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Rechtsextreme Angriffe in Mügeln – Opferfonds CURA bewilligt erste Hilfe für „Vive le Courage e.V.“ und bittet um weitere Unterstützung

Mittlerweile ist es knapp zwei Jahre her, dass im Anschluss an ein Stadtfest 50 Bürgerinnen und Bürger eine Gruppe von Indern durch die Stadt Mügeln jagte. Der Vorfall, bei dem mehrere Personen verletzt wurden, erregte damals bundesweite Aufmerksamkeit. Doch seitdem ist es ruhig geworden um die sächsische Kleinstadt. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sich die Situation in Mügeln tatsächlich beruhigt hätte. Ganz im Gegenteil. Immer wieder werden Personen, die nicht in das Weltbild der Rechtsextremen passen, in Mügeln Opfer von Gewalttaten. Alleine 2008 kam es in Mügeln zu 17 bekannt gewordenen rechtsextremen Straftaten, darunter acht gewalttätige Angriffe.

Stärkung einer demokratischen Jugendkultur in Mügeln

Doch es gibt auch positive Nachrichten aus Mügeln. Gleich nach der Hetzjagd gründete sich der Verein „Vive le Courage“, um sich dem Rechtsextremismus in Mügeln entgegen zu stellen. Der Verein bemüht sich dafür um die Stärkung einer demokratischen Jugendkultur in der Stadt. Nun steht dieser Verein vor einer existenziellen Bedrohung, da er wiederholt von Rechtsextremen angegriffen wurde. Ziel der Angriffe waren die Vereinsräume, die als Veranstaltungsraum für Lesungen, Konzerte, Filmvorführungen und als offener Ort des Austauschs dienen.

„Vive le Courage“ benötigt 6.000 Euro, um das Vereinsgebäude gegen rechte Angriffe zu sichern

Die Angriffe haben mittlerweile ein Ausmaß angenommen, dass sie eine existentielle Bedrohung für den Verein darstellen. Da immer wieder Scheiben am Haus zerstört werden, hat der Vermieter Probleme für die immensen Kosten aufzukommen. So ist der Verein gezwungen entweder die Immobilie aufzugeben oder 6.000 Euro aufzubringen, die die Ersetzung der Scheiben und die Anbringung von Gittern kosten. Neben den Angriffen auf die Vereinsräumlichkeiten kam es auch wiederholt zu gewalttätigen Übergriffen auf Mitglieder und Sympathisanten des Vereins.

Opferfonds CURA bittet um Spenden für „Vive le Courage“

Der Opferfonds CURA der Amadeu Antonio Stiftung möchte „Vive le Courage e.V.“ helfen und hat eine erste Hilfe in Höhe von 1.000 Euro bewilligt. In der Region Mügeln wie in anderen Teilen Deutschlands ist die Schaffung und Erhaltung einer demokratischen Kultur eine wichtige Aufgabe und es darf nicht zugelassen werden, dass sich dieses Engagement rechtsextremen Gewalttätern beugen muss.

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