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Diese Auszeichnung ist verdient

Die Amadeu Antonio Stiftung bekam dieses Jahr vom Bund deutscher Kriminalbeamter (BdK) den Verdienstorden »Bul le mérite« verliehen. Mit der Auszeichnung sollen Verbündete gesucht werden, um beim Kampf gegen die Kriminalität Verständnis in der Gesellschaft, Politik, Justiz, in den Medien und auch den eigenen Reihen hervorzurufen. Hans-Ulrich Jörges vom stern hielt die Laudatio:

»Das Land ist tief gespalten, gerade in den Fragen um Flüchtlinge, Migranten, Minderheiten. Und deren teils gewaltsame Gegner, ja Feinde. Die Lebenswelten in Deutschland treiben immer weiter auseinander. Bei diesem Preis aber werden dieses Jahr zwei Lebenswelten zusammen gebracht, die üblicherweise – und verkehrterweise! – nicht als verbundene oder gar verbündete betrachtet werden. Das sind sie aber, bei intelligenter, wohl verstandener Interpretation: Jene, die für die öffentliche Sicherheit verantwortlich sind, für Recht und Gesetz – beschäftigt mit Tätern und Taten; und jene, die sich um Opfer kümmern und bemüht sind, Taten vorzubeugen. In dieser Zeit der Fremdenfeindlichkeit, des Rassismus, des Hasses hätte der BdK keine
bessere Preisträgerin finden können. Denn es gibt keine zweite Organisation mit solcher Breitenwirkung und solchem Erfolg auf diesem Gebiet.

Seit nun die Amadeu Antonio Stiftung einer Arbeitsgruppe des Bundesjustizministeriums gegen Hass im Internet angehört, haben Rechte und Rechtsextreme eine Kampagne wegen angeblicher Stasi-Spitzelei im Netz entfacht. Mit unflätigen Pöbeleien, Bedrohungen und Aktionen vor und in der Stiftung. Das ist versuchter Rufmord. Die Stiftung berät das Justizministerium, niemand zensiert das Netz. Facebook selbst soll gegen Hass-Botschaften vorgehen. Denn was im Schaufenster einer Buchhandlung verboten ist, darf in Sozialen Netzwerken nicht erlaubt sein.

Ich kann mir gut vorstellen, dass die Kampagne gegen die Stiftung und ihre Vorsitzende Anetta Kahane beim BdK interne Fragen und Debatten ausgelöst hat. Ich gratuliere dazu, dass er sich davon nicht hat umwerfen lassen. Denn die Amadeu Antonio Stiftung hat diesen Preis verdient. Die Menschen, die sich bei ihr engagieren, zeigen täglich Zivilcourage, persönliche Risikobereitschaft, zivile Wehrhaftigkeit und unerschütterliche Haltung. Diesen Preis halte ich – wohl verstanden – für den wertvollsten unter jenen, mit denen die Stiftung bislang ausgezeichnet
worden ist. Dazu gratuliere ich von Herzen.«

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Beitrag Tilda

Gemeinnütziger Fonds zur Unterstützung von Betroffenen geschlechtsspezifischer Gewalt „Tilda“ wird gegründet – Erlöse der Kampagne „Wie Viel Macht 1€“ sollen nachhaltig wirken

Die Initiator*innen der Spendenkampagne „Wie Viel Macht 1€“ und die Amadeu Antonio Stiftung geben knapp 80 % der Spendengelder an einen neu eingerichteten Fonds zur Unterstützung von Betroffenen geschlechtsspezifischer Gewalt. Die Gelder der Spendenaktion zur Unterstützung mutmaßlicher Betroffener von Rammstein-Sänger Till Lindemann sollen langfristig über den Fall hinauswirken.

Interview Tilda
Interview

Geschlechtsspezifische Gewalt hat viele Formen – und endlich einen Fonds!

Die Initiator*innen der Spendenkampagne „Wie viel Macht 1 Euro“ und die Amadeu Antonio Stiftung geben knapp 80 % der Spendengelder* an den neu eingerichteten Fonds Tilda zur Unterstützung von Betroffenen geschlechtsspezifischer Gewalt, den die Initiative #STATTBLUMENträgt. Die Amadeu Antonio Stiftung sprach mit Sally Lisa Starken, Mit-Gründerin von #STATTBLUMEN und Katharina Göpner, eine der Geschäftsführerinnen des Bundesverbands Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe.

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