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Kajrat Batesov

, 24 Jahre

Am 4. Mai 2002 werden die beiden Freunde Kajrat Batesov (24) und Maxim K. (21) in Wittstock (Brandenburg) in den frühen Morgenstunden von jungen Männern nach einer Techno-Veranstaltung verprügelt. Die beiden hatten bereits auf der Technoparty bemerkt, dass sie als Russlanddeutsche „erkannt“ wurden und offenbar „nicht erwünscht“ waren. Im Verlauf der Prügelattacke wird Kajrat Batesov ein 17 Kilogramm schwerer Feldstein auf die Brust geworfen. Der junge Mann wird so schwer verletzt, dass er am 23. Mai 2002 im Krankenhaus Pritzwalk stirbt. Im Prozess stoßen die Richter auf einer „Mauer des Schweigens“. Obwohl Dutzende der Tat zugesehen haben müssen, fand sich niemand, der den Steinwurf bezeugen wollte. Denn die Rechtsanwältin, die Kajrat B.s Mutter vor Gericht vertrat, wieß darauf hin, dass mindestens zwanzig junge Männer und Frauen zusahen, als die beiden Russlanddeutschen attackiert wurden. Das Gericht zeigte sich am Ende davon überzeugt, dass „die Tat auch darauf beruhte, dass es sich bei den Geschädigten um Fremde handelte“. Zudem sprach die Richterin in ihrem Urteil von einer „diffusen Fremdenfeindlichkeit“ der Täter. Der Haupttäter wird zu zehn Jahren Haft wegen Totschlags verurteilt, die vier Mitangeklagten erhalten Strafen zwischen sieben Jahren und einem Jahr auf Bewährung.

Mit Hilfe von „Opferperspektive“ traten Raissa Batesova, die Mutter des Toten, und das überlebende Opfer Maxim K. als Nebenkläger im Prozess auf. Am letzten Tag des Verfahrens richtete Frau Batesova das Wort an die Angeklagten: „Das Leben eines Menschen, der nicht ihre Sprache spricht, ist ihnen nichts wert.“ Rassistische Einstellungen der Täter spielten mindestens eine tateskalierende Rolle.

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