Am Abend des 30. September 2012 klingelt es bei Karl-Heinz Lieckfeldt an der Haustür in Butzow. Es ist seine Tochter Elise L. mit ihrem Freund Max L. aus Züssow. Beide wollen Karl-Heinz Lieckfeldt zur Rede stellen. Elise L. beschuldigt ihren Vater, sie in ihrer Kindheit sexuell missbraucht zu haben. Als die beiden Karl-Heinz Lieckfeldt am 30. September aufsuchen, schlägt Max L. seinem Opfer mit Bleihandschuhen ins Gesicht. Dann tritt er mit seinen Stahlkappenschuhen zu. Diese hatte der 29-jährige Täter, eigenen Angaben zufolge, zuvor im Internet erworben. Im Anschluss ersticht der Hauptverdächtige Karl-Heinz Lieckfeldt mit einem Küchenmesser. Erst am nächsten Morgen findet eine Pflegedienstmitarbeiterin die Leiche des 59-jährigen Mannes in seinem Haus tot auf.
Elise L. wirft ihrem Vater vor, für eigene psychologische Probleme verantwortlich zu sein. Max L. gibt zu, früher T-Shirts mit der Aufschrift „Todesstrafe für Kinderschänder“ getragen zu haben.
Rund ein Jahr nach der Tat kommt es am Landesgericht Stralsund zum Prozess. Hauptangeklagter ist Max L. Die 24-jährige Elise L. wird wegen Beihilfe zur Körperverletzung und Totschlags durch Unterlassung mitangeklagt. Nach knapp 13 Wochen Verhandlungen wurde am 8. November 2013 das Urteil gefällt. Max L. wird wegen Todschlags auf elf Jahre Haft verurteilt. Elise L. erhält wegen Beihilfe eine Freiheitsstrafe von fünf Jahren und drei Monaten.
Das Gericht sieht die rechtsextreme Gesinnung von Max L. und seinen Hass auf pädophile Sexualstraftäter als Motiv für die tödliche Attacke als erwiesen an.