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In diesen Fällen hat CURA geholfen

Herr K. in Berlin

Herr K. ist in Berlin politisch aktiv und hat einen türkischen Migrationshintergrund. Nach anhaltenden Anfeindungen und Bedrohungen aus rechtsextremen Kreisen wird eines nachts schließlich sein Auto in Brand gesetzt. Dabei droht das Feuer auch auf das anliegende Wohnhaus des Betroffenen überzugreifen. Um noch schlimmere Angriffe auf ihn und seine Familie zu verhindern, unterstützt der Opferfonds CURA Herrn K. bei der Installation einer Sicherheitsanlage an seinem Haus.

Herr M. in Berlin

Als Herr M. mit einem Freund eines Abends in der Berliner U-Bahn unterwegs ist, werden die beiden plötzlich von einer Gruppe junger Männer angepöbelt und rassistisch beschimpft. Als die beiden Betroffenen aussteigen, werden sie von der Gruppe verfolgt. Zwei der Verfolger beginnen auf den 25-jährigen Herrn M. einzuprügeln, zücken schließlich ein Messer, rammen es ihn in den Bauch und treten ihn in das Gleisbett. Zum Glück kann ihn sein Freund noch vor dem Einfahren der nächsten U-Bahn aus dem Gleisbett retten, so dass er den Angriff schwer verletzt überlebt. Die Täter können fliehen. Da Herr M. aufgrund seines Status als Asylbewerber kaum Anspruch auf adäquate psychologische Betreuung hat, wird er durch den Opferfonds CURA dabei unterstützt.

Familie L. in Nordrhein-Westfalen

Familie L. wird seit einigen Jahren regelmäßig von einem bekannten Nazi-Aktivisten in der Nachbarschaft rassistisch beschimpft und terrorisiert. Meist handelt es sich dabei um Pöbeleien und verbale Bedrohungen, wobei diese sich immer wieder auch gegen die Tochter im Kindergartenalter richten. Im Herbst 2009 wird das Auto der Familie stark beschädigt; die Reifen werden durchstochen, die Windschutzscheibe eingeschlagen und der Lack zerkratzt. Ein Nachbar beobachtet den Neonazi, wie er in dieser Nacht in gleicher Weise ein anderes Auto beschädigt – es liegt also nahe, dass er auch der Urheber der Schäden am Auto der Familie L. ist. Die Polizei bleibt aber weitgehend untätig. Mehrmals taucht der Neonazi alleine oder in Begleitung von anderen Neonazis vor dem Haus der Familie L. auf und fordert sie lautstark auf herauszukommen. Die junge Tochter leidet immer mehr unter der Bedrohungslage und zeigt massive Angststörungen, wie Bettnässen, Alpträume und Panikanfälle. Ein Umzug der Familie ist unumgänglich um die bedrohliche Situation zu lösen. Der Opferfonds CURA unterstützt darum die Familie L. bei ihrem Umzug.

Opferberatungsstelle 'AufAndHalt' in Thüringen

Der vollständig ehrenamtlich tätige Verein 'AufAndHalt' dient Betroffenen rechter Gewalt und rassistischer Diskriminierung in Thüringen als Anlaufstelle. Nach diskriminierenden oder gar gewalttätigen Vorfällen leistet 'AufAndHalt' direkte und unbürokratische Hilfe, beispielsweise in Form von kostenloser Beratung der Opfer sowie Begleitung zu Behörden, Gerichten oder Ärzten. Die Betroffenen sollen auch generell dazu ermutigt werden, zivilgesellschaftliche und/oder staatliche Hilfe nach Übergriffen in Anspruch zu nehmen, denn nach Erfahrungen des Vereins schrecken nicht wenige Opfer aus Angst vor Repressalien davor zurück. Der Verein hilft insbesondere auch Asylsuchenden, da diese sehr häufig rassistische Diskriminierungen und Gewalt erleben und dem besonders wehrlos gegenüberstehen. Der Opferfonds CURA unterstützt 'AufAndHalt' mit regelmäßigen Halbjahreszuwendungen, damit der Verein die Beratungs- und Begleitungstätigkeit aufrechterhalten kann und um die Opferberatungssituation in einer besonders schwierigen Gegend weiter zu stärken.

Initiative 'Anti-Castor-Camp Dahlem Dumstorf'

Im Zuge der Proteste gegen die Castortransporte errichtet die Initiative 'Anti-Castor-Camp Dahlem Dumstorf' ein Mahnwachen- und Informationszelt. Einen Tag später finden die Aktivisten das Zelt zerstört vor. Die Inneneinrichtung ist durcheinandergeworfen und die Zeltplanen sind zerschnitten und beschmiert. Unter anderem handelt es sich dabei um Hakenkreuze und Schriftzüge wie "NPD" oder "Dahlenburger Jungs". Im Verlauf des Tages tauchen Gruppen von 15-20 Jugendlichen auf, die sich offenkundig über die Zerstörungen erfreuen und gegen die Demonstranten, die sie als "Zecken" bezeichnen, pöbeln. Erst die Erteilung von Platzverweisen durch die Polizei entschärft die Situation. Später erfahren die Aktivisten, dass lokale Jugendliche über Facebook zum "Hippies aufmischen" aufgerufen und sich so verabredet hatten. Der Opferfonds CURA unterstützt die Initiative bei den Reparatur- und Wiederbeschaffungskosten, die durch die rechtsextremen Zerstörungen entstanden sind.

