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Aktion Schutzschild

Aktion Schutzschild

Empowerment- und Powersharingsprozesse kommunal begleiten

Aktion Schutzschild war ein Projekt der Amadeu Antonio Stiftung, das auf die Entwicklung steigender rassistischer Hetze und Gewalt gegen Geflüchtete reagierte. Seit 2016 (bis 2021) unterstützte das Projekt Betroffene von Gewalt in der Selbstorganisation, beispielsweise durch die Gründung von Vereinen und Interessensvertretungen und die Vermittlung von Finanzmitteln. Gleichzeitig wurden Gespräche zwischen zivilgesellschaftlichen Akteuren, Politik und Verwaltung auf kommunaler und landespolitischer Ebene organisiert, um die Bedarfe der Geflüchteten- und Migrant*innenselbstorganisation zu vermitteln. So sorgte Aktion Schutzschild für die Schaffung neuer Netzwerke für die intersektionale Zusammenarbeit gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit auf lokaler und landespolitischer Ebene.

Darum ging es bei Aktion Schutzschild

In großen Teilen der Bevölkerung finden sich rassistische Ressentiments und Vorbehalte gegenüber den Neuangekommenen. Organisierte Rechtsextreme und Rechtspopulist*innen greifen diese Stimmung auf und schüren den Hass auf Geflüchtete. Immer öfter schlug die Hetze in den vergangenen Jahren in reale Gewalt um. In der Chronik flüchtlingsfeindlicher Vorfälle dokumentierte das Projekt seit 2015 Angriffe auf Personen, die sich im Asylverfahren befinden. Aktion Schutzschild macht es sich zur Aufgabe, Selbstorganisationen von Migrant*innen und Geflüchteten gerade in strukturschwachen Räumen zu stärken und deren Perspektive in den Diskurs einzuspeisen. Eine größere Sichtbarkeit der alltäglichen Lebenssituationen und Bedarfe von Geflüch-

 

teten und der negativ von Rassismus betroffenen Minderheiten ist unverzichtbar, um Verantwortungstragende und Willkommensinitiativen in Kommunen in ihrem politischen und sozialen Handeln zu beraten und zu unterstützen. Die Unterstützung durch Aktion Schutzschild als unabhängige zivilgesellschaftliche Akteurin, die deutlich für eine demokratische Kultur eintritt, machte für Prozesse der Integration einen entscheidenden Unterschied. Wenn nahezu immer ehrenamtlich arbeitenden Akteur*innen allein auf sich gestellt sind, mangelnde Sprachkenntnisse und struktureller Rassismus unüberwindliche Hürden bedeuten, bedarf es einer vermittelnden dritten Partei, die eine politische Übersetzung gestaltet und Zugänge überhaupt erst ermöglichen kann.

Schwerpunkt des Projekts war es, die für die engagierte Personen und Initiativen wichtigen Themen auf kommunaler Ebene in ihrer Sichtbarkeit zu stärken. Dies beinhaltete an vielen Orten vor allem die Umsetzung der  Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDG) der Vereinten Nationen auf kommunaler Ebene im Rahmen der Agenda 2030. Hier standen vor allem die Ziele 4 - Hochwertige Bildung, 5.  – Geschlechtergerechtigkeit und  16 – Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen im Vordergrund. Die dafür nötige Unterstützung konnte Aktion Schutzschild in vielen Fällen vor Ort leisten und zudem weitere Partnerschaften vermitteln.

Das bot Aktion Schutzschild an

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Empowerment

Stärkung der Interessensvertretung und politischen Teilhabe von Selbstorganisationsprozessen Geflüchteter und Migrant*innen.

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Powersharing

Abbau von strukturellem Rassismus in Zusammenarbeit mit verschiedenen Migrant*innenselbstorganisationen.

News

Publikationen

2021 Broschüre AKN Berlin final_nur Cover

Flyer: Aktion Noteingang Berlin

Warum braucht es die Aktion Noteingang? Wie unterstützt sie Betroffene von Hassgewalt und wie ist eine Teilnahme möglich? Dieser Flyer beantwortet die wichtigsten Fragen zur Aktion Noteingang.

In 15 Beratungsgesprächen, 20 Vorträgen und vier Unterstützungen zur Vereinsgründung engagierte sich Aktion Schutzschild 2018. Vier Migrant*innenselbstorganisationen konnten durch die Vermittlung einer Finanzierung gestärkt werden. Geflüchtete und Migrant*innen machten deutlich, dass sie ohne Aktion Schutzschild diese Prozesse nicht hätten in Gang setzen können. Gleiches gilt für die partnerschaftlich arbeitenden Verwaltungen und bundesweiten Netzwerke: Sie betonen, dass ohne die vermittelnde Rolle von Aktion Schutzschild ein Kontakt zu den lokalen Personen, Initiativen und Vereinen nicht hätte stattfinden können.

 

Die Erfolge sind bahnbrechend: neu gegründete Vereine, wie bspw. Tutmonde e.V. (Stralsund) oder Libera MV e.V. (Rostock), Finanzierungen, die über Landes- und Bundesmittel laufen (bspw. samo.fa Projekt von NEMO in Stralsund, Bosch-Stiftung in Rostock) und eine Unabhängigkeit garantieren, neue Orte der Begegnung, die in Selbstverantwortung bespielt werden und dadurch den öffentlichen Raum nachhaltig verändern und pluralisieren. Bspw. das Frauen Café Marzahn (gefördert vom Berliner Senat und DaMigra MUT-Projekt), in dem geflüchtete Frauen aus den umliegenden Unterkünften direkt in der Mitte des Bezirks gemeinsam mit Nachbarschaftszentrum und Anliegern die Innenstadt mit Veranstaltungen und Aktivitäten neu beleben. Über allem steht jedoch das dadurch immer stärker werdende Selbstbewusstsein der Neueingewanderten, sich thematisch und politisch einzubringen.

Das Projekt wurde gefördert durch:

Marin Community Foundation

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