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Sächsischer Förderpreis für Demokratie 2018 verliehen

Die Preisträger, Jury, Schirmherrin, Laudator und Ausrichter des Sächsischen Förderpreises für Demokratie 2018. Foto: © Klaus Gigga

Mit einem Festakt in der Semperoper wurden am 9. November sechs Initiativen und eine Kommune mit dem Sächsischen Förderpreis für Demokratie 2018 ausgezeichnet. Hier sind sie:

Dass zivilgesellschaftliches Engagement kreativ, spannend, politisch, informativ und zugleich unterhaltsam sein kann, zeigt der Agenda Alternativ e.V. aus Schwarzenberg im Erzgebirgskreis, einer Region, die besonders durch Rechtsextreme herausgefordert wird. Das unnachgiebige Engagement des Vereins für eine lebendige Demokratie vor Ort reicht von Fußballturnieren über Bildungsreisen und Musikfestivals bis hin zum Stolpersteine-Putzen. Dafür gab es den mit 5.000 Euro dotierten Hauptpreis beim Sächsische Förderpreis für Demokratie 2018.

Wie zentral Sprache ist, wie sie den Weg für das eigene Denken und Handeln ebnet, hat der sächsische Philosoph und Autor Viktor Klemperer bereits vor 80 Jahren dokumentiert. Mit seinem Projekt Arrive! trägt der Lauter Leise e.V. Kunst und Demokratie in Sachsen diesen Gedanken mit Lesungen und Schreibwerkstätten in die Schule – und erhielt dafür den Sonderpreis 2018.

Der Kommunenpreis 2018 geht nach Ostritz: Die Stadt zeigt beispielhaft, was gelingen kann, wenn Zivilgesellschaft und Kommune zusammenarbeiten, um Bestrebungen, den Ort zu einem rechtsextremen Eventzentrum zu machen, gemeinsam entgegenzutreten. Vertreter*innen des ehrenamtlichen Organisationsteams der lokalen Friedensfeste, des Internationalen Begegnungszentrums St. Marienthal und die Bürgermeisterin nahmen den Preis für die Stadt Ostritz entgegen.

Vier mit je 1000 Euro dotierte Anerkennungspreise wurden verliehen an:

  • die Brückenbauer Chemnitz e.V. für ihre ehrenamtliche Unterstützung von Kontakten zwischen Geflüchteten und Alteingesessenen in Chemnitz
  • den CSD Pirna e.V. mit dem Begegnungszentrum zur Förderung der Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt
  • die Refugee Law Clinic Leipzig e.V. für ihren Einsatz für die Professionalisierung von Berater*innen und Übersetzer*innen in der Flüchtlingshilfe
  • den Romano Sumnal e.V. – Verein für Roma in Sachsen für sein Engagement für mehr Sichtbarkeit und Verständigung von Roma und Nichtroma in Sachsen

„Sich immer wieder für Demokratie einzusetzen heißt nicht nur, andere zu unterstützen, sondern leider sehr oft auch, sich selbst gegen menschen- und demokratieverachtende Angriffe zu wehren. Alle, die sich haupt- und ehrenamtlich für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt engagieren, haben daher meinen höchsten Respekt. Auszeichnungen wie der Sächsische Förderpreis für Demokratie ehren damit nicht nur gute Ideen und erfolgreiche Projekte, sondern vor allem den Mut und die Ausdauer der Verantwortlichen in diesen Vereinen und Initiativen. Ich weiß, welcher Gegenwind diesem Engagement entgegenwehen kann und freue mich daher über die vielen Momente des Rückenwindes – so wie die heutige Preisverleihung“, so die Schirmherrin Petra Köpping, Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration.

Mehmet Daimagüler betonte in seiner Laudatio, was dies aktuell bedeutet und mit welchen Herausforderungen wir uns 80 Jahre nach den Progromen vom 9. November 1938 auseinandersetzen müssen. Die ausgezeichneten Initiativen machen es vor – und machen Mut, das Gedenken mit aktivem Handeln heute zu verbinden.

Der Sächsische Förderpreis für Demokratie wird ausgelobt von der Amadeu Antonio Stiftung, der Freudenberg Stiftung, der Sebastian Cobler Stiftung, der Cellex Stiftung und der Dirk Oelbermann Stiftung. Er wird seit 2007 jährlich vergeben.

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