Weiter zum Inhalt

Ministerpräsident unterstützt Kinderrechteprojekt in Sachsen

„Man kann viel bewegen, wenn man auf die Kinder hört“, meint Maren Düsberg, Leiterin des Mehrgenerationenhauses in Bernsdorf, anlässlich der Auftaktveranstaltung des Projekts „Kinderrechte in Bernsdorf“ Ende letzten Jahres.

Dieser Satz scheint sich jetzt im wahrsten Sinne bestätigt zu haben: So wurde ein zuletzt ungenutztes Haltestellenhäuschen mit schwerem Gerät in die Lessingstraße am Bahnhof transportiert. Die Aktion geht auf einen Vorschlag der Grundschüler von Bernsdorf zurück. Diese hatten sich im Rahmen des Projekts eine Unterstellmöglichkeit an der Bushaltestelle für Regen und Schneefall gewünscht. Die Reaktionen auf die Umsetzung des Häuschens sind eindeutig: „Ich finde das ganze super. Jetzt brauchen wir nicht mehr nass zu werden“, so Sandra aus der Grundschule. Die Transportkosten wurden von der Gemeinde Wiednitz übernommen, die ebenfalls für den neuen Anstrich des Wartehäuschens aufkam.

Doch es blieb nicht nur bei einer einzigen Aktion: Auf dem Außengelände des Mehrgenerationenhauses wurde ein neuer Spielplatz eingerichtet. Besucher des Mehrgenerationenhauses können sich nun auf einem großen Klettergerüst, einem Spielhaus, einer Torwand, einem Berg zum Klettern mit integrierter Rutsche sowie einen großen Sandkasten austoben. Die Kosten werden hierbei aus dem Stadtetat, den Projektgeldern sowie einer Spende von Ministerpräsident Tillich finanziert.

Einmal in der Woche, an jedem Montagnachmittag, findet im Bernsdorfer Mehrgenerationenhaus ein Treffen statt, bei dem Kinder und Erwachsene neue Ideen
austauschen und über das Projekt diskutieren. „Das Projekt bedeutet Arbeit für Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Aber von den Erwachsenen ist auch Mut gefragt, das Mitspracherecht der Kinder auch zuzulassen, ganz ohne Bevormundung“, so Annegret Engler, die Leiterin des Projektes „Kinderrechte in Bernsdorf“. In ihrer Arbeit wird sie unterstütz von der örtlichen Politik, Vereinen, dem Jugendparlament und der Grundschule.

Mit dem Projekt „Kinderrechte in Bernsdorf“ sollen Kinder in ihrem Mitspracherecht gestärkt werden und sich mit Fragen und Probleme auseinandersetzten, die sie in ihrem Alltag besonders betreffen. An dem Modellprojekt beteiligen sich neben der Amadeu Antonio Stiftung auch die Regionale Arbeitsstelle für Bildung, Demokratie und Lebensperspektiven Hoyerswerda/Ostsachsen e.V. und die Bürgerstiftung Barnim Uckermark aus Brandenburg.

Wünsche wie z.B. nach mehr Sauberkeit in der Gemeinde, Spielplätzen oder auch nach einer besseren Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr wurden hier bereits formuliert und zeigen deutlich, dass die Kinder von ihrem Mitbestimmungsrecht gerne Gebrauch machen. Kinderrechte sollen hierdurch dauerhaft in der Kommune verankert und so demokratische Kultur von klein auf vermittelt werden. In der Stärkung von Kinderrechten und der Selbstwirksamkeitserfahrungen von Kindern sieht die Amadeu Antonio Stiftung eine Präventivmaßnahme gegen Rechtsextremismus. Denn durch ein gestärktes Selbstbewusstsein der Kinder werden diese vor Ohnmachtgefühlen bewahrt, die sie anfälliger für demokratiefeindliche Ideologien und Gewalttaten machen. Die Umsiedlung des Haltestellenhäuschens und der neue Spielplatz sind die ersten Erfolge, die das Projekt „Kinderrechte in Bernsdorf“ für sich verbuchen kann. Weitere sollen folgen: Geplant ist die Neugestaltung des Hortgeländes an der alten Bernsdorfer Mittelschule. Außerdem sollen auch die Verunreinigungen auf dem örtlichen Fußballplatz beseitigt werden.

Das Projekt ist Teil des Modellprojektes „Kinderrechte in der Kommune“ der Amadeu Antonio Stiftung im Rahmen des Bundesprogramms „Vielfalt tut gut. Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie“ sowie dem sächsischen Landesprogramm „Weltoffenes Sachsen“.

Weiterlesen

Druck auf Zivilgesellschaft
Gefördertes Projekt

Druck auf die Zivilgesellschaft: Aufgeben ist keine Option

Dass die Zivilgesellschaft „unter Druck“ steht, ist seit einiger Zeit überall zu hören. Was aber bedeutet es, sich in diesen Zeiten gegen Rechtsextremismus und Rassismus zu engagieren? Einige der Projekte, die wir 2025 gefördert haben, haben wir gefragt, wie sie auf das Jahr 2025 zurückblicken und was sie sich für 2026 wünschen.

Jahresrückblick Zivilgesellschaft_Unsplash_Christian Lue

Zivilgesellschaft 2025: Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos

Jahresrückblick: Die demokratische Zivilgesellschaft steht unter Druck. Trotz Fördermittelkürzungen, Verleumdungsstrategien und gewalttätigen Angriffen blieb sie 2025 resilient – und kämpfte weiter für solidarischen Zusammenhalt, gegen Ohnmachtsgefühle und Menschenfeindlichkeit.

Projektförderung Bilanz 2025 Beitragsbild
Hier wirkt deine Spende

Menschenwürde verteidigen: Hier macht deine Spende einen echten Unterschied!

Die demokratische Zivilgesellschaft steht bundesweit unter Druck, Angriffe und Diffamierungen haben sich in 2025 weiter zugespitzt. Engagierte Menschen bleiben trotzdem stabil und kämpfen gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus – für die Werte des Grundgesetzes und eine lebendige Demokratie. Die Amadeu Antonio Stiftung fördert und unterstützt sie dank zahlreicher Spender*innen.

Bleib informiert!

Melde dich jetzt zum Newsletter an und verpasse keine unserer nächsten Publikationen!

Schön, dass du dich für unsere Publikation interessierst! In unserem monatlichen Newsletter erhältst du spannende Einblicke in den Alltag demokratischer Zivilgesellschaft und in unsere Arbeit.

    Mit dem Absenden des Formulars erkläre ich mich mit der Verarbeitung meiner Daten gemäß der Datenschutzerklärung einverstanden und erhalte den Newsletter. Ich kann meine Einwilligung jederzeit über den Abmeldelink im Newsletter widerrufen.

    Publikation bestellen Direkt zum PDF