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Andreas Pietrzak

, 41 Jahre

Der 41-jährige Andreas Pietrzak wurde in der Nacht zum 06. Mai 2006 von einem 19-jährigen Neonazi aus menschenverachtende Motiven so schwer verprügelt, dass er an den Verletzungen starb.

Verprügelt, beraubt, angezündet und ermordet

Andreas Pietrzak war zum Zeitpunkt der Tat wohnungslos. Er hatte die polnische und die deutsche Staatsbürgerschaft. Am Abend der Tat trank er zunächst gemeinsam mit dem Täter auf dem Gelände des ehemaligen Krankenhauses im bayerischen Platting. Der Täter gehörte der lokalen rechtsextremen Szene an, wie er später vor Gericht selbst zugab. Gemeinsam mit anderen Neonazis hatte er Andreas Pietrzak in der Vergangenheit bereits misshandelt.

Andreas Pietrzak wurde von dem Täter zunächst mit einem Holzpflock niedergeschlagen und mehrfach mit Springerstiefeln gegen den Kopf getreten. Als er bewusstlos am Boden lag, stahl der Angreifer ihm sein Geld, übergoss ihn mit Spiritus und zündete ihn an. Andreas Pietrzak starb an den schweren Verletzungen, die der Täter ihm durch die Tritte und Schläge zugefügt hatte. Passant*innen entdeckten seine Leiche einen Tag später.

Richter stellt Rassismus fest, sieht aber kein politisches Motiv

Das Landgericht Deggendorf verurteilte den Täter wegen Raubmordes zu einer neunjährigen Haftstrafe. Vor Gericht gab der Angeklagte zu, ein Bekannter habe zu ihm gesagt, „dass man den Polen eine Abreibung verpassen müsse“. Obwohl das Gericht die „ausländerfeindliche Gesinnung“ des Täters im Laufe des Prozesses und im Urteil thematisierte, wurden weder Rassismus, noch Sozialdarwinismus als führendes Motiv anerkannt.

Das Gedenken an Andreas Pietrzak

Die Initiaitve „Break the Silence“ benannte in der Nacht auf den 13.07.2011 mehrere Straßenbahnhaltestellen in Bonn Kessenich um – eine davon trug den Namen von Andreas Pietrzak.

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