Amadeu Antonio Preis 2019 für Olivia Hyunsin Kim
Mit dem Amadeu Antonio Preis wurden am Abend des 26. November in Eberswalde Künstler*innen ausgezeichnet, die wie es Jo Frank…
Anlässlich des 25. Todestags von Amadeu Antonio 2015 erstmalig vergeben, würdigt der Amadeu Antonio Preis alle zwei Jahre Künstler*innen und Künstler*innengruppen aus den Bereichen Bildende Kunst, Literatur, Theater und Musik. Er zeichnet Werke aus, die sich mit Rassismus und anderen Formen von Diskriminierung auseinandersetzen sowie für Menschenrechte und Diversität eintreten. Der Preis erinnert an Amadeu Antonio, seinen gewaltsamen Tod und an die vielen weiteren Opfer rassistischer Gewalt in Deutschland.
Der Amadeu Antonio Preis wird ausgelobt von der Stadt Eberswalde und der Amadeu Antonio Stiftung. Aus allen Einreichungen nominiert eine fachübergreifende Jury bis zu 10 Projekte für die Preisverleihung und entscheidet über die Vergabe der Preise (1. Preis 3000,- Euro, zwei Preise zu je 1000,- Euro). Zusätzlich wird ein eingereichtes Werk mit dem neuen Produktionspreis ausgezeichnet. Die Stadt Eberswalde ermöglicht mit dem Produktionspreis die öffentliche Präsentation eines Werkes.
Erstmals wird im Rahmen des Amadeu Antonio Preises der mit 3000,- Euro dotierte Lars Day Sonderpreis für Kunstvermittlung und Bildung an freie Projekte, Initiativen und Kulturinstitutionen vergeben. Der Sonderpreis zeichnet Projekte aus, die in innovativer Form das Gedenken an die nationalsozialistischen Verbrechen weitertragen. Der Sonderpreis möchte Beispiele für eine zeitgemäße Auseinandersetzung mit der Vergangenheit geben und legt den Fokus auf migrantische Perspektiven.
Mit dem Amadeu Antonio Preis 2019 wurde die Choreografin Olivia Hyunsin Kim und ihr Team ddanddarakim ausgezeichnet. Der mit 3.000 Euro dotierte Hauptpreis würdigt ihre Performance „Miss Yellow and Me – I wanna be a musical“. Die zweiten mit jeweils 1.000 Euro dotierten Preise gingen an die Black Superman Group (BSMG) für ihr Album „Platz an der Sonne“ sowie an Tamer Düzyol und Taudy Pathmanathan für ihren Gedichtband „Haymatlos“.
„Wir feiern heute ein Plädoyer für die Wehrhaftigkeit von Kunst. Kunst hat auch die Verpflichtung wehrhaft zu sein. Die Künstlerinnen und Künstler, die für den Amadeu Antonio Preis nominiert sind, haben etwas zu sagen und sie finden die innovativsten Mittel dies zum Ausdruck zu bringen. Das zeigen ihre Werke eindrücklich. Ihr Anliegen ist es Räume zu öffnen und das tun sie mit ihren wehrhaften Werken.“ (Jo Frank, Geschäftsführer des ELES Studienwerks und Festredner bei der Preisverleihung des AAP2019)
Gerade in Zeiten, in denen der völkische Kulturkampf massiv vorangetrieben wird, ist es unerlässlich, dass sich Kunstschaffende deutlich gegen Menschenfeindlichkeit und für eine demokratische Kultur positionieren. Es ist uns eine Ehre, sie heute dafür würdigen zu dürfen.“ (Anetta Kahane, Vorsitzende der Amadeu Antonio Stiftung)
„Die Demographie unserer Gesellschaft verändert sich. Es gibt immer weniger Zeitzeugen, das stellt die Erinnerungskultur vor neue spannende Herausforderungen. ’Softie‘ stellt sich dieser Aufgabe und verbindet beispielgebend Themen der Gegenwart mit der Erinnerungskultur.“ (Ida Schildhauer, Laudatorin Lars Day Preis)
Musik: Laura Carbone – Ceremonial
Festredner: Jo Frank, Geschäftsführer ELES-Studienwerk
Jurygespräch mit Anetta Kahane, Julian Röder, Gudrun Sailer
Preisverleihung an Megaloh von BSMG (Boginski, Kahane, Megaloh, Houmsi)
Preisverleihung an Tamer Düzyol und Taudy Pathmanathan (Gedichtband "Haymatlos" und BSMG)
Ronya Othmann liest aus "Haymatlos"
Laura Carbone - Ceremonial
Laudatorin Ida Schildhauer und die Preisträger*innen des Lars Day Preises: Das Team der "softie"-Kampagne
Laudatorin Ida Schildhauer
Ida Schildhauer überreicht den Preis an Roman Twork. 3000 Euro und ein Kissen!
