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Pressemitteilung

Engagement für Demokratie und Menschenwürde so wichtig wie nie – Vielfältige Initiativen für den Sächsischen Förderpreis für Demokratie nominiert

Leipzig, 16.10.2019. In diesem Jahr haben sich 65 Initiativen, Projekte, Kommunen und Unternehmen um den Sächsischen Förderpreis für Demokratie beworben, der seit 2007 in verschiedenen Kategorien vergeben wird. Die Jury nominierte auf ihrer Sitzung Anfang Oktober in Leipzig folgende Initiativen und Projekte:

2262 – Europa im Krieg (u.a. Landkreis Görlitz)

Laut UNHCR starben 2018 2262 Menschen auf der Flucht über das Mittelmeer. Der Verein Augen auf e.V. macht auf diese Schicksale mit einem Kunst- und Aktionsprojekt aufmerksam und plant eine Wanderausstellung.

Dorf der Jugend (Grimma, Landkreis Leipzig)

Ein altes leerstehendes Fabrikgelände in der Kleinstadt Grimma. Der Förderverein für Jugendkultur und Zwischenmenschlichkeit e.V. lässt auf dem Gelände ein buntes, vielfältiges soziokulturelles Projekt entstehen. Jugendliche aus der Region haben hier jede Menge Möglichkeiten, sich auszuprobieren, Projekte zu machen und praktizieren dabei Demokratie an der Basis.

Kontaktstelle Wohnen (Stadt Leipzig)

Geflüchtete, die es geschafft haben, aus der Sammelunterkunft ausziehen zu können, stehen meist vor der Schwierigkeit eine Wohnung zu finden. Hier unterstützt die Kontaktstelle Wohnen aus Leipzig und hat durch überwiegend ehrenamtliche Arbeit bereits 1000 Menschen zu eigenem Wohnraum verholfen.

Lichterwege/Wahlkampf für die Demokratie (Stadt Chemnitz)

Chemnitzer Bürger*innen wollen nach den rechtsextremen Demonstrationen im Spätsommer 2018 mit verschiedenen Aktionen die Bürger*innen in Chemnitz für die Gestaltungsmöglichkeiten der Demokratie begeistern. Dazu veranstalten sie u.a. Dialogveranstaltungen im öffentlichen Raum.

Queere Aktionstage/Queer Area (Landkreis Görlitz)

Die Lebenswelten queerer Menschen im Landkreis und in der Stadt Görlitz sichtbar zu machen und die Bevölkerung für die Diskriminierung von LSBTIQ* zu sensibilisieren, ist das Ziel des Vereins Filmclub von der Rolle´94 e.V.- Dazu werden Festivals, Workshops, Podiumsdiskussionen und Kurz-Filme organisiert.

Nomos Glashütte (Sächsische Schweiz Osterzgebirge)

Ein Unternehmen will sich nicht damit abfinden, dass mehr und mehr Bürger*innen in Richtung rechtspopulistische Parteien abwandern. Mit einem offenen Brief wird Haltung für die Demokratie gezeigt. Durch eine Kooperation mit der Courage Werkstatt für demokratische Bildungsarbeit e.V. werden Workshops mit Mitarbeitenden durchgeführt.

Stadt Thalheim im Erzgebirge

Mit dem Projekt „Machen statt Meckern“ will die Kommune neue Akzente in Sachen Bürger*innenbeteiligung setzen. Dazu werden z.B. Kinder zu Bürgermeister*innen, Informationen nicht mehr per Aushang, sondern via social media versendet und engagierte Bürger*innen besonders ausgezeichnet.

 

Benjamin Winkler, Koordinator des Sächsischen Förderpreis für Demokratie, betont die Wichtigkeit der Unterstützung des demokratischen Engagements im Freistaat: „Jeden Tag engagieren sich an vielen Stellen und Orten des Freistaates Menschen für unsere Demokratie. Es sind kleine und größere Projekte. Solche die mit ihrem Anliegen anstoßen wollen und solche, die eher leise sind. Sie sind allesamt unverzichtbar für unsere demokratische Gesellschaft! Mit dem Sächsischen Förderpreis für Demokratie bieten wir eine Möglichkeit an, das eigene Engagement sichtbar zu machen.“

Die Preisträger werden am 12. November 2019 mit einem Festakt im Festspielhaus Hellerau (Dresden) ausgezeichnet. Zu diesem Ereignis laden wir Sie schon heute herzlich ein. Bitte melden Sie sich zu der Veranstaltung per Mail an: Mail foerderpreis@amadeu-antonio-stiftung.de.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.demokratiepreis-sachsen.de.

Hintergrund: Der Sächsische Förderpreis für Demokratie wird jedes Jahr durch die auslobenden Stiftungen Amadeu Antonio Stiftung, Freudenberg Stiftung, Sebastian Cobler Stiftung, Dirk-Oelbermann-Stiftung und die Cellex Stiftung vergeben. Ziel ist die Förderung demokratischen Engagements im Freistaat.

 

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Gerüchte verbreiten sich schnell. Diese Erfahrung macht auch die Kommune Rodewisch. Vor zwei Jahren wird dort eine historische Weihnachtspyramide auf dem Marktplatz abgebaut, sie ist defekt. Eine vorbeispazierende Person ist um die Bewahrung der historischen Gegenstände in Rodewisch besorgt und erkundigt sich bei den Arbeitern. Diese machen einen Witz, sagen die Pyramide sei ins Nachbardorf verkauft. Aus dem harmlosen Witz wird ein Gerücht innerhalb der Stadtgesellschaft, dass sich über Jahre hinweg hält. Bis heute liegen auf dem Schreibtisch der Oberbürgermeisterin Kerstin Schöniger Anfragen der AfD-Fraktion im Stadtrat, die sich nach dem Verkauf der Pyramide erkundigen. Bürgermeisterin Kerstin Schöniger erzählt von diesem Beispiel um zu bekräftigen, was es ihrer Meinung nach in einer Demokratie braucht. Das seien vor allem offene Gespräche und eine den Bürger*innen nahe Verwaltung. Man müsse „Erklären, erklären, erklären“. Es ist diese Devise, aus dem die Bürgermeisterin und ihre Verwaltung einen besonderen Ort der Bürgerbeteiligung in Rodewisch schaffen.

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