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Veranstaltungsreihe: „Wucht der Worte“

Dass verbaler Hass und Gewalt miteinander im Zusammenhang stehen, wird nicht erst seit dem drastischen Anstieg von Angriffen auf Geflüchtete und den vorausgegangen Hasstiraden im Netz vermutet. „Wucht der Worte“ möchte eine Debatte darüber anzetteln und das Bewusstsein dafür schärfen, dass der zivilisierte Diskurs die Grundlage jeder sozialen Gemeinschaft ist.

Von Anne Gehrmann

Die Amadeu Antonio Stiftung arbeitet zu diesem Themenfeld bereits seit geraumer Zeit. Auch 2017 unterstützt die Stiftung zudem zahlreiche Projekte, die sich damit auseinandersetzen. So auch die Veranstaltungsreihe „Wucht der Worte. Vorschläge für einen zivilisierten Diskurs“  in Stuttgart.

Die Veranstaltungsreihe beschäftigt sich von März bis Dezember einmal im Monat mit den sprachlichen Grundlagen von „Hatespeech“. Die Idee zur Veranstaltung entstand jedoch nicht nur im Hinblick auf Hass im Netz, sondern auch vor dem veränderten Umgangston im baden-württembergischen Landtag und der politischen Berichterstattung: „Demokratie beruht im Wesentlichen auf verbaler Verständigung. Wenn aber Diskussionen vorwiegend der Artikulation von Emotionen und Aggressionen dienen, dann ist der Prozess der demokratischen Meinungsbildung gefährdet, dann geht Streit leicht in Gewalt über. Deshalb wollen wir verstärkt auf die Wucht der Worte im öffentlichen Raum achten“, so eine der Organisator_innen.

Dazu lädt die Stiftung Geißstraße 7 jeden Monat Gäste aus den Bereichen Literatur, Wissenschaft, Theater, Journalismus und NGO’s ein, die unter anderem zu den Themen Logik für Demokraten, Gegenerzählungen, Framing, Social Media und völkischem und rechtsextremem Sprachgebrauch sprechen, lesen und diskutieren werden. Ebenso vielfältig wie die Hintergründe der Referent_innen sind die Zielgruppen der Veranstaltungsreihe: Neben Medien- und Kulturschaffenden sind alle politisch Interessierten und die gesamte Bürgerschaft der Stadt Stuttgart angesprochen. Zudem wollen die Veranstalter_innen durch die Wahl vielfältiger Partnerschaften vor allem junge Leute ansprechen.

Dass der Bedarf an Informationen zu Hatespeech groß ist und dazu wie man ihn erkennt und kontert, zeigte sich bereits bei der ersten Veranstaltung. Als Daniel-Pascal Zorn am 17. März sein Buch „Logik für Demokraten“ vorstellte, war der Saal bis auf den letzten Platz belegt. Im Anschluss gab es eine rege Diskussion, in der neben dem positiven Feedback der Besucher_innen auch deutlich wurde, dass es noch kein Patentrezept gibt für den Umgang mit Hatespeech und Populismus im Alltag. Es braucht weitere Auseinandersetzung mit dem Thema. Die Amadeu Antonio Stiftung freut sich, diese in Stuttgart inhaltlich und finanziell unterstützen zu können.

Weiter geht es im April: Unter dem Titel „Ein neues Lied, ein besseres Lied…“ berichtet Prof. Michael Müller von der Hochschule für Medien (Stuttgart) wie vor allem rechte Populist_innen erfolgreiche Narrative besetzen und „Geschichten“ erzählen. Zum Beispiel die „Make America great again“-Geschichte des amtierenden US-Präsidenten, oder der „Lügenpresse“-Vorwurf von Pegida. Er fragt zudem: „Können nicht positive Geschichten wirkungsvoller als Argumente den populistischen Narrativen etwas entgegensetzen und Menschen zurückgewinnen?“ Antworten und Denkanstöße gibt es am Dienstag, den 4. April um 19 Uhr im Stiftungssaal der Geißstraße 7.

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Kommentar

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