Dieses Glossar regt dazu an, sich zentralen Begriffen der antisemitismus- und rassismuskritischen Jugendarbeit anzunähern und die Komplexität von diskriminierenden Einstellungen, Handlungen und Strukturen zu reflektieren. (2014)
„Der Islam sagt euch doch dass ihr Juden hassen sollt!“ – „So wie die Juden sich benehmen, verstehe ich auch, dass sie bewacht werden müssen!“ Diese Zwischenrufe machte ein Jugendclub-Leiter gegenüber Jugendlichen und einem Rabbiner während eines Workshops in seiner Einrichtung. Dass Rassismus und Antisemitismus in einer einzigen pädagogischen Situation wie in diesem Beispiel zusammentreffen, ist leider keine Seltenheit und spielt sich unzählig oft in deutschen Jugendeinrichtungen, Schulen sowie Bildungseinrichtungen ab.
Eine der häufigsten Ursachen sind Unsicherheiten und Unwissenheit der pädagogischen Fachkräfte. Da die Wenigsten sich wissentlich rassistisch und antisemitisch verhalten wollen, hat das Team von „ju:an- Jugendarbeit gegen Antisemitismus und andere Ungleichwertigkeitsideologien“ ein Glossar entwickelt, in dem die dafür wichtigsten Begriffe erläutert werden. Das Glossar bietet Impulse, um sich der Verschränkungen einiger „Ismen und Isierungen“ bewusst zu werden und lädt dazu ein, verschiedene „Perspektiven und Positionierungen“ anzuerkennen und ihnen Räume zu schaffen.
Darüber hinaus bietet das Glossar „Konzepte und Instrumente“, die einen professionellen Umgang mit Ideologien der Ungleichwertigkeit ermöglichen. Ob für Bildungsrefent_innen, die bereits rassimus- und antisemitismuskritisch arbeiten oder für Jugendarbeiter_innen der täglichen Praxis, dieses Glossar ist einfach praktisch! Das große Plus sind die flexiblen Einsatzmöglichkeiten und das gefächerte Taschenformat. Gegen eine Gebühr für Porto und Verpackung, kann das Glossar bei der Amadeu Antonio Stiftung bestellt werden. Die Handreichung ist im Rahmen des „ju:an“ – Projektes der Amadeu Antonio Stiftung entstanden, das durch das Bundesministerium für Familie, Frauen, Senioren und Jugend, die Länder Niedersachsen und Berlin, die Stadt Hannover und die Stiftung Pfefferwerk gefördert wird.