Opferfonds CURA
CURA - Opferfonds rechte Gewalt

An der Seite von Betroffenen
Mit dem Opferfonds CURA unterstützt die Amadeu Antonio Stiftung seit 2004 Betroffene rechtsradikaler, rassistischer, antisemitischer und anderer vorurteilsmotivierter Angriffe schnell und unbürokratisch mit finanziellen Mitteln. Ein weiteres wichtiges Anliegen von CURA ist die öffentliche Aufmerksamkeit für das Thema Hassgewalt und insbesondere für die Perspektiven der Betroffenen zu stärken. Mit der Liste von Todesopfern rechter Gewalt liefert die Amadeu Antonio Stiftung eine wichtige Quelle in der öffentlichen und politischen Diskussion über das Ausmaß rechter Gewalttaten.

Solidarität und Ermutigung
Menschenverachtende Einstellungen wie Rassismus, Antisemitismus, Homofeindlichkeit und andere Abwertungsideologien erhalten in unserer Gesellschaft zunehmende Akzeptanz. Wir müssen uns mit denjenigen solidarisieren, die das im Alltag als erstes und oft sogar am eigenen Leib zu spüren bekommen.
Neben öffentlich diskutierten Fällen wie der Mordserie des NSU oder dem Mord an Walter Lübcke bleibt rechte Gewalt häufig unsichtbar. Dabei ist sie alltäglich: Menschen mit Kippa werden auf der Straße attackiert, Wohnungslose werden im Schlaf angezündet, Frauen wird brutal das Kopftuch heruntergerissen, gleichgeschlechtliche Paare werden mit Gegenständen beworfen.
Die Opfer werden von Staat und Gesellschaft oft nicht gesehen und gehört oder sogar selbst verdächtigt, etwas falsch gemacht zu haben. Das ist fatal - denn das durch den Übergriff ohnehin schon erschütetterte Vertrauen in die Gesellschaft wird dadurch weiter geschwächt.
Ein zivilgesellschaftlicher Beistand im Umgang mit den Folgen der Taten ist deshalb umso wichtiger und vermittelt die wichtige Botschaft: „Ihr gehört zu uns, wir lassen euch nicht allein!“ Ein ermutigendes Signal an alle, für die die Angst, aufgrund ihrer (vermeintlichen) Religion, sexuellen Orientierung oder Sprache angefeindet zu werden, zum Alltag gehört.
Mit den im Opferfonds CURA gesammelten Spenden werden Betroffene bei Behandlungs- oder Anwaltskosten, bei der Erstattung von dringend benötigtem zerstörten Eigentum (wie z.B. einer Brille) und nicht selten auch bei einem nötig gewordenen Umzug nach anhaltenden rassistischen Bedrohungen aus dem direkten Wohnumfeld unterstützt.
Für die Betroffenen bedeutet die unbürokratische finanzielle Hilfe durch CURA meist auch eine wertvolle moralische Unterstützung und gesellschaftliche Anerkennung ihrer Situation, die grundlegend sind, um die traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten.
Das bietet CURA an
Sie sind Opfer einer rechten Gewalttat geworden?
Hier finden Sie wichtige Informationen für eine Unterstützung durch den Opferfonds CURA und weitere hilfreiche Hinweise zum Umgang mit Ihrer Situation. Sie sind nicht allein!
Sie möchten Betroffene rechter Gewalt unterstützen?
Finanzielle Hilfe ist häufig nicht nur existenziell notwendig, sondern für die Betroffenen auch ein wichtiges Signal der Solidarität und Anerkennung.
Gedenken und Öffentlichkeitsarbeit
CURA unterstützt auch Initiativen zum Gedenken an Todesopfer rechter Gewalt und stärkt die Sichbarkeit von Betroffenen rassistischer und anderer menschenverachtender Angriffe.
Tageskongress „Hassgewalt begegnen – Betroffene stärken“
Am 13.02.2020 veranstaltet die Amadeu Antonio Stiftung im Berliner Roten Rathaus eine Konferenz zum Umgang von Ermitllungsbehörden und Justiz mit Hassgewalt.
Kampagne #BerlinzeigtCURAge
Auch in einer weltoffenen Stadt wie Berlin gehört rechte Gewalt zum Alltag. Unsere aktuelle Kampagne gibt dem Problem eine Sichtbarkeit und sammelt Spenden für Betroffene.
Dokumentation & Information

Staatliche Einordnung rechter Gewalttaten
Seit der Einführung neuer Erfassungskriterien für rechte Straftaten im Jahr 2001, reißt die Kritik an dem polizeilichen Meldewesen „Politisch motivierte Kriminalität – rechts“ nicht ab. „Hinsehen, dranbleiben, aufpassen – das muss das Motto der Strafverfolgungsbehörden, der politischen Verantwortlichen und der Gesellschaft als Ganze sein“, fordert die Politikwissenschaftlerin Anna Brausam.
Helfen Sie Betroffenen, spenden Sie jetzt!
Der Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt e.V. hat im Jahr 2017 über 1185 Angriffe dokumentiert. Damit ist die Zahl der Angriffe auf einem hohen Niveau ‚stabil‘ und macht leider deutlich, dass rechte Gewalt für viele Menschen in Deutschland zu ihrem Alltag gehört. Aus diesem Grund: Rechte Gewalt geht jede*n etwas an!
Nach rechten Gewalttaten gilt das Interesse der Öffentlichkeit oftmals den Täter*innen, und seltener wird gefragt, wie es den Betroffenen geht oder wie sie nach der Tat zurechtkommen. Dabei brauchen gerade die Opfer rechter Gewalt unsere Solidarität. Unterstützen sie deshalb Betroffene rechter Gewalt schnell und unbürokratisch mit einer Spende an den Opferfonds CURA!
Unterstützer*innen des Opferfonds CURA
Wir danken unseren prominenten Fürsprecher*innen sehr herzlich für das entgegengebrachte Vertrauen!

