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Alfred Salomon

, 92 Jahre

Am 21. November 1992 in einem Altenheim in Wülfrath wird Alfred Salomon wegen seiner jüdischen Herkunft beschimpft und geschlagen. In Folge des Angriffs erleidet das Opfer einen Herzinfarkt und stirbt.

Über das Leben Alfred Salomons ist im Grunde nichts bekannt. Er hatte als junger Mann die Shoa überlebt und liebte Musik.

Der Täter, der 89-jährige Johann Krohn, ist ein ehemaliger Oberführer der NS-Organisation „Todt“, einer Bauorganisation für militärische Anlagen, die dafür Zwangsarbeiter*innen einsetzte. Johann Krohn leitete ein Arbeitslager und berichtete stolz, dass er „dem Führer fünfmal die Hand geschüttelt“ habe.

Bis heute ist Alfred Salomon nicht staatlich als Todesopfer rechter Gewalt anerkannt. Die zuständige Staatsanwaltschaft stellte das Todesermittlungsverfahren „mangels Nachweises eines strafrechtlich relevanten Verhaltens anderer Personen“ ein.

Das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen überprüfte ab Mitte 2022 im Rahmen seines Projekts „ToreG NRW“ (Todesopfer rechter Gewalt in NRW) 30 zurückliegende Gewaltdelikte aus den Jahren 1984 bis 2020 auf eine mögliche politische Tatmotivation. Anfang September 2024 gab Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul bekannt, dass drei der geprüften Fälle nun als rechtsmotiviertes Tötungsdelikt zu bewerten sind. Der Fall Alfred Salomon wurde im Zuge des Projekts ebenfalls geprüft, gilt jedoch immer noch nicht als rechtsmotiviert.

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