Familie W. in Mecklenburg Vorpommern

In Mecklenburg Vorpommern engagiert sich Herr W. seit einiger Zeit schon aktiv für die demokratische Kultur. Als DJ hat er Kontakt zu zahlreichen Jugendlichen. Gemeinsam mit ihnen organisiert er ein Festival, das deutliche Zeichen gegen Rechts und für Toleranz setzen soll. Dadurch gerät er erstmals ins Visier von Neonazis. Einen Tag vor dem Festival wird der Veranstaltungsort mit Nazi-Parolen besprüht und während des Konzertes werden Besucher*innen bedroht. Herr W. hilft als Ehrenamtlicher beim Aufhängen von Wahlplakaten für die SPD. Während dieser Tätigkeit wird er u.a. als "dreckige rote Sau" beschimpft und fotografiert. Zwei Tage später findet Herr W. sein Auto, welches er zum Erwerb seines Lebensunterhaltes dringend benötigt, bis zur Fahruntüchtigkeit beschädigt vor. Zudem wird auch das Haus seines Nachbarn angegriffen, welches von den Tätern vermutlich schlicht verwechselt wurde. Die Angreifer "korrigieren" diesen Umstand mit einem weiteren Anschlag kurze Zeit später, als sie mit einem etwa faustgroßen Stein die Scheibe des Kinderzimmers einwerfen. Im Rahmen einer Spendenkampagne wird Familie W. auch von Ministerpräsident Erwin Sellering besucht. Der Opferfonds CURA unterstützt Familie W. bei der Behebung der entstandenen Sachschäden.

Familie N. in Berlin

Dem vietnamesischstämmigen Imbissbetreiber Herrn N. wird in Berlin bei einem Angriff von jugendlichen Neonazis das Gesicht mit einer Holzlatte zertrümmert und der Imbiss zerstört. Seit dem Überfall leidet Herr N. an starken Schmerzen, Schlaflosigkeit und Angstzuständen. Zudem ist die finanzielle Lage der Familie äußerst prekär, da der zerstörte Imbissbetrieb die Existenzgrundlage für die Familie darstellte und Herr N. während seines langen Krankenhausaufenthaltes nicht für seine Familie sorgen kann. Der Opferfonds CURA unterstützt Herrn N. und seine Familie bei der Anmietung eines neuen Imbisswagens.

Herr W. in Brandenburg

Als Herr W. gemeinsam mit zwei anderen Punks in einer Stadt in Brandenburg sitzt und sich mit ihnen unterhält kommen plötzliche zwei junge Männer aus der rechten Szene auf sie zu und beschimpfen sie. Herr W. wird anschließend brutal zusammengeschlagen. Dabei wird auch sein Handy zerstört. Um den Angstzuständen, die Herr W. seit dem Angriff immer wieder heimsuchen, entgegenzuwirken, finanziert der Opferfonds CURA Herrn W. ein neues Handy, damit er im Falle eines neuerlichen Übergriffs schnell und einfach Hilfe holen kann.

Herr B. in Sachsen

Herr B., ein aus Marokko stammender Student, wird Opfer eines gewalttätigen Übergriffs: Als er einem senegalesischen Freund zu Hilfe eilt, nachdem dieser von fünf Männern bedrängt und rassistisch beschimpft wurde, wird er durch Faustschläge im Gesicht verletzt. Dies führt dazu, dass er für einige Zeit arbeitsunfähig ist. Auch die psychischen Folgen wie Schlafstörungen und Angstzustände verhindern eine Rückkehr zur Normalität. Da er selbst für Lebenshaltung und Studium aufkommen muss, gerät er aufgrund seiner temporären Arbeitsunfähigkeit in finanzielle Nöte. Herr B. erhält vom Opferfonds CURA eine finanzielle Soforthilfe zur Überwindung seiner Notlage.

Familie N. in Thüringen

1980 zog Herr N. als Vertragsarbeiter aus Mosambik in die DDR. Seitdem lebt er in Thüringen. Er wird vor seiner Wohnung von drei rechtsextremen Jugendlichen mit einer Eisenstange und einer Bierflasche brutal zusammengeschlagen. Herr N. erleidet dabei Platz- und Schürfwunden sowie Rippenbrüche, eine Kieferfraktur und schwere Schädigungen an den Zähnen. Zu den gravierenden körperlichen Verletzungen kommen schwerste psychische Belastungen infolge des Angriffs in seinem engsten Lebensumfeld. Da er aufgrund der körperlichen und seelischen Folgen seinen Arbeitsplatz verliert, entstehen aus dieser Situation auch massive finanzielle Probleme für Herrn N. und seine Familie. Der Opferfonds CURA unterstützt Familie N. in der finanziellen Notlage.

Herr E. in Brandenburg

Herr E., ein Geflüchteter aus Kamerun, wird auf seinem Heimweg von vier bis fünf männlichen Jugendlichen angepöbelt und bedroht. Er versucht von einer nahegelegenen Telefonzelle die Polizei zu verständigen. Doch die Jugendlichen folgen ihm, reißen die Tür der Telefonzelle auf, schlagen ihm ins Gesicht und schreien ihn an: „N****, pass auf, was du hier machst oder du bist tot!“ Herr E. kann schließlich entkommen. Da es sich in der Vergangenheit bewährt hat, Asylbewerbern, die Opfer rassistischer Übergriffe wurden, einen Deutschkurs zu finanzieren, um ihnen die Aufnahme von sozialen Kontakten zu vereinfachen und sie psychosozial zu stabilisieren, übernimmt der Opferfonds CURA auch in diesem Fall die Kosten eines solchen Kurses.

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