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Rassismus ist kein Randproblem

Amadeu Antonio, der Namensgeber dieser Stiftung, war eines der ersten von heute mindestens 195 Todesopfern rechter Gewalt seit der Wiedervereinigung.

Eine Handreichung unseres Kooperationspartners Bürgerstiftung Barnim Uckermark, begleitet und mitentwickelt von der Amadeu Antonio Stiftung.

Viele können sich bestimmt noch an die öffentliche Diskussion erinnern: Im Jahr der Fußball-WM in Deutschland 2006 erklärten zivilgesellschaftliche Initiativen Teile Brandenburgs zu einer „No-Go-Area“ für Ausländer*innen und nicht-weiße Menschen. Dieses Image haftete lange Zeit auch Eberswalde an. Schließlich wurde hier der angolanische Vertragsarbeiter Amadeu Antonio kurz nach der Wiedervereinigung kaltblütig ermordet. Die Tat und vor allem der unmittelbare Umgang mit ihr führten dazu, dass Eberswalde zu einem Negativsymbol für den Rassismus in den Neuen Bundesländern wurde.

Seitdem hat sich viel bewegt in Eberswalde. Eine engagierte und gefestigte Zivilgesellschaft arbeitet konsequent gegen Rassismus und setzt sich für Toleranz und Integration ein. Mit Erfolg. Eberswalde zeigt sich heute überwiegend als tolerante Kommune, in deren Stadtbild die Vielfalt sichtbar ist. Das bedeutet auf keinen Fall, dass Rassismus passé ist. Weder in Eberswalde noch anderswo. Fremdenfeindliche Straftaten, Gewalt gegen Flüchtlinge sowie Hass und Hetze im Netz haben in den letzten Jahren zugenommen. Deshalb bleibt es wichtig, über Rassismus aufzuklären.

Dafür steht nun eine neue Handreichung mit dem Titel „Rassismus ist kein Randproblem“ zur Verfügung und zwar in Form eines Comics als Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen der Bürgerstiftung Barnim Uckermark, der Amadeu Antonio Stiftung und den vielfach preisgekrönten Berliner Kulturingenieuren. Dieser Comic richtet sich vor allem an Jugendliche. Die Bildgeschichten rekonstruieren die tragische Biographie Amadeu Antonios. Als visuelles Medium ermöglicht der Comic einen leicht verständlichen Einstieg in das komplexe Thema Rassismus. Durch die künstlerische Abstraktion wird der rassistische Mord an Amadeu Antonio nachgezeichnet, ohne einen Anspruch auf die Wahrheit zu simulieren.

Konzipiert und produziert wurde der Comic durch ein erfahrenes Team: Eine Pädagogin, ein Drehbuchautor und eine Buchillustratorin. Sie machen das Thema Rassismus für junge Menschen zugänglich und erklären Zusammenhänge. Ein Schwerpunkt liegt hierbei auf den Neuen Bundesländern mit seinen früheren Vertragsarbeiter*innen. Die sechs kurzen Comicgeschichten sind als Praxismodule aufgebaut und sehr gut geeignet, sich aktiv und kurzweilig mit dem Thema Rassismus auseinanderzusetzen, im Klassenraum ebenso wie an außerschulischen Lernorten.

Das Projekt wurde gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Bundesprogramm „Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“ und von der Stadt Eberswalde und dem Landkreis Barnim, Förderung von Maßnahmen für Demokratie und Toleranz.

Hier finden Sie die Publikation.

Wer war Amadeu Antonio?

Publikationen

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Rassismus ist kein Randproblem

Materialien für pädagogische Fachkräfte zum Thema Rassismus vor und nach 1989 in Ostdeutschland am Beispiel der Ermordung Amadeu Antonios

Ausgabe vergriffen PDF

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„Erinnern heißt verändern“

Über ein Modellprojekt der Amadeu Antonio Stiftung erhalten seit Mitte 2023 elf Initiativen von Betroffene und Angehörige von rechten, rassistischen und antisemitischen Anschlägen sowie das gesamte Netzwerk Unterstützung für eine selbstbestimmte Erinnerungskultur. Gefördert wird das Projekt „Selbstbestimmt vernetzen, erinnern und bilden“ durch die Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus.

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