Olivia Hyunsin Kim und Uhr Team ddanddarakim erhalten den Amadeu Antonio Preis 2019 (Kahane, Kim, Boginski)
Olivia Hyunsin Kim
Tamer Düzyol, Olivia Hyunsin Kim
Olivia Hyunsin Kim
Preisträger*innen und Nominierte
Preisträger*innen und Nominierte
Grußworte
Festrede
Laudatio Lars Day Preis
Laudatio Amadeu Antonio Preis
Musik: Laura Carbone - Ceremonial Lesung: Ronya Othmann Moderation Salwa Houmsi (rbb, funk/ZDF)
Die Nominierten 2019
Amadeu Antonio wurde im November 1990 in Eberswalde von Rechtsextremen so sehr mit einem Baseballschläger traktiert, dass er zwei Wochen später seinen Verletzungen im Krankenhaus erlag. Sein Sohn, Amadeu Antonio Jr., hat seinen Vater nie kennen gelernt. Er kam wenige Wochen nach dem Tod Amadeu Antonios zur Welt.
Der angolanische Vertragsarbeiter Amadeu Antonio war eines der ersten Opfer rassistischer Gewalt nach der deutschen Wiedervereinigung. In Gedenken an Amadeu Antonio und an alle Todesopfer rechtsextremer Gewalt, zeichnet der Preis Kunstschaffende aus, die sich mit ihrem Werk gegen Rassismus und Diskriminierung engagieren.
Die Lars Day Stiftung wurde 2001 von der amerikanischen Familie Day in Erinnerung an ihren früh verstorbenen Sohn Lars gegründet. Sie stiftet den Lars Day Sonderpreis, um eine innnovative Erinnerungskultur in einer postmigratischen Gesellschaft zu fördern.
Mit dem Amadeu Antonio Preis wurden am Abend des 26. November in Eberswalde Künstler*innen ausgezeichnet, die wie es Jo Frank…
Am 26. November 2019 wird zum dritten Mal der Amadeu Antonio Preis in Eberswalde verliehen. Der Kunstpreis wurde 2015 anlässlich…
Zum dritten Mal loben die Amadeu Antonio Stiftung und die Stadt Eberswalde den Amadeu Antonio Preis aus. Bis zum 03. Juni 2019 können sich…
Bewerbungsschluss ist Montag, der 03. Juni 2019. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der 4. Amadeu Antonio Preis wird 2021 ausgeschrieben.
Wer kann sich für den Amadeu Antonio Preis bewerben?
Wie bewerbe ich mich für den Amadeu Antonio Preis?
Bitte senden Sie Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen in einer E-Mail an preis@amadeu-antonio-stiftung.de mit dem Betreff „Bewerbung + Projekttitel“. Die Bewerbungsunterlagen umfassen:
Wir bitten auf zusätzliche Anhänge bzw. lange Anschreiben in der Bewerbungs-Email zu verzichten.
