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Sächsischer Förderpreis für Demokratie

Sächsischer Förderpreis für Demokratie

„Manchmal glaube ich wirklich, ich bin in einer bösen Zeitschleife gefangen. Seit mehr als 20 Jahren werden nicht die Rechtsextremen für den Imageschaden verantwortlich gemacht, sondern diejenigen, die dagegen etwas unternehmen. Und ganz ehrlich: Ich wünschte, wir hätten bloß ein Imageproblem.“ sagt die Autorin Anne Rabe auf der Preisverleihung des Sächsischen Förderpreises für Demokratie 2024.

Dass die sächsische Zivilgesellschaft eben kein Imageschaden ist, sondern ihr Mut maßgebend für eine lebendige Demokratie, darauf versucht der Sächsische Förderpreis für Demokratie seit 2007 aufmerksam zu machen. Mit dem Preis werden Initiativen oder Projekte und Kommunen ausgezeichnet, die sich für eine demokratische Kultur und gegen menschen- und demokratiefeindliches Handeln engagieren. Auf der jährlichen Preisverleihung wird die aktive demokratische Landschaft Sachsens gefeiert, und durch die stellvertretende Ehrung der Preisträger*innen die sächsische Zivilgesellschaft sichtbarer gemacht.

 

Preisverleihung 2024

 

Wir gratulieren den Bunten Perlen Waldheim zum Sächsischen Förderpreis für Demokratie 2024, den sie für ihren Mut, ihre Ausdauer und ihre kreativen Antworten auf rechtsextreme Raumnahme verliehen bekommen haben.

 

Wie es geht, demokratisches Engagement zu unterstützen statt Steine in den Weg zu legen, das zeigt in diesem Jahr die Kleinstadt Rodewisch und wird dafür als Kommune der Demokratie 2024 geehrt.

 

Für ihre erfolgreiche Übersetzung politikwissenschaftlicher Theorien in didaktische Konzepte der politischen Bidung wird anDemos e.V. mit dem Projekt b:all inclusive mit dem Peter-Henkenborg-Preis ausgezeichnet.

 

Anerkennungspreise gehen an

  • Das Projekt Mahngang Täter*innenspuren, in dem sich die Beteiligten gegen ein Vergessen der Nazi-Geschichte Dresdens stark machen,
  • Bon Courage e.V. aus Borna, für die langjährige und standhafte Unterstützung geflüchteter Menschen,
  • Happy Monday Bautzen, für ihr kreatives und vielfältiges Kulturangebot gegen rechtsextreme Raumnahme,
  • CSD Görlitz, für die Sichtbarmachung und Unterstützung von queerem Leben in Görlitz.

 

Ein großes Dankeschön geht an Bernadette la Hengst für die musikalische Begleitung durch den Abend und an Anne Rabe für ihre mitreißende Festrede, sowie an die Grußredner*innen Staatsministerin Katja Meier und Joachim Klement.

Die Preisträger*innen 2024 im Portrait:

Mahntag Täter*innenspuren

Mahngang Täter*innenspuren – Aus der Geschichte für die Gegenwart lernen

Mit dem Sächsischen Förderpreis für Demokratie werden Projekte, Initiativen und Kommunen ausgezeichnet, die sich für die Stärkung der Demokratie und Menschenrechte in Sachsen engagieren und sich gegen Rassismus, Antisemitismus oder Rechtsextremismus einsetzen. Aus 50 eingegangenen Bewerbungen hat die Jury sechs Initiativen nominiert. Wir stellen sie bis zur Preisverleihung am 6. November vor.

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Happy Monday Bautzen – Wjesoła póndźela Budyšin

Mit dem Sächsischen Förderpreis für Demokratie werden Projekte, Initiativen und Kommunen ausgezeichnet, die sich für die Stärkung der Demokratie und Menschenrechte in Sachsen engagieren und sich gegen Rassismus, Antisemitismus oder Rechtsextremismus einsetzen. Aus 50 eingegangenen Bewerbungen hat die Jury sechs Initiativen nominiert. Wir stellen sie bis zur Preisverleihung am 6. November vor.

