387 rechtsextreme Gewaltdelikte im ersten Halbjahr 2010: Mit insgesamt 16.000 Euro unterstützte der Opferfonds CURA in diesem Jahr 19 Betroffene rechter Gewalt.
Alleine im ersten Halbjahr 2010 haben Rechtsextremisten nach vorläufigen Zahlen des Bundesinnenministeriums fast 8.000 Straftaten verübt, darunter 387 Gewaltdelikte. Besonders erschreckend: Die beispiellose Serie von Brandanschlägen gegen jüdische, zivilgesellschaftliche und alternative Einrichtungen sowie Imbisse von Mitbürgern mit Migrationshintergrund im Freistaat Sachsen.
CURA hilft in Limbach-Oberfrohna
Nur durch Glück wurde bei den 14 Brandanschlägen in Sachsen niemand verletzt. Doch der materielle Schaden ist ernorm. Zuletzt wurde in der Nacht zum 13. November in Limbach-Oberfrohna das Vereinshaus der „Sozialen und politischen Bildungsvereinigung Limbach-Oberfrohna e.V.“ in Brand gesetzt. Ein Raum brannte dabei vollständig aus. Nach Angaben der Polizei gehört ein vorläufig festgenommener Tatverdächtigter der rechtsextremen Szene an und verübte den Anschlag aus Verärgerung über den Verein und seine Mitglieder. Es entstand ein Schaden in Höhe von knapp 25.000 Euro. Der Opferfonds CURA unterstützt nun den Verein finanziell bei der Behebung der entstandenen Schäden.
Zivilgesellschaftliches Engagement und Opferberatungen stärken
Oft geraten Vereine ins Visier von Neonazis, die sich zivilgesellschaftlich engagieren und Rechtsextremismus aktiv entgegentreten. In solchen Fällen ist es wichtig, sich mit den Betroffenen zu solidarisieren und sie finanziell zu unterstützen, damit ihr Engagement nicht durch die Übergriffe erstickt wird. Unterstützung durch den Opferfonds CURA fanden im vergangenen Jahr außerdem Vereine, die in der ehrenamtlichen Opferberatung tätig sind. Ein Beispiel dafür ist etwa der Verein AUFANDHALT e.V. in Gera, der vor allem Flüchtlingen, die Opfer rassistischer Gewalt wurden und sonst kaum bis gar keine Hilfe erfahren, beratend und begleitend beisteht.
Fast 16.000 Euro für Opferhilfe
Insgesamt unterstützte der Opferfonds CURA im Jahr 2010 13 Einzelpersonen und Familien und sechs Vereine mit knapp 16.000 Euro. Damit stieg die Gesamtsumme, mit der der Opferfonds seit 2004, als er in die Trägerschaft der Amadeu Antonio Stiftung überging, Betroffenen rechtsextremer, rassistischer und antisemitischer Gewalt beisteht, auf fast 53.000 Euro.
Von Thomas Olsen