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ju:an – Praxisstelle

ju:an-Praxisstelle: Antisemitismus- und rassismuskritische Jugendarbeit

© Sam Breach @flickr.com (CC BY-SA 2.0)

Antisemitismus und Rassismus in der Jugendarbeit zusammendenken!

Antisemitismus, Rassismus und andere Formen von Abwertung, Diskriminierung und Ausgrenzung sind für die Offene Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) eine große Herausforderung. Dieser stellt sich die ju:an - Praxisstelle antisemitismus- und rassismuskritische Jugendarbeit, mit Blick auf Antidiskriminierung im Allgemeinen und ohne dabei zu hierarchisieren. Die Auseinandersetzung mit Antisemitismus wird durch Rassismuskritik flankiert und umgekehrt. Die Säulen des Projektes bilden: Beratung und Fortbildungen für Fachkräfte und Multiplikator:innen der Jugendarbeit, geschlossene und öffentliche Veranstaltungen für den Austausch, Handreichungen für den Alltag und gemeinsame Projekte mit Jugendlichen.

Ihr Kontakt in Berlin:

praxisstelle@amadeu-antonio-stiftung.de
Tel.: 030. 240 886 15

Hier geht’s zum aktuellen Flyer.

Neuer Podcast:

JuAn Gedöns HP
Podcast

Geschichten vom Ankommen: Junge postsowjetische Stimmen im Gespräch

2022 flüchteten viele Menschen aus der Ukraine nach Deutschland und trafen hier auf unterschiedliche Communities aus dem postsowjetischen Raum, die das Ankommen erleichterten. Sehr unterschiedliche Erfahrungen, Erlebnisse und Erzählungen kommen neu in Deutschland an und treten mit den älteren Geschichten der Einwanderung ab den 1990er Jahren in den Austausch. «Geschichten vom Ankommen» fordert junge Menschen in Berlin und anderswo auf, ihre Geschichten vom Ankommen in Deutschland zu erinnern, sie zu erzählen, nach ihnen zu fragen, sie aufzuzeichnen – und sie mit anderen zu teilen. «Geschichten vom Ankommen» ist eine Podcast-Kooperation der ju:an-Praxisstelle antisemitismus- und rassismuskritische Jugendarbeit der Amadeu Antonio Stiftung und ManyPod – Die Gesellschaft der Vielen im Gespräch.

Darum braucht es ju:an

Auch im Jugendclub ist „Jude“ ein gängiges Schimpfwort, Jugendliche hören Musik mit romafeindlichen Sprüchen und viele Jugendliche aus dem Kiez kommen gar nicht in die Einrichtung, weil sie rassistische und/oder antisemitische Anfeindungen befürchten oder gar nicht sehen, dass auch sie willkommen sind. Oft wissen Fachpädagog:innen nicht, wie sie damit umgehen sollen, oder bemerken gar kein Problem. Viel zu oft erleben Jugendliche eine Freizeiteinrichtung nicht als stärkenden Ort, sondern erfahren auch dort Ablehnung. Manche wiederum schaffen selbst eine Atmosphäre, die andere ausgrenzt.

Fachkräfte in der Offenen und anderer Bereiche der Jugendarbeit müssen in der Lage sein, Antisemitismus und Rassismus zu erkennen, um ihnen wirksam entgegentreten zu können. Am besten ist, sie arbeiten bereits präventiv dazu, bevor etwas passiert oder diskriminierende Äußerungen und Verhaltensweisen zur Normalität werden. In einem ersten Schritt gehört dazu die Bereitschaft, Antisemitismus und Rassismus als aktuelle, allgegenwärtige und strukturelle Probleme zu erkennen. Man darf beides nicht allein dem Rechtsextremismus zuordnen. Es gibt Gemeinsamkeiten und Unterschiede, die man im Blick haben muss. Und es gibt nationalistische und chauvinistische Haltungen unter Jugendlichen, die noch einmal quer zu allem wirksam werden.

Die ju:an-Praxisstelle vermittelt in Fortbildungen Grundlagenwissen zu Antisemitismus und Rassismus in seinen unterschiedlichen Facetten und Ausprägungen. Mit Beratungen und prozessorientiertem Coaching von Jugendfreizeiteinrichtungen, Trägern der OKJA und von einzelnen Fachkräften trägt die ju:an-Praxisstelle dazu bei, Antisemitismus- und Rassismuskritik als Querschnittsaufgabe der Jugendarbeit zu verankern.

