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Dem Nachwuchs eine Chance: ein Praxisseminar für Demokratie

Rechtsextreme erhalten auch in Mecklenburg-Vorpommern immer mehr Zulauf. Vor dem Hintergrund dieser Tatsache hat die Amadeu Antonio Stiftung ein Praxisseminar über zivilgesellschaftliches Engagement für Demokratie gefördert.

Junge Studierende aus Greifswald erhielten die Chance, zivilgesellschaftlichen Initiativen für Demokratie und gegen Rechtsextremismus bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen. Möglich machte dies ein Praxisseminar, das von der Amadeu Antonio Stiftung gefördert wurde.

Der Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen in die Praxis (und von der Praxis in die Wissenschaft zurück) wird zwar allseits gefordert, aber nur selten in die Tat umgesetzt. Die Amadeu Antonio Stiftung geht dabei bewusst neue Wege. In Kooperation mit dem Institut für Politik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Greifswald und dem Zentrum Demokratische Kultur (ZDK) in Berlin hat die Stiftung ein Praxisseminar junger Nachwuchswissenschaftler aus Greifswald unterstützt. Vor dem Hintergrund des steigenden Rechtsextremismus, insbesondere in Mecklenburg-Vorpommern, wurden ausgewählte Studierende der Politikwissenschaft gezielt auf zukünftige Arbeitsbereiche in der Demokratieentwicklung vorbereitet. Das Ziel: junge Menschen frühzeitig für diesen Arbeitsbereich zu interessieren und sie schon im Studium auf damit verbundene Themenfelder zu orientieren.

Geleitet wurde das Seminar von Dierk Borstel, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität und als Koordinator der EXIT-Familienhilfe im Transfer von Theorie und Praxis geübt ist. Dem Praxisseminar ging eine Einführung zum aktuellen Rechtsextremismus mit dem Schwerpunkt Mecklenburg-Vorpommern voraus. Anschließend besuchten die Teilnehmenden zivilgesellschaftliche Initiativen, um verschiedene Ansätze der Demokratieentwicklung theoretisch und praktisch kennen zu lernen. Die jungen Leute erhielten so die Möglichkeit, mit Matthias Adrian (EXIT-Deutschland, Aussteiger aus der rechtsextremen Szene), Sanem Kleff (Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage), Britta Kollberg (RAA Berlin) und anderen Expertinnen und Experten zu diskutieren. Die Besuche vor Ort, Fachgespräche und Exkursionen halfen den Studierenden, ihr erworbenes Wissen zu vertiefen. Auf diese Weise rückte die Frage nach den realen Handlungsoptionen gegen Rechtsextremismus in den Mittelpunkt des Interesses. Ein wichtiges Element des Seminars war der Ansatz „Learning by doing“: die Studierenden durften eigene begrenzte Forschungen durchführen und auch eigene Erfahrungen sammeln, zum Beispiel durch anschließende Praktika.

 

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