European State of Hate: Wie sich die extreme Rechte in Zeiten der Krise transnational organisiert (2021)
Antisemitische Verschwörungserzählungen haben sich im Zuge der Corona-Pandemie über den gesamten europäischen Kontinent verbreitet. Der Trend zu einer dezentralen, aber vernetzten internationalen rechtsterroristischen Szene setzt sich fort. Es gibt derzeit einen breiteren und grundlegenderen Wandel in der extremen Rechten – sie entwickelt sich zu einer transnationalen und post-organisatorischen Bedrohung für die Demokratie in Europa. Die europäische Szene ist heute eine Mischung ausrechtsradikalen politischen Parteien und einer Reihe von locker vernetzten, transnationalen rechtsextremen Bewegungen, die aus einer aus einer Vielzahl von Individuen bestehen, die kollektiv, aber nicht formell zusammenarbeiten. Weil die extreme Rechte zwar lokal agiert, aber sich als Teil eines internatinonalen antidemokratischen Kampfes versteht, entstehen neue Gefahren.
Zu diesen Ergebnissen kommt der Report „State of Hate: Far right extremism in Europe“ von NGOs aus ganz Europa unter der Koordination des britischen Hope not Hate Charitable Trust, der schwedischen EXPO Foundation und der Amadeu Antonio Stiftung. Für den Report wurden erstmals auf europaweiter Ebene in insgesamt 30 Ländern zivilgesellschaftliche Organisationen und Rechercheur*innen darüber befragt, wie sich der internationale Rechtsextremismus vernetzt und wie verbreitet der Einfluss von Verschwörungserzählungen und QAnon ist.