Aktualisierte Version für Mecklenburg-Vorpommern (2010)
Bürgerinnen und Bürger fühlen sich häufig allein mit ihrer Angst um ihre Kinder und der Furcht vor sexuellem Missbrauch. Auf diese Hilflosigkeit setzen die rechtsextreme Szene und die NPD. In Schwerin findet am 25.09.2010 – so wie bereits auch am vergangenen Wochenende in Ferdinandshof – eine Demonstration der NPD zum Thema „Todesstrafe für Kinderschänder“ statt. Dass dieses Engagement von Neonazis nichts mit Kinderschutz zu tun hat, macht die Broschüre „Was Sie über sexuellen Missbrauch wissen sollten – Gedankenanstöße zu einem wirksamen Kinderschutz jenseits polemischer Scheinlösungen“ vom Projekt „Lola für Lulu“ der Amadeu Antonio Stiftung und die RAA Mecklenburg – Vorpommern in der notwendigen Klarheit deutlich. Die Broschüre wird in einer Auflage von 6.000 Exemplaren gedruckt und gezielt an Multiplikator/innen in MV verteilt.
Dazu sagt Anne-Rose Wergin, Leiterin des Landesbüros MV der Amadeu Antonio Stiftung: „Es ist uns wichtig, dass Bürgerinnen und Bürger, die Zivilgesellschaft, demokratische Parteien und Personen des öffentlichen Lebens sich deutlich positionieren und sowohl Verantwortung für das Kindeswohl als auch für demokratische Kultur übernehmen. Lokale Initiativen müssen die Ängste der Menschen ernst nehmen und dürfen das Feld nicht den Neonazis überlassen. In Ferdinandshof und Schwerin geschieht das auf vorbildliche Weise. Dafür haben wir die Broschüre gemacht.“
In der Broschüre wird unter anderem darauf eingegangen, wie man Kinder stärken, unterstützen und vor sexuellem Missbrauch schützen kann. Zudem werden in einem Artikel die Umstände in Gadebusch beschrieben, wo braune Trittbrettfahrer Sexualstraftaten für ihre Propaganda nutzen.