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Film ab! Gegen Nazis

Pädagogische Handreichung zur Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus anhand von Dokumentar- und Spielfilmen (2013)

 

Für die Auseinandersetzung mit dem Thema Rechtsextremismus in pädagogischen Einrichtungen ist der Film ein vielversprechendes Medium. Doch was tun, wenn Schüler*innen während der Filmvorführung aufspringen und den Hitler-Gruß zeigen? Oder in der anschließenden Diskussion Sympathien für die rechtsextremen Protagonist*innen äußern?

Für Heike Radvan und Julia Stegmann vom Projektteam der Broschüre »Film ab! Gegen Nazis« muss solchen Vorkommnissen schon in der Filmauswahl vorgebeugt werden: „In vielen Filmen zum Thema Rechtsextremismus bieten sich die dort dargestellten Neonazis als Identifikationsfiguren an, sie sind diejenigen, die als »cool«, »durchsetzungsfähig«, »rebellisch« gezeichnet werden, selbst wenn die Intention der Filmemacher*innen eine andere ist“. Daher ist es wichtig, für die pädagogische Arbeit Filme zu verwenden, die einen Perspektivwechsel vornehmen und die von rassistischer und rechter Gewalt Betroffenen zu Wort kommen lassen. 12 solcher Filme hat die Amadeu Antonio Stiftung nun ausgewählt. In der Broschüre »Film ab! Gegen Nazis« werden sie für die pädagogische Arbeit mit Jugendlichen von einem Expertinnenteam aufbereitet.

Am Beginn der Broschüre finden sich zwei Artikel, in denen die Filmauswahl pädagogisch begründet und die Relevanz der Menschenrechtsbildung für die Rechtsextremismusprävention hervorgehoben wird.
Im Hauptteil des Heftes werden 12 Filme empfohlen. Lehrer*innen erhalten praktische Informationen, wie Inhaltsangabe und Bezugsquelle zu jedem Film sowie ein Arbeitsblatt. Das Arbeitsblatt dient als Kopiervorlage, es enthält Recherche- und Diskussionsaufgaben. Beispielsweise werden den Jugendlichen zu dem Film „Acht Türken, ein Grieche und eine Polizistin“, welcher die Morde des NSU behandelt, Aufgaben zur Problematik des rassistischen Begriffs „Dönermorde“ oder zum Versagen der Ermittlungsbehörden angeboten. An anderer Stelle wiederum gilt es, zu den Erfahrungen von Frauen zu recherchieren, die aus der rechten Szene ausgestiegen sind.

Neben dem Heft gibt es eine Homepage: Sie enthält alle Inhalte der Broschüre. Zudem ein umfangreiches Glossar, das thematische Schlagwörter aus den einzelnen Filmen in leicht verständlicher Sprache erläutert. Der genannte Film zum Thema NSU beispielsweise verweist unter anderem auf das Stichwort „Rassismus“. Dieses wird auf der Homepage in Form eines Interviews mit dem Kölner Migrationsforscher Mark Terkessidis erläutert.

Mit diesen vielfältigen Filmempfehlungen, Arbeitsmaterialien und Expertinnenwissen steht erfolgreichen und interessanten Unterrichtsstunden nichts mehr im Wege. Und damit sagen wir: „Film ab! Gegen Nazis“.

Finanziert wurde das Projekt von der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ sowie der Dreilinden gGmbH.

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