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CSD Görlitz Zgorzelec – queeres Engagement im Dreiländereck

Der CSD in Görlitz und Zgorzelec ist ein besonderer CSD. Das im Dreiländereck liegende deutsche Görlitz und das polnische Zgorzelec sind nur durch einen schmalen Fluss getrennt. Damit ist der CSD der einzige grenzüberschreitende von in diesem Jahr vierzehn stattfindenden Veranstaltungen in Sachsen. Die Demo tritt für eine Sichtbarmachung von queerem Leben und für queere Rechte auf beiden Seiten der Grenze ein.

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Was gelbe Säcke und Fledermauswanderungen mit Demokratie zu tun haben

Gerüchte verbreiten sich schnell. Diese Erfahrung macht auch die Kommune Rodewisch. Vor zwei Jahren wird dort eine historische Weihnachtspyramide auf dem Marktplatz abgebaut, sie ist defekt. Eine vorbeispazierende Person ist um die Bewahrung der historischen Gegenstände in Rodewisch besorgt und erkundigt sich bei den Arbeitern. Diese machen einen Witz, sagen die Pyramide sei ins Nachbardorf verkauft. Aus dem harmlosen Witz wird ein Gerücht innerhalb der Stadtgesellschaft, dass sich über Jahre hinweg hält. Bis heute liegen auf dem Schreibtisch der Oberbürgermeisterin Kerstin Schöniger Anfragen der AfD-Fraktion im Stadtrat, die sich nach dem Verkauf der Pyramide erkundigen. Bürgermeisterin Kerstin Schöniger erzählt von diesem Beispiel um zu bekräftigen, was es ihrer Meinung nach in einer Demokratie braucht. Das seien vor allem offene Gespräche und eine den Bürger*innen nahe Verwaltung. Man müsse „Erklären, erklären, erklären“. Es ist diese Devise, aus dem die Bürgermeisterin und ihre Verwaltung einen besonderen Ort der Bürgerbeteiligung in Rodewisch schaffen.

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Bunte Perlen Waldheim – Öffentlichen Raum zurückerobern

Mit dem Sächsischen Förderpreis für Demokratie werden Projekte, Initiativen und Kommunen ausgezeichnet, die sich für die Stärkung der Demokratie und Menschenrechte in Sachsen engagieren und sich gegen Rassismus, Antisemitismus oder Rechtsextremismus einsetzen. Aus 50 eingegangenen Bewerbungen hat die Jury sechs Initiativen nominiert. Wir stellen sie bis zur Preisverleihung am 6. November vor.

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Bon Courage e.V. – Eine gute Geschichte erzählen

2016 tragen Carolin und Sandra Münch vom Verein Bon Courage e.V. zwei Tische auf die Straße und beginnen geflüchtete Menschen zu ihren Rechten zu beraten. Der Grund ist nicht das sonnige Wetter, sondern Steine, die durch die Scheibe der Vereinsräume geflogen sind und der Gestank von Buttersäure, der sich hartnäckig überall verbreitet hat. Der Anschlag gegen den Verein findet nur wenige Wochen nach Eröffnung der neuen Büroräume statt. Mit den Beratungen auf der Straße wollen die beiden Schwestern zeigen, dass sie sich nicht einschüchtern lassen.

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b:all inclusive von anDemos e.V. – Demokratie spielerisch erfahren

Das Kaffeehaus – ein Ort der Inspiration, des Austauschs und des Wetteiferns um die besten Ideen. Im Europa der Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert war es eine feste Institution, vor allem unter Literat*innen. Ob sich die Initiator*innen von b:all inclusive, Dr. Julia Schulze Wessel und Steve Bittner, dessen bewusst waren, als sie in einem Café ihre Idee für ein Projekt entwickelten, das sich in den folgenden fünf Jahren zu einem herausragenden didaktischen Konzept der politischen Bildung entwickeln und über die Grenzen Sachsen hinaus Bekanntheit erlangen würde?

Bewerbung und Preiskategorien

Die Bewerbungsphase in diesem Jahr ist beendet. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme im nächsten Jahr!

 

 

News

Preisträger*innen des Sächsischen Förderpreises für Demokratie 2024

Sachsen: Trotz Krisen überall – Demokratie schafft Zuversicht

Es war ein Tag, den viele nicht so schnell vergessen werden: Morgens wird klar, dass Donald Trump zum zweiten Mal US-Präsident wird, abends dann die Nachricht, dass die Ampel-Koalition bricht. In Dresden wurde währenddessen der Sächsische Förderpreis für Demokratie verliehen. In Zeiten, die bedrohlich sind wie selten.

