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Fokus Nordsachsen: Rechte Raumnahme trifft auf Verschwörungsdenken

Der Landkreis Nordsachsen gehört zu den Hotspots rechtsmotivierter Angriffe in Sachsen. Neben Sachbeschädigungen gehören dazu auch unter anderem tätliche Angriffe gegen Geflüchtete und Aktivist*innen auf CSDs. Diese Bedrohungslage ist für viele Menschen mittlerweile zum traurigen Alltag in Sachsen geworden. Dabei gibt es zwischen den Regionen und Landkreisen Unterschiede in der Zusammenstellung darin, wer rechtsextremes und demokratiefeindliches Gedankengut verbreitet und teilt.

Für die Broschüre „Nordsächsische Zustände Spezial“ haben Autor*innen vom Recherchekollektiv chronik.LE und der Amadeu Antonio Stiftung zusammengearbeitet und sich dem Landkreis Nordsachsen gewidmet. In drei Kapiteln beleuchtet die Broschüre demokratiefeindliche Akteur*innen und Bewegungen, sowie die Herausforderungen und Gegebenheiten der demokratischen Zivilgesellschaft in Nordsachsen.

Rechtsextremismus in Nordsachsen

Im ersten Kapitel geben Autor*innen von chronik.LE einen Überblick über Akteur*innen und Formen der Organisierung der extremen Rechten. Unter anderem wird den Fragen nachgegangen, welche Entwicklungen in den letzten zehn Jahren in der Szene zu beobachten sind und welche Rolle die AfD in Nordsachsen spielt. Die Auseinandersetzung mit konkreten Akteur*innen informiert über verschiedene politische Strategien der rechten Raumnahme in Nordsachsen.

Verschwörungsideologien und Antisemitismus in Nordsachsen

Das zweite Kapitel der Broschüre widmet sich dem Themenfeld Verschwörungsideologien und Antisemitismus. Gerade in den vergangenen Pandemie-Jahren konnte beobachtet werden, dass Verschwörungsideologien als Scharnier zwischen der extremen Rechten und bürgerlich-konservativen Akteur*innen der Gesellschaft fungieren. Mit einem Blick auf die Erinnerungsarbeit in Nordsachsen zur Shoah wird die historische und strukturelle Verbindung von Verschwörungsideologien und Antisemitismus im zweiten Kapitel aufgegriffen und untersucht.

Demokratie unter Druck

Im Anschluss an die zwei Analysekapitel stellen im dritten Kapitel Akteur*innen der demokratischen Zivilgesellschaft ihre Arbeit in Nordsachsen und ihre Perspektive auf den Landkreis vor. Ein Ausschnitt des demokratischen Engagements abzubilden, soll die wichtige und unermüdliche Arbeit würdigen und wertschätzen, die trotz aller Herausforderungen täglich stattfindet.

Die Analysen zu historischen Kontinuitäten und einer Gegenwart demokratiefeindlicher Bestrebungen in Nordsachsen, können dabei als exemplarisch für Herausforderungen in ländlichen Regionen in Ostdeutschland stehen. In Anbetracht nicht nur der Landtagswahlen, sondern insbesondere auch der vorgelagerten Kommunalwahlen in drei ostdeutschen Bundesländern 2024 ist es für Demokratiearbeit notwendig, auf regionale Spezifika und Bedürfnisse einzugehen.

Die Broschüre „Nordsächsische Zustände Spezial“ ist eng angebunden an den regionalen Ansatz des Bildungs- und Beratungsprojekts debunk. Der demokratischen Zivilgesellschaft in Nordsachsen fehlt es an starken Netzwerken und institutioneller Unterstützung. Nichtsdestotrotz gibt es zahlreiche demokratische Stimmen und Räume der Vielfalt im Landkreis. Die Broschüre will diese in ihrem Handeln bestärken, sowie darüber hinaus Aufmerksamkeit für demokratiefeindliche Bestrebungen im Landkreis schaffen.

Projekte

Eine Hand ist an einer Wand

Debunk

Prävention gegen Antisemitismus und Verschwörungsideologien in Sachsen

Publikationen

Weiterlesen

Klassenzimmer_Unsplash
Handlungsempfehlungen

10 Punkte gegen Rechtsextremismus an Schulen

Hakenkreuze im Heft, Hitlergrüße im Klassenchat, homofeindliche Parolen rund um CSD-Gegendemonstrationen: Was früher als Ausnahme galt, ist für manche Schulen zur belastenden Realität geworden. Gleichzeitig treten Eltern und Peers mit menschenfeindlichen Haltungen sichtbarer auf. Das verunsichert: Was ist strafbar, was pädagogisch zu klären? Welche Maßnahmen greifen – und wer unterstützt, wenn es eskaliert?

Lisa Geffken_Amadeu Antonio Stiftung
Interview

Rechtsextreme rekrutieren über Fitness, Feminismus und Feindbilder

Ob Gaming-Communities oder maskuliner Fitness-Content– rechtsextreme Akteur*innen sprechen Jugendliche heute dort an, wo sie sich zu Hause fühlen. Im Interview erklärt Lisa Geffken vom Kompetenzzentrum Rechtsextremismus und Demokratieschutz, wie digitale Radikalisierung funktioniert – und wie wir uns ihr entgegenstellen können.

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