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Gründung des „Netzwerks zur Erforschung und Bekämpfung des Antisemitismus“ (NEBA)

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Presseerklärung

Antisemitismus-Experten geben Gründung von Netzwerk bekannt

Berlin, 26.2.2015: Führende jüdische Wissenschaftler und Antisemitismusexperten haben die Gründung des „Netzwerks zur Erforschung und Bekämpfung des Antisemitismus“ (NEBA) bekanntgegeben. Mit der Initiative wollen die Amadeu Antonio Stiftung, das American Jewish Committee und das Moses Mendelssohn Zentrum an der Universität Potsdam die politische Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus weiter befördern.

Nach den Terroranschlägen von Paris und Kopenhagen stellt die Frage nach der Sicherheit jüdischen Lebens in Europa derzeit einer der drängendsten politischen Herausforderungen dar. Wir brauchen daher eine breitere gesellschaftliche Auseinandersetzung über politische Handlungsmaßnahmen gegen Judenfeindschaft und wollen hierzu mit dem Netzwerk zur Erforschung und Bekämpfung des Antisemitismus (NEBA) einen substantiellen Beitrag leisten,

sagte Deidre Berger, Direktorin des AJC Berlin Ramer Institute.

In den vergangenen Wochen hat es eine breite Debatte über die Besetzung und Ausrichtung des Expertenkreises Antisemitismus durch das Bundesinnenministerium gegeben. Das Moses Mendelssohn Zentrum, das American Jewish Committee und die Amadeu Antonio Stiftung kritisierten in einer Stellungnahme vom 10.2., dass jüdische Perspektiven in der Kommission nicht vertreten seien.

Wir begrüßen die intensive Auseinandersetzung um die Ausrichtung und Besetzung des Expertengremiums ausdrücklich. Die Debatte hat gezeigt, wie wichtig dieses Thema in der öffentlichen Wahrnehmung ist. Was wir jetzt brauchen, ist ein politischer Dialog über die Umsetzung konkreter Maßnahmen gegen Judenfeindschaft. Das Netzwerk will daher über Entwicklungen des Antisemitismus kontinuierlich berichten und neue Ansätze der Forschung und der Praxis gegen Judenfeindschaft beraten,

so Anetta Kahane, Vorsitzende der Amadeu Antonio Stiftung.

In den kommenden Wochen will die NEBA mit politischen Entscheidungsträgern die Auseinandersetzung um politische Gegenmaßnahmen verstärken. Dabei wollen die Experten Empfehlungen herausarbeiten, wie z.B. die Vorschläge der ersten Expertenkommission umgesetzt werden können. Das Netzwerk kritisierte in diesem Zusammenhang die mangelnde politische Implementierung.

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