Der 17 Jahre alte Kurde Nihad Yusufoglu wird am 28. Dezember 1990 in der Kleinstadt Hachenburg (Rheinland-Pfalz) von einem gleichaltrigen Skinhead durch einen gezielten Messerstich ins Herz getötet. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Koblenz gehörte der Täter zum Umfeld der rechtsextremen Gruppierung „Taunusfront“. Das Landgericht Koblenz verurteilt den Messerstecher wegen Totschlags zu einer Jugendstrafe von sechs Jahren. Nach Ansicht der Strafkammer ist bei dem Skinhead „ein gewisser ausländerfeindlicher und rassistischer, möglicherweise auch rechtsextremistischer Hintergrund“ zu erkennen, jedoch sei dem Täter nicht nachzuweisen, dass er zum „Zeitpunkt des Messerstichs rassistische Motive verinnerlicht“ hatte. Dieses Urteil ist schwer nachvollziehbar, wenn man die Tatsache berücksichtigt, dass dem Mord an Nihad Yusufoglu wochenlange Beleidigungen und Bedrohungen durch die Nazis vorausgegangen waren, die gegenüber der Wohnung der kurdischen Familie in einem Parkhaus ihren Treffpunkt hatten.
Nihad Yusufoğlu
, 17 Jahre