Der 31-jährige Chris Danneil und der 27-jährige Olaf Schmidke, beides überzeugte Neonazis, wurden am 17. April 1996 von einem anderen Neonazi erstochen.
Am Abend vor der Tat feierte ein bekannter Neonazi einen Polterabend in einem Lokal in Berlin-Treptow. Zu der Feier waren zahlreiche Szenegrößen eingeladen – unter anderem die beiden Opfer, die der sachsen-anhaltischen „Kameradschaft Wittenberg“ angehörten. Gegen 02 Uhr morgens brachen die meisten Gäste auf. Die beiden Opfer teilten sich ein Taxi mit den beiden Tätern, die beide aus Berlin kamen. Im Auto kam es zu einem banalen Streit zwischen den Neonazis – sie konnten sich nicht einigen, wann die rechtsextreme „Freiheitliche Deutsche Arbeiterpartei“ (FAP) verboten wurde. Als das Taxi anhielt, stiegen alle Beteiligten aus. Es entwickelte sich eine körperliche Auseinandersetzung zwischen den Neonazis aus Berlin und denen aus Sachsen-Anhalt. Im Verlauf zog einer der beiden Täter ein Messer und stach damit auf Chris Danneil und Olaf Schmidke ein. Neonazis organisierten nach der Tat ein Totengedenken für die beiden Verstorbenen. Olaf Schmidke galt als „Führer“ der Kameradschaft in Wittenberg.
Am 28. November 1997 wurde der 33-jährige Haupttäter zu 14 Jahren Haft verurteilt, der 27-jährige Mittäter zu zweieinhalb Jahren.
Chris Danneil und Olaf Schmidke wurden nach einer ausführlichen Untersuchung durch Wissenschaftler:innen des Zentrums für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin unter der Leitung von Michael Kohlstruck als Todesopfer rechter Gewalt nachgemeldet.