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Analyse

„Querdenken“-Demonstration in Leipzig: Polizeiversagen, Corona-Leugnung, Systemsturz und die Verharmlosung rechtsextremer Gewalt

Polizeiversagen, Corona-Leugnung und Systemsturz, Verharmlosung rechtsextremer Gewalt. Es kann nicht nur um die Aufarbeitung der Demonstration in Leipzig und der Aburteilung des Gerichtsentscheides gehen! Die „Querdenken“-Demonstration vom 07.11.2020 ist eine Zäsur. Dies aus folgenden Gründen:

  • Obwohl vorher bekannt war, dass das Ziel der Demonstration der Marsch um den Ring war (und dies um jeden Preis) hat sich die Polizei nicht darauf eingestellt. Dass sie nicht einmal dann mit gebotenen Mitteln reagierte, als sie von militanten Neonazis angegriffen wurde, ist ein Skandal.
  • Bei Querdenken fiel nun endgültig die Maske. Nach dem 25. Oktober in Berlin kam es auch am 7. November zu gewalttätigen Szenen. Neonazis, Rechstextreme, Antisemit*innen und viele andere Demokratiefeinde werden von Ballweg und Co. nicht nur toleriert. Man lässt sich von diesen Leuten gar die Straße frei kämpfen. In Leipzig entstand zudem der Eindruck, dass es vielen Teilnehmenden gar nicht mehr um die Corona-Maßnahmen geht. Es geht ihnen stattdessen um einen Systemsturz, einen Angriff auf die freiheitliche und liberale Demokratie!
  • Die Pressekonferenz mit Innenminister Wöller verharmloste das Geschehen massiv. Die Regierung kann so nicht weitermachen. Die Polizei wird mit Steinen, Flaschen und Pyrotechnik von Rechtsextremen angegriffen und von ihm wird nur die nächtliche Randale in Connewitz erwähnt. Es entsteht so der Eindruck: „Querdenken“ war friedlich –  so teilte des der Inneminister mit – und Gewalt gehe in Leipzig allein von Links und aus Connewitz aus. Dazu noch: Kein Wort zu über 30 Übergriffen auf Journalist*innen. Es bleibt der Eindruck, dass die massive Radikalisierung im Kontext der Corona-Pandemie ignoriert und verharmlost wird.

Zur weiteren Einordnung und unseren Forderungen unser Strategiepapier:“Deradikalisierung bedeutet Infektionsschutz“, das hier zu finden ist: https://amadeu-antonio-stiftung.de/strategiepapier-zunehmende-verschwoerungsideologische-radikalisierung-im-zuge-der-corona-pandemie-muss-verhindert-werden-62207/

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Gedenktafel für Celalettin Kesim in Berlin
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Diaspora und Dasein – Geführte Spaziergänge erzählen jüdische und kurdische Lebensgeschichten in Berlin-Kreuzberg

In Berlin Kreuzberg erinnert der Verein Pek Koach e.V. mit Stadtspaziergängen an jüdische und kurdische Frauen, deren Engagement und Geschichten im Stadtteil kaum sichtbar sind. Die Tour führt zu Orten des Erinnerns an Opfer rechtsextremer, antisemitischer und patriarchaler Gewalt und macht das Wirken jüdischer und kurdischer Frauen in Geschichte und Gegenwart sichtbar. 

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Monitoring

Angriffe auf CSDs erreichen 2025 Rekordniveau

Im Jahr 2025 fanden in Deutschland so viele Christopher Street Days (CSDs) statt wie noch nie zuvor – insgesamt 245 Veranstaltungen. Gleichzeitig erreichte auch die Zahl rechtsextremer Übergriffe auf diese Events einen traurigen Höchststand.

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Analyse

Apollo News: Das journalistische Vorfeld

Was 2018 als Schülerblog begann, ist heute ein zentraler Akteur im rechtsalternativen Medienaktivismus. Apollo News inszeniert sich als seriöses Nachrichtenangebot, betreibt aber gezielte politische Einflussnahme auf die öffentliche Meinung. Es leistet journalistische Vorfeldarbeit für den Sturz der Brandmauer und die Normalisierung der AfD.

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