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„Ich werde trotzdem afrikanisch sein…“

Foto: Michael Jänecke/babelphoto


Die Austellung ,,Homestory Deutschland-Schwarze Biografien in Geschichte und Gegenwart“ ist eröffnet und wurde mit Poesie, Geschichtenerzählen und Musik gefeiert. In ,,Homestory Deutschland“ werden Lebengeschichten schwarzer Deutschen vorgestellt. Das Rahmenprogramm wird von der Amadeu Antonio Stiftung und der Aktion Mensch gefördert.

ich werde trotzdem

afrikanisch

sein

auch wenn ihr

mich gerne

deutsch

haben wollt

und werde trotzdem

deutsch sein

auch wenn euch meine schwärze

nicht paßt

 

So lautet der  Anfang eines Gedicht, das in der Homestory Deutschland Ausstellung zitiert wird. Das Gedicht schrieb May Ayim, die schwarze Aktivistin und Dichterin, deren Biografie auch in der Sammlung zu finden ist. Man könnte auch Anton Wilhelm Amo kennenlernen, der als Kind versklavt und nach Europa gebracht wurde. Später war er als der erste Philosoph und Rechtswissenschaftler afrikanischer Herkunft in Deutschland bekannt. Ebenfalls dabei ist Billy Mo, der bis zu seinem Tod 2004 Jazz-Trompeter, Schlagersänger und Professor der Psychologie, Kinderpsychologie und Musiktherapie war.

„Schwarze Deutsche gehören zum Alltag“

„Wir versuchen darzustellen, wie Schwarze Deutsche sich durch das gesamte gesellschaftliche Spektrum bewegen. Die Lebensgeschichten, aus den ,,Homestory Deutschland“ besteht, sind nicht nur von Sportlern und Künstlern – nach dem typischen Bild der schwarzen Deutschen – sondern auch von Wissenschaftlerinnen, Pädagogen und Aktivistinnen. Schwarze Deutsche gehören zum Alltag“, so Saidou Cissé Schleicher von der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD e.V.), der zusammen mit dem Vielfalt Komitee der Nelson Mandela Schule das Ausstellungsprojekt organisiert hat. „Wir wollen befreiende Strukturen schaffen, wo schwarze Geschichte in Deutschland sichtbar ist. Schwarze Geschichte, die nicht vom Außen erzählt ist, sondern zur Selbstverständnis unserer Identität dient“.

„Viele glauben, deutsch sein heißt weiß und christlich sein“

„Als Elternkomitee in dieser Schule sind wir daran interessiert, die vorhandene Vielfalt in unserer Schule bewusst zu würdigen. Wir möchten, dass unsere Kinder lernen, diese Vielfalt anzuerkennen, zu schätzen und zu verteidigen, mit anderen Worten, wir möchten, dass die Schule dem Namen Nelson Mandela Ehren macht“, sagte Andrés Nader von der Vielfalt Komitee der Schule. Die Unsichtbarmachung von schwarzer Geschichte verhindert solche Sensibilisierungsversuche. ,,Viele Menschen in Deutschland glauben – oft ohne es selbst zu merken – Deutsch sein heißt weiß sein und christlich sein. Das ist heute nicht so, und war auch früher nicht so. Diese Ausstellung erinnert daran und zeigt uns, wie sich eine Minderheit in Deutschland eigene Räume schafft“, so Nader. Als Vertreter seiner Mitschülerinnen und Mitschüler laß Tyrell Otoo ,,The Circles and The Squares“ vor, eine originelle Kurzgeschichte zum Thema Vielfalt und Toleranz.

His-Her-His-Story

Im Rahmen der Eröffnung präsentierte ManuEla Ritz, Schriftstellerin und Antirassismustrainerin, ihr poetisches Essay „His-Her-His-Story“, das ausgewählte Geschichten aus der Ausstellung zusammenfasst und in ein Gedicht verwandelt hat. Zum Schluss kam die Musik vom mehrsprachigen Berliner Sänger Ange-da Costa, dessen Sound eine Mischung von Jazz, Soul und Afro-Pop ist.

Von Janelle Dumalaon

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„Erinnern heißt verändern“

Über ein Modellprojekt der Amadeu Antonio Stiftung erhalten seit Mitte 2023 elf Initiativen von Betroffene und Angehörige von rechten, rassistischen und antisemitischen Anschlägen sowie das gesamte Netzwerk Unterstützung für eine selbstbestimmte Erinnerungskultur. Gefördert wird das Projekt „Selbstbestimmt vernetzen, erinnern und bilden“ durch die Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus.

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