Hinweise zum Produktionspreis und zum Lars Day Sonderpreis
Ihr Kontakt zum Amadeu Antonio Preis:
Amadeu Antonio Stiftung
Fabian Bechtle
Novalisstraße 12
10115 Berlin
Bisherige Jurorinnen und Juroren waren Güner Yasemin Balcı (Schriftstellerin, Journalistin und Fernsehredakteurin), Fabian Bechtle (Bildender Künstler), Friedhelm Boginski (Bürgermeister der Stadt Eberswalde), Philippa Ebéné (Leiterin der Werkstatt der Kulturen in Berlin), Cerstin Gerecht (Referatsleiterin Darstellende Kunst und Musik im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur Brandenburg), Anetta Kahane (Vorsitzende der Amadeu Antonio Stiftung}, Moctar Kamara (Vorsitzender des Zentralrats der Afrikanischen Gemeinde in Deutschland), Shermin Langhoff (Intendantin des Maxim-Gorki-Theaters), Van Bo Le-Mentzel (Architekt, Autor, Dozent und Mitglied von DeutschPlus e.V.), Petra Lidschreiber (Rundfunk Berlin-Brandenburg), Augusto Jone Munjunga (Vorsitzender des Afrikanischen Kulturvereins Palanca, Eberswalde), Pham Thi Hoai (Schriftstellerin und Übersetzerin), Marianne Rosenberg (Sängerin und Entertainerin), Ida Schildhauer (Galeristin und Beraterin für kulturelle Jugendbildung) und Friederike Sittler (Abteilungsleiterin Gesellschaft Religion Osteuropa des Rundfunk Berlin-Brandenburg).
Die Stadt Eberswalde engagiert sich für die Würdigung von Amadeu Antonio und die Auseinandersetzung mit dessen gewaltsamen Tod sowie für den kritischen Umgang mit alltäglichem Rassismus. Als Form der Erinnerungsarbeit und rassismuskritischen Bildung in Kitas und Schulen hat die Stadt den Amadeu Antonio-Tag als Projekttag im Bürgerbildungszentrum etabliert. Sie fördert die Entwicklung entsprechender Unterrichtsmodule sowie Zeitzeug*innenprojekte, antirassistische Bildungsmaterialien und Fortbildungen für Kita-Mitarbeiter*innen und Lehrkräfte.
Die Amadeu Antonio Stiftung gründete sich 1998, um eine demokratische Zivilgesellschaft zu stärken, die sich konsequent gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus wendet. Deutschlandweit hat sie seitdem über 1.200 Initiativen in den Bereichen demokratische Jugendkultur, Schule, Opferschutz und Opferhilfe, Erinnerungs- und Willkommenskultur unterstützt.
Die 2001 gegründete Lars Day Stiftung widmet sich der Förderung einer innovativen Erinnerungskultur in einer postmigrantischen Gesellschaft. Seit 2016 stiftet sie jährlich den Lars Day Preis - Zukunft der Erinnerung. Der Preis würdigt Akteure, die „in Zusammenarbeit mit jungen Menschen die Erinnerung an nationalsozialistisches Unrecht und vergleichbare Verbrechen gegen die Menschheit bewahren“ (Christian Petry, ehem. Vorstandsvorsitzender der Lars Day Stiftung)
Der Amadeu Antonio Preis wird von der Galeristin und Jugendkulturberaterin Ida Schildhauer gefördert.
Die Aktion ermutigt zu mehr Zivilcourage und leistet Initiativen unbürokratische Hilfe gegen Rechtsextremismus
Auseinandersetzung mit der Rolle der Kunst in einer offenen Gesellschaft
Finanzielle Hilfe für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt
Kinder- & Menschenrechte und der Schutz schwacher Gruppen sind das Kernelement einer demokratischen Gesellschaft.
Der Preis ehrt Künstler*innen und Werke, die sich mit kreativen Mitteln gegen Rassismus und Diskriminierung stark machen und für Menschenrechte eintreten.
Die Kampagne vereint demokratische Kräfte in einer großen Bewegung gegen Rechtsextremismus.
Der Preis ehrt das Engagement der demokratischen sächsischen Zivilgesellschaft