Mo Asumang, Autorin und Filmemacherin

Zoë Beck, Autorin und Verlegerin

Gisbert zu Knyphausen, Liedermacher

Oceana, Sängerin

Dr. Susanne Kitschun, stellv. Fraktionsvorsitzende der SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus

Martin Hikel, Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln

Emine Demirbüken-Wegner, Mitglied des Berliner Abgeordnetenhaus (CDU)

Sonja Staack, stellvertretende Vorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg

Sigmount Königsberg, Antisemitismusbeauftragter der jüdischen Gemeinde Berlin
News
Praktikum beim Opferfonds CURA
Der Opferfonds CURA bietet ab dem 01. März 2021 ein dreimonatiges Praktikum an.
„Der gesellschaftliche Rassismus ist in Marzahn-Hellersdorf stärker“
Wir sprachen mit dem Jugendprojekt La Casa über rechte Gewalt in Marzahn-Hellersdorf. Das Gespräch ist Teil einer Interviewserie über rechte Gewalt in den Berliner Außenbezirken.
„Auch heute leben noch einige organisierte Neonazis in Lichtenberg“
Wir sprachen mit der Initiative Aktives Gedenken in Lichtenberg über rechte Gewalt und Gedenkkultur im Bezirk. Das Gespräch ist Teil einer Interviewserie über rechte Gewalt in den Berliner Außenbezirken.
Newsletter
Gut informiert über Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus und erfolgreiche Gegenstrategien – mit dem Newsletter der Amadeu Antonio Stiftung.
Publikationen
Schaubild: „in Zukunft: Jugendarbeit antisemitismuskritisch und rassismuskritisch und empowernd“
Das Schaubild zeigt, wie rassistische und antisemitische Diskriminierung in der Jugendarbeit abgebaut werden können.
in Zukunft: Jugendarbeit antisemitismus-, rassismuskritisch und empowernd
Anregungen und Impulse dafür, wie sich Freizeiteinrichtungen, Träger der Offenen Kinder- und Jugendarbeit und pädagogische Fachkräfte auf den Weg machen können, Antisemitismus und Rassismus in ihren Räumen entgegenzuwirken.
Rassismus ist kein Randproblem
Materialien für pädagogische Fachkräfte zum Thema Rassismus vor und nach 1989 in Ostdeutschland am Beispiel der Ermordung Amadeu Antonios
CURA wirkt

Durch die Zusammenstellung eines Beirats aus Vertreter*innen der Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Justiz und Zivilgesellschaft wurde eine stadtweite Vernetzung erreicht, die eine tiefgreifende Verankerung des Opferfonds CURAs in der Berliner Stadtgesellschaft verspricht. Neben der Arbeit an der Berliner Kampagne wurden zum Beispiel eine Gedenkveranstaltung für den ermordeten Obdachlosen Eugeniu B. mitorganisiert, die eine große Aufmerksamkeit in der lokalen Umgebung und den sozialen Medien erreicht hat. Auch die aktive Beteiligung an einer Gedenkveranstaltung für den ermordeten Frank B. in Koblenz führte zu einer Vernetzung von lokalen Akteur*innen, die sich nun gemeinsam gegen Sozialdarwinismus in Koblenz und Umgebung engagieren.
Weitere Projekte der Stiftung zum Thema
Fachstelle Gender, GMF und Rechtsextremismus
Geschlechterreflektierende Ansätze zur Prävention von Rechtsextremismus
Amadeu Antonio Preis
Der Preis ehrt Künstler*innen und Werke, die sich mit kreativen Mitteln gegen Rassismus und Diskriminierung stark machen und für Menschenrechte eintreten.
Sächsischer Förderpreis für Demokratie
Der Preis ehrt das Engagement der demokratischen sächsischen Zivilgesellschaft
ju:an – Praxisstelle
Beratung, Schulung und Coaching für Antisemitismus- und rassismuskritische Jugendarbeit
Kein Ort für Neonazis
Die Kampagne vereint demokratische Kräfte in einer großen Bewegung gegen Rechtsextremismus.
Vom Willkommen zur Integration
Unterstützung von Engagement migrantischer Selbstorganisation
Mut gegen rechte Gewalt
Die Aktion ermutigt zu mehr Zivilcourage und leistet Initiativen unbürokratische Hilfe gegen Rechtsextremismus
Aktion Schutzschild
Stärkung der Selbstorganisationen von Migrant*innen und Geflüchteten