitieren würden, sperren sich vehement gegen jede Form der Migration: In Thüringen könnte die AfD bei der Landtagswahl 2024 stärkste Kraft werden. In Sonneberg hat die rechtsradikale Partei bereits ihren ersten Landrat.
Dieses Jahr hat uns wieder mit aller Deutlichkeit gezeigt, wie dringlich die konsequente Bekämpfung von Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus ist. Im Jahr 2023 haben wir dank der Unterstützung unserer Spender*innen über hundert Projekte der demokratischen Zivilgesellschaft gefördert.
Überregional bekannt wurde die kleine sächsische Stadt Ostritz wegen des rechtsextremen „Schild und Schwert“-Festivals. Über mehrere Jahre versuchen Neonazis den Ort zum Schauplatz für ihre menschenverachtenden Inhalte und Aktivitäten zu machen und ungestört zu Rechtsrock zu feiern. Die Ostritzer*innen wehren sich erfolgreich dagegen und setzen der braunen Party ihr eigenes Festival entgegen. Gemeinsam können sie zeigen, dass sich zivilgesellschaftliche Vernetzung lohnt und ihre Stadt bunt statt braun ist.
Im Jahr 2023 demonstrieren mehr Menschen als je zuvor für LGBTQI*-Rechte. Auch in vielen kleinen Städten werden Christopher Street Days organisiert, auch in Sachsen. Gleichzeitig gibt es mehr Angriffe auf Teilnehmende. Und trotzdem lassen sich queere Menschen vor Ort nicht unterkriegen und gehen weiter auf die Straße. Zu Gast beim CSD in Zwickau.
Im sächsischen Landkreis Görlitz gingen während der Pandemie regelmäßig montags Coronaleugner*innen entlang der B96 auf die Straße, die AfD fährt hohe Wahlergebnisse ein, immer wieder finden auch rechtsextreme Konzerte statt. Der kleine Ort Sandförstgen hat 46 Einwohner*innen und liegt 25 km von Bautzen entfernt. Die Landschaft ist hügelig, die Teerstraßen, die in den Ort führen, sind schmal. Eine öffentliche Verkehrsanbindung gibt es nicht. Hier im ostsächsischen ländlichen Raum veranstalten junge Leute ein Festival gegen Rechtsextremismus und für Vielfalt.
Das Projekt “Border Calls” gibt Einblick in die Fluchtgeschichten von zehn Menschen. Sie alle sind über die sogenannte Balkanroute in die EU gekommen. Ihre Geschichten sind nun hörbar, über Telefone, die an öffentlichen Orten in ganz Berlin hängen. Es sind Telefonate über Leid und Hoffnung, Schmerz und Mut – und eine EU, deren bankrotten Ideale schon lange der Vergangenheit angehören.
Ein Spiel zwischen zwei Berliner Vereinen im November 2022 zeigte den blanken Antisemitismus im deutschen Fußball. Viele Menschen und Vereine solidarisierten sich mit dem betroffenen TuS Makkabi Berlin. So auch Oranje Berlin 09. Sie widmen ihren diesjährigen FreedomCup den Geschehnissen rund um das Skandal-Spiel und möchten aufklären. Die Amadeu Antonio Stiftung förderte das Turnier.
Am 30. Mai 1993 stecken vier Täter den Eingangsbereich des Wohnhauses der Familie Genç in Brand. Gürsün İnce, Hatice Genç, Gülüstan Öztürk, Hülya Genç und Saime Genç verlieren ihr Leben. Im Solinger Zentrum für verfolgte Künste erinnert nun eine Ausstellung an die Opfer. Sie zeigt auch, wie unterschiedlich heute an Todesopfer rechter Gewalt erinnert wird. Gefördert wird die Ausstellung von der Amadeu Antonio Stiftung.
Stimmgewaltig gegen Rassismus und Sexismus: In Hamburg-Wilhelmsburg haben sich Frauen zu einem Chor zusammengefunden, um ihre Stimmen auf öffentlichen Veranstaltungen und Demos gegen Diskriminierung zu erheben. Viele von ihnen sind selbst betroffen von Abschiebungen oder rassistischen Vorurteilen.
Der Fotojournalist Julius Schien bereist Tatorte rechtsextremer Morde. Seine Aufnahmen offenbaren die Alltäglichkeit der Orte, die „Rechtes Land“ wurden, und es teilweise heute noch sind.