Preisverleihung 2024

Preisträger*innen des Sächsischen Förderpreises für Demokratie 2024

Sachsen: Trotz Krisen überall – Demokratie schafft Zuversicht

Es war ein Tag, den viele nicht so schnell vergessen werden: Morgens wird klar, dass Donald Trump zum zweiten Mal US-Präsident wird, abends dann die Nachricht, dass die Ampel-Koalition bricht. In Dresden wurde währenddessen der Sächsische Förderpreis für Demokratie verliehen. In Zeiten, die bedrohlich sind wie selten.

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Die Ausrichtenden

Amadeu Antonio Stiftung

Seit ihrer Gründung 1998 ist es das Ziel der Amadeu Antonio Stiftung, eine demokratische Zivilgesellschaft zu stärken, die sich konsequent gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus wendet. Hierfür unterstützt sie lokale Initiativen und Projekte in den Bereichen Jugend und Schule, Opferschutz und Opferhilfe, alternative Jugendkultur und Kommunale Netzwerke. Wichtigste Aufgabe der Stiftung ist es, die Projekte über eine finanzielle Unterstützung hinaus zu ermutigen, ihre Eigeninitiative vor Ort zu stärken und sie zu vernetzen.


Dirk Oelbermann Stiftung

Die Dirk Oelbermann Stiftung verdankt sich dem sozialen Engagement des Bremer Rechtsanwalts Dirk Oelbermann. 2016/17 wandelte dieser die über 100 Wohnungen umfassende Anlage „Kuchenstück“ in Regis-Breitingen, die bis dato in seinem Besitz war, in Eigentum der Stiftung um. Regis-Breitingen gehört zu den Orten im Südraum Leipzig, die vom jahrzehntelangen Abbau der Braunkohle geprägt sind. Nach dessen Ende braucht die Region viel soziales Engagement von Vereinen, Projektgruppen und Stiftungen, um neue Attraktivität zu gewinnen. Die Dirk Oelbermann Stiftung, die für ihre Stiftungszwecke den freien Teil der Mieteinnahmen aus der Wohnanlage „Kuchenstück“ einsetzt, möchte dabei mitwirken. Als Stiftungszweck ist die Förderung kultureller Projekte, die Jugend- und Altenhilfe, die politische und berufliche Bildung mit Schwerpunkt im „Südraum Leipzig“ und in besonderen Fällen die Unterstützung in Not geratener Einzelpersonen bestimmt. Insbesondere wird die Stiftung Kulturinitiativen mit regional ansässigen Partnern unterstützen. Im Juni 2017 hat die Dirk Oelbermann Stiftung zum ersten Mal vorliegende Anträge beraten und Mittel zur Realisierung kultureller Projekte bewilligt. Dabei hat sich die Stiftung auch für eine Mitwirkung beim Sächsischen Förderpreis für Demokratie entschieden.

Freudenberg Stiftung

Die Freudenberg Stiftung ist 1984 von Mitgliedern der Unternehmerfamilie Freudenberg gegründet worden und operativ tätig. Sie engagiert sich in langfristiger Zusammenarbeit mit NGOs und staatlichen Partner*innen für soziale Inklusion und demokratische Kultur in der Einwanderungsgesellschaft. Ihre Aktivitäten im Themenfeld soziale Inklusion zielen auf die Verbesserung des Zugangs zu Bildung und Ausbildung in belasteten Sozialräumen und für ausgrenzungsgefährdete Gruppen. Gemeinsam mit ihren Partner*innen setzt die Freudenberg Stiftung zugleich auf die Sensibilisierung für Demokratiegefährdungen, auf die Stärkung des Vertrauens in demokratische Institutionen sowie auf den Erwerb demokratischer Handlungskompetenzen, damit Heranwachsende ermutigt und herausgefordert werden, sich verantwortungsvoll und wirksam für ein demokratisches Gemeinwesen zu engagieren. Aktuell arbeitet die Stiftung insbesondere an Ansätzen, um neuen demokratiefeindlichen gesellschaftlichen Entwicklungen auf lokaler Ebene entgegenzuwirken sowie an Strategien zur Vermittlung digitaler Demokratiekompetenz.