Die ju:an-Praxisstelle in Berlin

ju:an Berlin arbeitet mit den unterschiedlichen Akteur:innen der Jugendarbeit sowie der Einrichtungen und Initiativen, die sich mit Antisemitismus und Rassismus auseinandersetzen.

ju:an Berlin arbeitet seit 2020 verstärkt an seiner Verankerung im Stadtraum und Vernetzung mit den unterschiedlichen Akteur:innen der Jugendarbeit sowie der Einrichtungen und Initiativen, die sich mit Antisemitismus und Rassismus auseinandersetzen. Stand bisher die Arbeit mit pädagogischen Fachkräften im Vordergrund, bauen wir, soweit die Pandemie es erlaubt, mit den Fachkräften aus den Jugendfreizeiteinrichtungen die Jugendarbeit neu auf.

Die wichtigsten Partner*innen sind:

  • Fachkräfte (nicht nur) der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, ihre Einrichtungen, Träger und bezirklichen Organe
  • Landesarbeitsgemeinschaft Offene Kinder- und Jugendarbeit (LAG)
  • Multiplikator*innen in Verwaltung und Politik
  • Aus- und Fortbildungseinrichtungen, unter anderem: Alice Salomon Hochschule Berlin, Sozialpädagogisches Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg
  • Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment / ZWST, Jüdisches Museum Berlin, Transaidency e.V., ufuq.de u.a.

Zeitweise waren unsere Kolleg:innen Mitglied der Jury des Berliner Jugend-Demokratiefonds, mit dem wir weiter in Verbindung stehen.

Das bietet ju:an an

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Fortbildungen

Wir bieten in Zusammenarbeit mit Ihrer Jugendfreizeiteinrichtung, mit Jugendämtern und Trägern der Jugend(sozial)arbeit und anderen auf die eigenen Bedarfe zugeschnittene Fortbildungen und Austauschforen an.

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Beratung

Pädagog:innen und Fachkräfte der Jugendarbeit haben oft dringliche Fragen, brauchen sofort Antworten und kurzfristige Interventionen. Gleichzeitig geben wir Impulse für präventives Arbeiten und die ersten Schritte einer prozessorientierten Organisationsentwicklung.

Handreichungen

Jugendarbeit lebt vom direkten Kontakt und der professionellen Beziehungsarbeit. Handreichungen mit Hintergrundwissen und praktischen Anregungen stärken Sie in Ihrer eigenen Haltung gegen Rassismus und Antisemitismus.

News

Publikationen

Ein Schulsozialarbeiter berichtete, dass sich an seiner Schule Jugendliche häufiger antisemitisch äußern würden. Seine Erwartung sei, Argumentationshilfen zu bekommen. Unsere Fortbildung legte den Fokus jedoch auf das Problem der Verinnerlichung verbreiteter antisemitischer Vorstellungen. Als wir den Sozialarbeiter wiedertrafen, erzählte er, dass er nun verstanden habe: "Das eigentliche Problem sind gar nicht die Jugendlichen, sondern besteht vielmehr unter den Kolleg:innen selbst." Notwendig ist, eine gemeinsame Haltung zu entwickeln. Daher hat er nun mit einigen Lehrer:innen eine Arbeitsgruppe zu Antisemitismus gegründet.

Das Projekt wird gefördert durch:

Podcast

Jugendarbeit

Was heißt “offene Jugendarbeit” ? Wie schafft man Räume, in denen sich wirklich alle wohl fühlen können? Wie geht man mit verschiedenen Formen von Diskriminierung um? Wie können Pädagog*innen unterstützt werden?

Antisemitismus

Jüdinnen und Juden erleben in ihrem Alltag verschiedene Formen von Antisemitismus. Wie genau er sich heute äußert, welche Rolle der Bezug auf Israel spielt und wie man antisemitischen Einstellungen entgegen treten kann, erfahrt ihr hier.

"Wo kommt Corona ‚eigentlich‘ her und trägt sie Schläfenlocken?" | Webinar

Am 18.05.2020 veranstaltete die ju:an-Praxisstelle: Antisemitismus- und rassismuskritische Jugendarbeit der Amadeu Antonio Stiftung ein Webinar darüber wie man rassistischem und antisemitischem Verschwörungsdenken in der Jugend- und Bildungsarbeit begegnen kann. Der Audiomittschnitt ist nun hier erhältlich.

Weitere Projekte der Stiftung zum Thema

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No world order

Handeln gegen Verschwörungsideologien und Antisemitismus

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NEBA

Analysen und Handlungsvorschläge zur Auseinandersetzung mit Antisemitismus

Rassismus Tötet 16:9

Opferfonds CURA

Finanzielle Hilfe für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt

Mitmachen stärkt Demokratie

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