Rassismus ist allgegenwärtig – auch in der Schule. Die Amadeu Antonio Stiftung fördert den Aktionstag für Toleranz und Vielfalt am Hilda-Gymnasium in Pforzheim, an dem sich Schüler*innen und Lehrer*innen in diesem Jahr mit einem spezifischen Thema auseinandersetzten: Anti-Schwarzer Rassismus.
Am 19. Februar 2020 ermordete ein 43-Jähriger in Hanau neun Menschen aus rassistischen Motiven. Der Anschlag hat tiefe Wunden hinterlassen.…
Sie werden mit Rassismus nicht nur im Alltag, sondern auch in ihren eigenen Familien konfrontiert. Transnational adoptierte Menschen machen häufig diese Erfahrung und kämpfen zudem mit Identitätskonflikten. Ein von der Amadeu Antonio Stiftung geförderter Workshop des Korea-Verbandes nimmt sich genau dieser Thematik an.
Im Krisenherbst erstarken auch im sächsischen Zittau demokratiefeindliche Proteste. Sie treffen hier auf einen fruchtbaren Nährboden aus gewachsenen rechtsextremen Strukturen. Aber auch auf Widerstand. Eine Reportage.
Der Lokaljournalismus steht stark unter Druck. Bei ganz vielen Zeitungen geht die Auflage zurück. Andere Perspektiven, gerade aus marginalisierten Communitys, fehlen. So ist in Wurzen die Idee eines alternativen Stadtmagazins aufgekommen, das von der Amadeu Antonio Stiftung gefördert wird: Das Wurzener Extrablatt – Bürger*innenjournal Wurzen.
Mitten in der Stadt von Oranienburg errichteten die Nazisn schon1933 ein Konzentrationslager. In der Stadtgesellschaft ist das nur zum Teil bekannt. Engagierte Bürger*innen wollen das ändern. Mit einem Audiowalk und einem begleitenden Reader machen sie verschiedene Perspektiven sichtbar und bearbeiten Themen wie die Aufarbeitung des Nationalsozialismus in Oranienburg, rechte Gewalt in den 1990ern und das Leben in Oranienburg heute.
Jüdisches Leben, das ist mehr als Kippa, Shoa und Antisemitismus: Unter dem Titel „Jüdisches Berlin. Mein, Euer, Unser?“ zeigt das Centrum Judaicum eine lebendige Collage von Geschichte und Gegenwart der Hauptstadt, gefördert durch die Amadeu Antonio Stiftung Die zusammengetragenen Erzählungen zeigen die Vielfalt und Diversität Jüdischen Lebens in Berlin und stellen gleichzeitig die Frage nach der Deutungshoheit auf dem Feld der Erinnerung.
Im Dezember 2021 fand ein Fachtag zum Thema „Antifeminismus im Erzgebirge“ statt, der vom Else-Frenkel-Brunswik-Institut an der Universität Leipzig veranstaltet…
Der Anschlag von Hanau ist an Schwarzen Menschen und People of Color überall in Deutschland nicht spurlos vorübergegangen. Am Jahrestag des Anschlags gedenken auch in Weimar Engagierte der Opfer – und machen auf den Alltagsrassismus vor Ort aufmerksam. Das scheint manchen ein Dorn im Auge zu sein.
Gedenkorte für Opfer rechter Gewalt, die es ohne eine wache Zivilgesellschaft nicht gäbe; die Finanzspritze für ein Bürgerbündnis gegen Rechts, dem dank rechtsradikaler Parteien die Förderung gestrichen wurde; Jugendliche, die an ihre Freund:innen erinnern, die bei einem rechtsterroristischen Anschlag ums Leben kamen – die Initiativen, die die Amadeu Antonio Stiftung mit Ihrer Spende finanziell unterstützen kann, machen einen echten Unterschied. Wir werfen einen Blick auf die Projekte, die wir in 2021 fördern konnten.
Ali und Nemat engagieren sich in der Infostelle Asyl und Bildung, die in Grimma Geflüchtete bei ihrem Leben in Deutschland, dem Lernen der Sprache und besonders häufig bei ihren asylrechtlichen Verfahren unterstützt. Die Probleme von Asylsuchenden und den Umgang mit Behörden kennen die beiden aus eigener Erfahrung. Parteiische Unterstützung für Geflüchtete, das ist eine Seltenheit im ländlichen Sachsen.