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In eigener Sache

Dessau Afro Festival gewinnt Amadeu Antonio Preis 2025

Foto: Verleihung des Amadeu Antonio Preises 2025

Die Amadeu Antonio Stiftung würdigt mit dem Amadeu Antonio Preis zum fünften Mal Initiativen, die sich im ländlichen Ostdeutschland engagieren. Angesichts zunehmender rechter Mobilisierung richtet der Preis seinen Fokus neu aus.

Trotz immer erfolgreicheren rechtsextremen Parteien, zunehmendem Rassismus und immer mehr Bedrohungen, hat die Amadeu Antonio Stiftung am 18.11.2025 in Eberswalde Initiativen ausgezeichnet, die sich dem entgegenstellen. Der mit 3.000 Euro dotierte erste Platz des Amadeu Antonio Preises ging an das Dessau Afro Festival.

Die Stiftung würdigte das seit 2018 bestehende Festival als „wichtige Plattform für Austausch, Sichtbarkeit und Solidarität“. Es schaffe durch Musik, Kunst und öffentliche Aktionen einen dringend benötigten Raum für kulturelle Vielfalt und Empowerment in der Region.

Fokus auf den ländlichen Raum

Der Amadeu Antonio Preis wurde in diesem Jahr bewusst neu ausgerichtet. Er legt den Fokus gezielt auf Projekte an der Schnittstelle von Kultur und politischer Bildung im ländlichen und kleinstädtischen Ostdeutschland.

Tahera Ameer, Vorständin der Amadeu Antonio Stiftung, betonte die Notwendigkeit dieser Neuausrichtung: „Gerade dort, wo Rassismus Alltag ist, brauchen kreative, mutige Initiativen unsere Unterstützung.“ Die Stiftung reagiert damit direkt auf „zunehmende rassistische Diskurse und rechtsextreme Mobilisierung“. Die Preisträger*innen würden beweisen, dass die Zivilgesellschaft das „Rückgrat der Demokratie“ sei und mehr Anerkennung verdiene, heißt es in einer Pressemitteilung.

Weitere Preise für Jugendprojekt und Sportverein

Aus insgesamt 37 Bewerbungen wurden zwei weitere Projekte für ihre herausragende Arbeit geehrt. Den zweiten Platz und ein Preisgeld über 1.000 Euro erhält das antirassistische Jugendkino Torgau Nordwest. Eine Gruppe junger Rom*nja setzte sich ein Jahr lang filmisch und in Diskussionen mit eigenen Rassismuserfahrungen auseinander. Die Jury lobte das Projekt dafür, jungen Menschen einen geschützten Raum zur Reflexion und zum öffentlichen Stellungbeziehen zu geben.

Auf den dritten Platz schafft es Hopesport e.V. aus Eberswalde. Der Verein bringt seit 2021 Menschen aus über 15 Nationen durch Sport und Kultur zusammen. Die Jury hob den „außerordentlichen Beitrag zur Stärkung lokaler Demokratie und des sozialen Zusammenhalts“ durch niedrigschwellige Begegnungsangebote hervor.

Der Preis erinnert an Amadeu Antonio, eines der ersten bekannten Todesopfer rechter Gewalt nach der Wiedervereinigung, der 1990 in Eberswalde ermordet wurde.

Der Artikel erschien ursprünglich bei Belltower.News.

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