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Safer Internet Day: Thema „Rechtsextremismus im Netz“ im Fokus

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Pressemitteilung der Amadeu Antonio Stiftung
Inland/Rechtsextremismus

Safer Internet Day 2013: Neonazis sprechen Jugendliche vor allem im Internet an

Beim heutigen Safer Internet Day am 5. Februar 2013 rückt die EU-Initiative klicksafe das Thema „Rechtsextremismus im Netz“ in den Fokus.

Durchschnittlich mehr als zwei Stunden täglich verbringen Jugendliche in Sozialen Netzwerken. Rechtsextreme nutzen die Möglichkeit der schnellen und zielgruppenorientierten Ansprache daher zunehmend, um ihre Ideologie zu verbreiten. Soziale Netzwerke sind das wichtigste Medium zur Ansprache von Jugendlichen geworden.

Anetta Kahane, Vorsitzende der Amadeu Antonio Stiftung, erklärt:

Neonazis und andere Menschenfeinde nutzen schon lange auf sehr professionelle Art das Internet für ihre hetzende Propaganda. Dabei inszenieren sie sich als Themenanwälte und verschleiern ihre wahren Absichten hinter ansprechenden Slogans.“ Die Ansprache erfolgt über Themen wie Umweltschutz, Tierschutz oder den sexuellen Missbrauch an Kindern. So erreichte die Kampagne „1.000.000 Stimmen gegen Kinderschänder“ der Facebook-Seite „Deutschland gegen Kindesmissbrauch“ inzwischen mehr als vier Millionen Personen.

Mit dem Slogan „gegen Kindesmissbrauch“ wird ein emotionales Thema genutzt, um viel Zustimmung zu erhalten. Dass hinter der Kampagne die NPD steckt, ist erst auf den zweiten Blick erkennbar. Einmal im Interessenkreis rechtsextremer Präsenzen, erfolgt dann die schleichende Vereinnahmung über weitere rechtsextreme Inhalte. Dabei bedienen sich Neonazis ansprechender und professionell erstellter Grafiken und Videos.

Das Löschen rassistischer und rechtsextremer Inhalte ist ein wichtiger Schritt, aber keine Lösung des Problems. Das beste Gegenmittel ist eine aktive Zivilgesellschaft! Mit unseren Portalen netz-gegen-nazis.de und mut-gegen-rechte-gewalt.de informieren wir seit vielen Jahren über die gefährliche rechtsextreme Szene und zeigen sinnvolle Gegenstrategien auf. In unserem aktuellen Modellprojekt no-nazi.net entwickeln und erproben wir Online-Tools für eine demokratische Zivilgesellschaft auch in den Sozialen Netzwerken,

so Kahane weiter. Das Projekt no-nazi.net wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Programms “ Toleranz fördern, Kompetenz stärken“, der Freudenberg Stiftung, der Bosch Stiftung und google Europe.

Ansprechpartnerin ist Anetta Kahane, Tel.: 0172 – 323 70 95

Seit ihrer Gründung 1998 ist es das Ziel der Amadeu Antonio Stiftung, eine demokratische Zivilgesellschaft zu stärken, die sich konsequent gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus wendet. Die gemeinnützige Stiftung steht unter der Schirmherrschaft des Vizepräsidenten des Deutschen Bundestages Dr. Wolfgang Thierse.

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