Der 19-jährige Gambier Bakary Singateh alias Kolong Jamba wird am 7. Dezember 1993 im Eilzug von Hamburg nach Buchholz (Niedersachsen) erstochen. Der 54-jährige Wilfried S. stößt dem Asylbewerber ein zwölf Zentimeter langes Messer in den Bauch, weil er sich durch den Asylbewerber gestört fühlt. Das Landgericht Stade verurteilt S. erst im März 1997 wegen „Totschlags in einem minderschweren Fall“ zu zwei Jahren Haft, auf drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt. Die Richter schließen Ausländerhass als Motiv aus, obwohl Kollegen bestätigen, dass S. Schwarze mehrmals als „Teerpappe“ und „Bimbos“ bezeichnet hat. Das Messer habe er sich zugelegt, um sich „vor derartigen Leuten zu verteidigen“. Mit diesem Urteil revidierte das Gericht eine skandalöse richterliche Entscheidung im Jahre 1995: Damals sprachen die Richter den Täter Wilfried S. mit der Begründung frei, Singateh habe den Ingenieur angegriffen, der tödliche Messerstich sei also „durch Notwehr gerechtfertigt“. Sie billigten Schubert außerdem zu, er habe aktiv sein Revier in der 1. Klasse verteidigt.
Bakary Singateh alias Kolong Jamba
, 19 Jahre