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Gemeinsam gegen Antisemitismus

Die Amadeu Antonio Stiftung fördert in und außerhalb der Aktionswochen gegen Antisemitismus zahlreiche Veranstaltungen und Projekte aus dem Bereich Projekte gegen Antisemitismus. Hier stellen wir einige vor.

Die bundesweiten Aktionswochen gegen Antisemitismus finden seit 2003 jährlich statt. Im nach Bundesländern geordneten Veranstaltungskalender lässt sich gut ablesen, in welchen Bundesländern es im Rahmen der Aktionswochen viele Veranstaltungen gibt und wo eher wenige.

Selbstkritische Fußballfans in Bremen

Bremen gehörte meist eher zu den Bundesländern, in denen nicht so viele Veranstaltungen stattfanden. Dieses Jahr ist das komplett anders. Drei Bremer Gruppen haben sich zusammengeschlossen und in Kooperation mit uns eigene Bremer Aktionswochen gegen Antisemitismus auf die Beine gestellt. Diese Initiative finden wir sehr unterstützenswert, weshalb wir hier gerne fördernd tätig sind. Zumal es in Bremen , gerade in vermeintlicher Kritik an Israel, auch immer wieder antisemitische Vorfälle gab.

Dass die in den letzten Wochen in die Kritik geratenen Ultragruppen mitunter sich auch selbstkritisch mit Fanverhalten auseinandersetzen, beweist in diesem Rahmen die Ultragruppe Caillera SV Werder. Am 16. November informiert und diskutiert sie im Bremer Weserstadion über Antisemitismus im Fußball. Die Veranstaltung findet nicht nur in Kooperation mit den Aktionswochen, sondern auch mit unserm Webportal „Fußball gegen Nazis“ statt. Ein Vertreter der Amadeu Antonio Stiftung wird zu Veranstaltungsbeginn sowohl die Arbeit der Stiftung, als auch die Aktionswochen und das Portal „Fußball gegen Nazis“ vorstellen.

Weitere Themen der Bremer Veranstaltungsreihe sind u.a. ein Tagesseminar zur Einführung in die Kritik des Antisemitismus, ein Stadtrundgang zur Geschichte des 9. Novembers in Bremen oder eine kritische Auseinandersetzung in wie weit die Shoah überhaupt Stoff für Spielfilme sein kann.
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Aktionen in allen Bundesländern

Im mecklenburgischen Grevesmühlen fördert die Amadeu Antonio Stiftung gemeinsam mit der Stadt Grevesmühlen und dem Verein zur Förderung des Gymnasiums am Tannenberg e.V. am örtlichen Gymnasium ein Projekt zur Erarbeitung der jüdischen Geschichte in Grevesmühlen vom Mittelalter bis zu Gegenwart. Das Projekt ist auf ein Jahr angelegt. Es soll die Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus anregen, ein wichtiges Stück Regionalgeschichte erhalten und die letzten Zeichen jüdischer Kultur in Grevesmühlen stärker in das Bewusstsein der Bevölkerung rücken.
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In München fördern wir im Rahmen der dortigen Veranstaltungsreihe zu den Aktionswochen einen Vortrag mit dem Münsteraner Historiker Michael Sturm. Der Vortrag beschäftigt sich dem erinnerungskulturellen Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit in Deutschland. Neben einem Blick in die Vergangenheit und Gegenwart skizziert Michael Sturm mögliche Entwicklungslinien künftiger Erinnerungskulturen in Deutschland.
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Außerdem wird es in Hamburg zwei Veranstaltungen mit dem Holocaustüberlebenden Karl Pfeifer geben. Ein Vortrag beschäftigt sich mit der völkischen Mobilmachung in Ungarn. In der anderen Veranstaltung stellt der Zeitzeuge seine Autobiographie, »Einmal Palästina und zurück: ein jüdischer Lebensweg« vor. Auf der Veranstaltung zur »Völkischen Mobilmachung in Ungarn« wird Herr Pfeifer, als einer der hervorragendsten deutschsprachigen Ungarn-Experten, zur politischen Lage seit der Wahl der nationalistischen Orban-Regierung sprechen.

Schwerpunktmäßig wird es dabei um die Entrechtung der Roma und Sinti, die Verbreitung des Antisemitismus und die politische Rehabilitation des ungarischen Faschismus gehen, wie sie sowohl von der regierenden FIDESZ als auch, noch weitaus offener, von der stärksten Oppositionspartei, der Jobbik- Bewegung, betrieben wird. Anlässlich der Buchvorstellung wird Herr Pfeifer Gelegenheit haben, dem Publikum seine einzigartige Lebensgeschichte zu präsentieren. Dabei sollen sowohl sein Schicksal als Verfolgter des Nazi-Regimes im Mittelpunkt stehen als auch seine Erfahrungen mit dem Aufbau des jüdischen Staates.

Dieser Aspekt ist nicht zuletzt deswegen außerordentlich wichtig, weil es wegen seines Einsatzes am Unabhängigkeitskrieg in der Vergangenheit immer wieder zu verletzenden Vorwürfen gekommen ist – so wurde Herr Pfeifer 2009 etwa kurzfristig von einer Veranstaltung im Bielefelder Autonomen Jugendzentrum ausgeladen, weil das Gerücht kursierte, er sei an »Massakern an Palästinensern« beteiligt gewesen.
Antisemitismus von links ist für einige immer noch was Neues, jedoch gab es ihn auch schon in den 1920er Jahren.
Aber auch eine linke Kritik am Antisemitismus von links gab es schon in dieser Zeit. Diese wiederum ist Gegenstand einer Veranstaltung in Berlin.
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Weitere gefördert Veranstaltungen im Rahmen der Aktionswochen finden in Dresden, Fulda und Moers statt.

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Gesucht: Projektreferent*in im Projekt „Bildungs- und Aktionswochen gegen Antisemitismus“

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Kopie von Better Face Check Than Sorry HP(2)
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