Sebastian Cobler Stiftung  

Die nach dem Strafverteidiger und Publizisten Dr. Sebastian Cobler benannte Stiftung sieht ihre wichtigste Aufgabe darin, die im Grundgesetz sowie in der Europäischen Verfassung und der Europäischen Menschenrechtskonvention verankerten Bürgerrechte zu verteidigen und durchzusetzen. Eine der wichtigsten damit verbundenen Aufgaben ist die Verpflichtung, das Recht aller Bürgerinnen und Bürger, selbst über die Verwendung der eigenen Daten zu entscheiden, gegen alle Bestrebungen einer tendenziell grenzenlosen Verarbeitung ihrer Daten zu verteidigen. Seit ihrer Gründung 2005 setzt die Stiftung sich für politisch, rassisch, religiös Verfolgte, Flüchtlinge und Behinderte ein. Die Stiftung fördert Initiativen und Projekte, die sich im Sinne einer demokratischen Zivilgesellschaft für Toleranz, Bildung, interkulturelle Verständigung und Gewaltprävention engagieren. Die Stiftung arbeitet überregional und möchte mit der Unterstützung des Sächsischen Förderpreises für Demokratie die Entwicklung einer demokratischen Kultur in Sachsen fördern und die Bürgerinnen und Bürger zu mehr Zivilcourage ermutigen.
 

Die Jury

  • Pia Gerber, Geschäftsführerin der Freudenberg Stiftung
  • Arno Köster, Autor, Moderator und PR-Berater
  • Sebastian Krumbiegel, Sänger und Pianist ("Die Prinzen")
  • Prof. Dr. Susann Gessner, Leiterin des Fachgebiets Didaktik der politischen Bildung an der Philipps Universität Marburg
  • Rupert von Plottnitz, Vorsitzender der Sebastian Cobler Stiftung
  • Prof. Dr. Oliver Decker, Gründungsdirektor des Else-Frenkel-Brunswik-Instituts für Demokratieforschung an der Universität Leipzig
  • Prof. Dr. Anja Besand, Professur für Didaktik der Politischen Bildung an der TU Dresden
  • Timo Reinfrank, Geschäftsführer der Amadeu Antonio Stiftung
  • Dr. Eva Sturm, Geschäftsführerin der Cellex Stiftung
  • Bastian Wierzioch, Journalist, MDR
  • Kai-Friederike Oelbermann, Vorstandsvorsitzende der Dirk Oelbermann Stiftung
  • Alina Toropova, Koordinatorin des Journalist-in-Residence Programms des European Center for Press and Media Freedom
  • Nhi Le, Journalistin, Moderatorin, Speakerin

Partner*innen

Die Stiftung Elemente der Begeisterung ist die erste nur von Studierenden errichtete rechtsfähige Stiftung Deutschlands.
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Mut gegen rechte Gewalt

Die Aktion ermutigt zu mehr Zivilcourage und leistet Initiativen unbürokratische Hilfe gegen Rechtsextremismus

Mehr als Eis! Ben & Jerry´s möchte auch den Hunger auf soziale Gerechtigkeit stillen und engagiert sich für die Rechte von Menschen auf der ganzen Welt - unabhängig von Herkunft, Religion, Sexualität, Behinderung, wirtschaftlichem Hintergrund oder Alter.

Projekte für Demokratisches Handeln

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Amadeu Antonio Preis

Der Preis ehrt Künstler:innen und Werke, die sich gegen Rassismus und Diskriminierung stark machen und für Menschenrechte eintreten.

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Mut gegen rechte Gewalt

Die Aktion ermutigt zu mehr Zivilcourage und leistet Initiativen unbürokratische Hilfe gegen Rechtsextremismus

Fotograf

Kinder- und Menschenrechte

Kinder- & Menschenrechte und der Schutz schwacher Gruppen sind das Kernelement einer demokratischen Gesellschaft.

Rassismus Tötet 16:9

Opferfonds CURA

Finanzielle Hilfe für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt

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Kein Ort für Neonazis

Die Kampagne vereint demokratische Kräfte in einer großen Bewegung gegen Rechtsextremismus.

Mitmachen stärkt Demokratie

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